Startup inga. überzeugt Juroren mit Lösung zur Personalsuche
Das inga. Team

Bei der Veranstaltung „Startup-Innovationen für die Gesundheitswirtschaft“ stellten Startups ihre Lösungen für Krankenhäuser, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen vor. Als das spannendste Startup ausgezeichnet hat eine Fachjury inga. mit seiner Recruiting-Lösung mittels Social Media u.a. für Gesundheits- & Krankenpfleger. Dazu Corinna Haas, Gründerin des bereits am Markt erfolgreichen Frankfurter Startups: „Wir freuen uns sehr, mit unserem Social Recruiting Chatbot unseren Teil zur Lösung des Fachkräftemangels im Gesundheitswesen beitragen zu können! Die Veranstaltung hat gezeigt, dass auch und gerade Startups tolle Ideen umsetzen und diese auf Interesse der Gesundheits- Unternehmen stoßen. Gemeinsam können wir Positives gestalten.“

Cluster Pitch der Business Angels

Veranstaltet wurde das Event aus der Cluster Pitch Reihe vom Business Angels FrankfurtRheinMain e.V., der StartHub Hessen unterstützte es im Auftrag des hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen. Ein wesentlicher weiterer Unterstützer des Events war Die Techniker in Hessen sowie u.a. die Hessische Krankenhausgesellschaft (HKG) und der Bundesverband Privater Anbieter Sozialer Dienste (bpa).

Andreas Lukic, Vorstandsvorsitzender der Business Angels Frankfurt RheinMain, bringt das Ziel der Veranstaltung auf den Punkt: „Mit der Veranstaltung bahnen wir Startup-Innovationen, die Business Angels üblicher Weise mit Kapital, Know-how und Kontakten unterstützen, den Weg in die Umsetzung.“

Auf STATION berichteten wir bereits 2019 über inga. im Interview mit Gründerin Corinna Haas. Seither hat sich einiges getan und heute sprechen wir erneut mit Corinna:

Was macht das Startup inga.?

Wir finden Fachkräfte und helfen so vor allem Mittelstandsunternehmen beim Recruiting der heiß begehrten Talente. Als wir 2017 mit der Idee gestartet sind, war unser Social Recruiting Chatbot noch etwas ganz wildes und neues für den Markt. Seither haben wir sehr viel Pionierarbeit geleistet. Mittlerweile würde ich sagen, dass Social Media Recruiting den bekannten Jobbörsen-Ansatz ablöst, so wie dieser vor Jahren die Zeitungsannonce abgelöst hat. Wir drei ursprünglichen Gründer hatten durch eigene Erfahrungen gesehen, dass sich der Ansatz des Recruitings ändern muss. Da z.B. Online Bewerbungen mit Lebenslauf und Anschreiben vor allem auf Büro-Angestellte ausgelegt ist, der größte Fachkräftemangel aber im „Deskless“-Bereich herrscht. Unsere ursprüngliche Zielgruppe waren daher gewerblich-technische Talente und auf Kundenseite die Hidden Champions.

Wie würdest du eure Geschäftsidee in maximal 3 Sätzen beschreiben?

Warum sollte man heute im Arbeitnehmermarkt noch selbst aktiv nach einem Traumberuf suchen und sich kompliziert bewerben, wenn einem sonst alles für den Konsum über Social Media angeboten wird? Und warum sollte ich als Arbeitgeber auf den Aufbau einer Employer Brand warten und in der Zwischenzeit Geld für das klassische „Post & Pray“ über Stellenanzeigen ausgeben? Wir bieten unseren Kunden also eine 4-wöchige Social Media Kampagne für die spezifische Vakanz unter unserer Marke „Dein Traumberuf“, kombinieren diese mit einem maßgeschneiderten Chatbot der über die Aufgaben und das Unternehmen informiert sowie die notwendigen Qualifikationen abfragt und stellen diese Kurzbewerbung dann in unserem Kandidaten-Management-System zur Verfügung.

Was würdet ihr anders machen oder was war bislang euer größter Fehler?

Da möchte ich gerne mehrere aufführen. Direkt im ersten Jahr unserer GmbH-Gründung 2019 haben wir einen sechs-stelligen Betrag in die Entwicklung einer Software investiert. Leider haben wir diese dann nie genutzt (Learning: lieber agil und lean). Während der Corona-Pandemie haben wir über 2 Jahre für ein wunderschönes Büro viel Geld bezahlt, welches wir so gut wie nicht benutzt haben. (Learning: kurzfristige Verträge). Und dann ist es unglaublich herausfordernd, zeitgleich immer allen wichtigen Bereichen in einem Unternehmen die selbe Aufmerksamkeit und Weiterentwicklung zu schenken. Unser Produkt lief super in 2021, daher haben wir unseren Fokus auf Team-Wachstum und interne Automatisierung gesetzt. 2022 mussten wir dann feststellen, dass wir schleunigst wieder die Produktentwicklung in den Mittelpunkt stellen müssen. Dadurch entstand dann unser Job-Bot 2.0 mit einer enorm gesteigerten Performance und Conversion. (Learning: auf gute Balance der unzähligen Punkte im Unternehmer-Leben achten)

Wo seht ihr euch und euer Unternehmen in fünf Jahren?

In 2019 hatten wir im Interview geschrieben, dass wir mit unserer inga. Software in 2024 den kompletten Lebenszyklus eines Mitarbeitenden im Unternehmen begleiten wollen. Es hat sich gezeigt, dass das Problem des Fachkräftemangels so gravierend und komplex ist, dass es hier auf Jahre noch viel zu tun gibt. Daher sehe ich inga. in den nächsten Jahren weiterhin als Vorreiterin im Social Media Recruiting. Nämlich mit einem hoch-technischen Produkt, welches sinnvoll die neuesten Entwicklungen in AI (am Beispiel ChatGPT und MidJourney) mit einem Fokus auf die Menschen im Auswahlprozess kombiniert. In fünf Jahren hat inga. dazu beigetragen, dass Ausbildungsberufe (im Deskless-Bereich) wieder attraktiv und gewertschätzt werden. Wir haben uns dann durch unsere hohe Qualität und Expertise gegen die vielen Agenturen durchgesetzt, welche aktuell anstatt e-commerce „einfach mal“ Recruiting-Kampagnen mit Clickfunnels bauen. Und sind selbst zu einem Traumarbeitgeber geworden, mit einem hochprofessionellen und zufriedenen Team. Denn unser Purpose ist es, Menschen wertschätzend in vergessene Traumberufe zu bringen.

Was verbindet euch mit der Region FrankfurtRheinMain? Und was tut sich in unserem Startup-Ökosystem?

Gefühlt tut sich viel im RheinMain-Gebiet, auch was Netzwerken und Veranstaltungen angeht, allerdings ist es aus meiner Sicht ein wenig ruhiger geworden bzw. gibt es mehr selbst organisierte kleine Events und weniger große vernetzte Veranstaltungen. Und mir fehlt noch immer ein zentraler Ort, an dem ALLE Events zu finden sind.

Weitere Beiträge

Auch die FAZ hat nach der Auszeichnung einen spannenden Artikel geschrieben. Und hier kommt ihr zu unseren Powerfrauen aus der FrankfurtRheinMain Region, in der inga. Gründerin Corinna Haas auch einen Platz bekommen hat!

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