Plastic is over! Wie Wildwax für Nachhaltigkeit kämpft
Dei GründerInnen von Wildwax (v.l.): Sabrina Kratz, Lotte Schöpf und Omar Rock

Nachhaltig, familienfreundlich und fair: Wildwax stellt hochwertige, in Bienenwachs getränkte Baumwolltücher in Frankfurt her. Damit wird beim Konservieren von Lebensmitteln auf Folie verzichtet und ein Beitrag zur Umwelt geleistet. Gerade hat Wildwax den Online-Shop Plastic Is Over gelaunched, in dem auch Produkte anderer Hersteller angeboten werden – Hauptsache, sie sind nachhaltig und zu fairen Bedingungen produziert.

„Ich bin überrascht, wie gut der Shop angelaufen ist“, erzählt Lotte Schöpf, eine der drei GründerInnen von Wildwax. „Wir glauben, dass es einen großen Bedarf für nachhaltige Produkte gibt, aber es ist gar nicht so leicht, passende Hersteller zu finden“, so Schöpf weiter. Für ihren Online-Shop haben die GründerInnen einen Fragenkatalog an die Hersteller entwickelt, sprechen mit ihnen und erklären, was ihnen wichtig ist: „Für uns ist es selbstverständlich, nur recyclebare Produkte anzubieten. Wir wollen das, was wir von der Natur nehmen, auch wieder zurückgeben und keinen Schaden anrichten“

Durch die Kinder kennengelernt

Das Spitzenprodukt bleibt aber das Wildwax-Tuch, das in Frankfurt in einer Manufaktur hergestellt wird. Die Baumwolltücher werden in Wachs getränkt, damit kann man sie anstelle von Frischhalte- oder Alufolie verwenden und zum Beispiel Obst oder Brot damit einwickeln. Die Tücher wirken antibakteriell, halten die Lebensmittel frisch und sind bis zu zwei Jahre verwendbar. Diese Idee ist nicht ganz neu – die Oma von Mitgründerin Sabrina Kratz hat das schon so gemacht. „Wir haben uns über unsere Kinder kennengelernt, die gehen auf die gleiche Schule. Sabrina und ich waren schon befreundet und sie hat mir die Wachstücher gezeigt. Wir fanden die Idee gut und haben Omar Rock ins Boot geholt, der Drucktechniker ist. Dann haben wir das Produkt zusammen entwickelt – vom ökologischen Aspekt bis zu einer praktischen Handhabung“.

Familiengerecht arbeiten

Wichtig ist den GründerInnen, dass auch in ihrer Firma eine familiäre Atmosphäre herrscht. Deswegen kann sich die Belegschaft die Arbeitszeiten freier einteilen und auch die Kinder können mitgebracht werden. „Das klappt super. Die Kinder haben Bereiche, in denen sie sich aufhalten und spielen können und wissen, wo sie nicht hingehen dürfen“, berichtet Schöpf. Damit ist Wildwax wahrscheinlich ein Vorreiter in familiengerechter Firmenkultur in Deutschland. Diese Lösung ist eigentlich aus einer Alternativlosigkeit heraus entstanden, so Schöpf: „Ich weiß um die Not jünger Mütter. Wenn du mit einem Einjährigen zuhause bist und dein Kind nicht in die Krippe geben willst, aber auch gerne arbeiten möchtest und gut ausgebildet bist, ist das ein Problem und ein furchtbares Geschäftsmodell. Sabrina und ich hatten beide Kinder als wir gegründet haben, weswegen wir diesen Raum für uns selbst geschaffen haben. Dann war es selbstverständlich, dass das auch für unsere MitarbeiterInnen geht. Und es funktioniert, vollkommen easy und total harmonisch“.

Frankfurt ist Heimat

Und wie geht es jetzt weiter? Das Jahr jedenfalls habe gut angefangen. „Wir wollen unsere Partner in den Läden vergrößern und auch unser Angebot auf dem zweiten Shop vergrößern. Wir sind immer auf der Suche nach Produkten, hinter denen wir stehen können.“ Dabei wird Wildwax auch zukünftig in Frankfurt bleiben. In der Region gibt es viel Interesse an nachhaltigen Produkten, findet Schöpf: „Mit Frankfurt verbindet man ja oft Geld, BWL und Banken. Ich dachte, es wäre schwer da einen Gegenpol zu bilden, aber es gibt viel mehr als man denkt, da ist eine richtige Subkultur mit Menschen, die so denken wie wir. Frankfurt bedeutet für uns auf jeden Fall zuhause“.

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