Das inklusions-Startup talking hands launcht ihre eigene App. Seit 2 ½ Jahren unterstützen ihre Gebärden-Daumenkinos über 3000 Bildungseinrichtungen in der Alltagskommunikation. Jetzt soll eine App dazu beitragen, dass Kinder zu Hause, in der Schule oder Kita die Gebärdensprache lernen können. Der Gedanke dahinter: In zahlreichen Lebensbereichen, die für die soziale Entwicklung des Kindes grundlegend sind, beherrschen nur wenige Menschen Gebärden. Sei es in der eigenen Familie oder in Bildungseinrichtungen – oftmals erschwert die Sprachbarriere den Kindern den Zugang zu einem geregelten Alltag. Dabei ist funktionierende Kommunikation die Grundlage für eine erfolgreiche Inklusion.
Von Kitas, Eltern und Praxen wurden sie oft darauf angesprochen, dass eine zusätzliche talking hands App als Ergänzung zu den Daumenkinos erwünscht sei, um auch zu Hause oder unterwegs zu lernen. Also hat das Unternehmen die letzten anderthalb Jahre an der App gearbeitet – gemeinsam mit Sozialpädagoginnen, Logopädinnen und Kitas. Aktuell ist die App im Appstore zu finden, die Android Version wird in den kommenden Wochen folgen.
Die Gebärdensammlung in der talking hands App basiert auf der Deutschen Gebärdensprache. In den Gebärden-Animationen wird das Mundbild und die Mimik nicht dargestellt, der Fokus liegt auf den Händen. Die jeweiligen Gebärden können lautsprachunterstützend eingesetzt werden.
Die Erstellung der Gebärden-Animationen wurde von der Gebärdensprachschule gebaerdenservice.de in Berlin und ihrem Gründer, Andreas Costrau, unterstützt.
Digitales Lernen für unterwegs und zu Hause
Mit der neuen App von talking hands möchten sie alle beim Lernen der Gebärden unterstützen. Die Lernhilfen sind darauf ausgerichtet, die einzigartige Welt der Gebärden einfach verständlich und vor allem spielerisch zu vermitteln. Schließlich soll der Spaß beim Lernen niemals zu kurz kommen. Animationen stellen den kompletten Bewegungsablauf einer Gebärde dar – ein großer Vorteil gegenüber dem klassischen Lehrbuch, das ausschließlich mit starren Abbildungen arbeitet: Über die Animationen werden die Kinder auf gleich zwei Ebenen gefördert – Zum einen natürlich auf der Ebene der Sprachfertigkeit, zum anderen auf der Ebene der Motorik.
Je früher wir eine Sprache lernen, umso einfacher fällt uns die Anwendung im Alltag. Die talking hands App verfolgt deshalb die Mission, insbesondere Kindern die bunte Welt der Gebärden sowie des Fingeralphabets über simple, aber dennoch spielerische Art und Weise näherzubringen. Speziell entwickelte Spiele eignen sich dementsprechend besonders gut für das interaktive Lernen in Kitas, Schulen oder für zu Hause.
Gebärden und das Fingeralphabet lernen-immer und überall
Mit den Produkten von talking hands spezialisiert das Unternehmen sich auf zwei Lernbereiche: Gebärden im Allgemeinen und das Fingeralphabet als Erweiterung der klassischen Gebärdensprache. Auch die App zielt dementsprechend auf das Erlernen von Gebärden und dem Fingeralphabet ab.
Der digitale Raum gibt dabei die Möglichkeit, die Bewegungsabläufe einer Gebärde über Animationen darzustellen. Von Alltagsthemen wie Wochentage bis hin zu speziellen Gesprächssituationen wie einem Kennenlernen kann die Vielfalt der Gebärden spielerisch entdeckt werden. Natürlich bergen diese Animationen einige Zusatzfeatures, die das mühelose Erlernen von Gebärden vereinfachen. Alle Gebärden werden mit Symbolen gekennzeichnet, weswegen Lesen und Hören keine Voraussetzung ist, um mit der App zu lernen. Einzelne Begriffe werden vorgelesen, in Dauerschleife oder langsamen Tempo abgespielt und Favoriten können markiert werden. Ähnlich strukturiert ist das digitale Wörterbuch der talking hands App. Anstelle der Sortierung nach Themen, kann dort in alphabetischer Reihenfolge nach einzelnen Wörtern gesucht werden.
Folgende Features sind aktuell in der App enthalten, weitere werden folgen:
Suchen: Die Wörterbücher helfen bei der gezielten Suche nach einer Gebärde oder
Buchstaben. Das Gebärdenwörterbuch umfasst die Animation der Gebärde, das dazugehörige Symbol und eine Audiosequenz. Ideal zum Nachahmen und Nachsprechen! Im Fingeralphabet-Wörterbuch können die Buchstaben des Alphabets und deren dazugehörige Handformen nachgeschlagen werden. Die Gebärdensammlung wird stetig erweitert.
Entdecken: Lesen ist keine Voraussetzung. Kinder können sich an den Symbolen orientieren. Auf Entdeckungsreise lernen sie selbstständig Gebärden, beispielsweise aus den Kategorien „Bauernhof “, „Familie” oder „Tiere “.
Spielen: Lernen soll Spaß machen. Verschiedene Spiele für Groß und Klein unterstützen daher den Lernprozess. Memo spielt man nach den altbewährten Regeln, allein oder auch zu zweit. Hat man ein passendes Bildpärchen gefunden, lernt man gleich die dazugehörige Gebärde. Im Fingeralphabet- Quiz müssen die Handformen erraten werden, die zum jeweiligen Buchstaben passen. Bei fortgeschrittenen Kenntnissen buchstabiert man ganze Wörter mithilfe des Fingeralphabets. Die Spielauswahl wird stetig erweitert.
Favoriten: Über die Favoritenfunktion können Gebärden und Buchstaben des Fingeralphabets
gespeichert werden, sodass man jederzeit schnell darauf zurückgreifen kann.
Mehr zur App
Die neue App von talking hands soll nicht nur digital funktionieren, sondern auch
abseits vom Screen zum aktiven Mitmachen animieren. Auf diese Weise steigt nicht nur der gemeinsame Lernspaß, sondern das Erlernte bleibt auch dauerhaft im Gedächtnis der Kinder verankert.
Die Erstellung der talking hands App wurde durch das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Wohnen und Verkehr im Rahmen des Push-Stipendiums gefördert.
Die talking hands App kann für 4,99€ monatlich oder für 49,99€ jährlich genutzt werden. Nach der Registrierung kann die komplette App für 14 Tage kostenfrei ausprobiert werden, bevor die Zahlung beginnt.
Co-Founderin Maria Möller sagt: “Ein großes Dankeschön an all diejenigen, die uns mit Ihrer Zeit und ihrem Input unterstützt haben. Unter anderem die Zühlke Group, die uns im Rahmen des Boozt your Business Programms mit Eric Fehse und Lisa Klattenhoff intensiv begleitet haben. Hier auch ein großes Dankeschön an Carolin Wagner für den Connect! Außerdem wurde unsere App durch das Push-Stipendium des Hessischen Wirtschaftsministeriums gefördert.“
Weitere Beiträge
Hier kommt ihr zu weiteren Beiträgen, die wir über talking hands gebracht haben! Wir haben die Gründerinnen bereits in Beiträgen wie “5 Fragen an … talking hands“, “22 push!-Stipendiat:innen ausgezeichnet“, “Founders’ Sandwich Episode 3 mit Maria Möller von talking hands Flip Books“, “Seed-Finanzierungsrunde für Inklusions-Startup talking hands!” und vielen weiteren erwähnt!