5 Fragen an… inga.
Das inga.-Team um Gründerin Corinna Haas (2.v.r.; Foto: inga.)

inga. will die Recruiting-Welt komplett umkrempeln. Mithilfe einer Software hilft das Tech-Startup aus Frankfurt, wechselwillige Talente zu scouten. Chatbots übernehmen dann das erste Kennenleren. Wie aus einem Nebenprojekt ein erfolgreiches Unternehmen wurde und wie inga. die HR-Welt langfristig verändern könnte – 5 Fragen an Gründerin Corinna Haas.

Wer seid ihr, was macht ihr und wie seid ihr zu dem gekommen, was ihr heute macht?  

inga. verändert seit Sommer 2017 die Welt des Recruitings und des Arbeitens. inga. wurde von Kim Körber, Francisco Otto und Corinna Haas ursprünglich als Seitenprojekt zur jeweiligen Selbstständigkeit gestartet.

Ganz klassischer Startup-Ansatz: Wir haben uns gefragt, warum sich im Kern des Recruitings seit Jahren nichts verändert hat, außer dass Stellenanzeigen und der klassische Lebenslauf digital dargestellt werden. Und warum müssen Personaler noch immer so viel administrative und repetitive Aufgaben erledigen, die sie von ihrer eigentlichen Passion – nämlich der Kommunikation und Arbeit mit Talenten – abhält? Dr. Dorothea Varlam und Jörg Kreß vervollständigten im September 2018 das Gründerteam und gemeinsam sind wir nun auf dem Weg, als Tech-Startup neue Wege im Recruiting und der HR Arbeit zu gehen.

Wie würdet ihr eure Geschäftsidee in maximal 3 Sätzen beschreiben?  

inga. bietet eine Software für automatisiertes Active Sourcing mit der Hilfe von Chatbot-, Machine Learning- und Werbe-Technologien. Die Software identifiziert latent-wechselwillige Talente, holt sie auf einer emotionalen Ebene für einen neuen Job ab und qualifiziert sie mit Hilfe von Chatbots für den Kunden vor. Hiervon profitieren vor allem Unternehmen auf der Suche nach Fachkräften, die auf herkömmliche Art (z. B. „post and pray“) zu wenig Bewerbungen erhalten.

Was war euer größter Fehler?

Wir haben die Bedeutung von gut durchdachten und dennoch flexiblen Prozessen bei unserem schnellen Wachstum etwas unterschätzt. In kurzer Zeit ist das Team von drei auf 13 Personen gewachsen, zeitgleich ist auch die Kunden- und Auftragsanzahl stark gestiegen und es reicht dann nicht, einfach mehr oder schneller zu arbeiten. Die Devise lautet: work smarter, not harder. Das hieß für uns, robuste Prozesse aufzusetzen und einen höheren Grad an Automatisierung zu erreichen.

Wo seht ihr euch und euer Unternehmen in fünf Jahren?

inga. wird für HR Automatisierung in Unternehmen stehen, denn der Einsatz von Software und Chatbot-Technologie kann automatisiert einen Großteil der Kommunikation und Prozesse zwischen Mitarbeitern und People & Organisation (formerly known as HR) übernehmen und den kompletten Lebenszyklus eines Mitarbeiters begleiten. Dies schafft dann Zeit für qualitative Personalarbeit und Gespräche zwischen Menschen, weil administrativ-geprägte Themen über Machine Learning und AI gelöst werden können, auch mit einem Blick auf die Verhinderung von “Cognitive Bias”. Auch finden wir, dass die Talent-Auswahl und -Beurteilung auf der Basis eines klassischen Lebenslaufes unheimlich viel Potenzial zur Verbesserung birgt.

Was verbindet euch mit der Region FrankfurtRheinMain? Und was tut sich in unserem Startup-Ökosystem?  

FrankfurtRheinMain steht für uns für eine kleine aber feine und vor allem professionelle und ernstzunehmende sowie stark wachsende Startup-Szene. Der Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den Startups ist produktiv und es gibt viele Player, die das Ökosystem vorantreiben und aktiv gestalten. Auch in der Co-Working-Culture hat sich einiges getan und die Kommunen haben die Bedeutung von Startups erkannt, auch wenn es hier noch Nachholbedarf gibt.

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