EIB investiert 40 Millionen Euro in Wingcopter
Die Wingcopter Lieferdrohne.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) investiert 40 Millionen Euro Quasi-Eigenkapital in die Wingcopter GmbH. Das Startup Wingcopter gehört in Europa zu den Marktführern und Wegbereitern im Bereich der unbemannten Lieferdrohnentechnologie und damit verbundener Dienstleistungen. Die elektrisch angetriebenen Drohnen der 2017 in Weiterstadt (Hessen) gegründeten Firma kommen bereits bei mehreren kleinen kommerziellen und humanitären Projekten zum Einsatz. Tom Plümmer, Mitgründer und CEO von Wingcopter und sein Team haben noch viel vor.

Im Rahmen eines gemeinsamen Projekts mit UNICEF und der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) liefern die Drohnen von Wingcopter beispielsweise in Malawi lebensrettende Medikamente und medizinische Güter an Dorfgemeinschaften in schwer zugänglichen Gebieten.

Die EIB-Finanzierung ist durch das InvestEU-Programm der Europäischen Kommission im Förderbereich „Nachhaltige Infrastruktur“ abgesichert. Elektrisch angetriebene Frachtdrohnen können bei der Lieferung dringend benötigter Güter CO2-intensive Verkehrsmittel wie Motorräder, Transporter und Hubschrauber ersetzen und so zum Übergang zu einer grünen, nachhaltigen Wirtschaft beitragen.

Das Wingcopter 198 Pilotprojekt

Diesen Sommer soll der Wingcopter 198 erstmals in Deutschland bei einem Pilotprojekt in Südhessen eingesetzt werden. Wingcopter will testen, ob sich die Drohne für den On-Demand-Transport von Lebensmitteln und anderen Konsumgütern eignet. Das Projekt wird zusammen mit der Frankfurt University of Applied Sciences durchgeführt. Es soll helfen, die Nahversorgung im ländlichen Raum durch einen nachhaltigen Lieferservice zu verbessern. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.

Das Besondere an den Frachtdrohnen von Wingcopter ist, dass sie senkrecht starten und landen. Sie fliegen aber auch lange Strecken schnell und effizient wie ein Flugzeug. Ohne dafür teure Infrastruktur zu benötigen. Die Drohnen haben eine Reichweite von etwa 100 Kilometern und können bis zu fünf Kilogramm Zuladung transportieren. Die Kerninnovationen in Hard- und Software sind weltweit patentiert. Gemeinsam mit dem Hamburger Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung (ZAL) entwickelt Wingcopter aktuell ein Antriebssystem auf Basis von grünem Wasserstoff für seine batteriebetriebenen Drohnen, damit sie künftig noch größere Distanzen zurücklegen können.

Die Investoren

Weitere Geldgeber neben der EIB sind renommierte internationale Investoren wie die REWE Group, einer der führenden europäischen Einzelhandelskonzerne, der japanische Konzern ITOCHU, der auf der Fortune-100-Liste steht, Xplorer Capital aus dem Silicon Valley und die Investmentfirma Expa von Uber- Mitgründer Garrett Camp. Mit den Mittelzusagen kann Wingcopter sein Vorzeigemodell weiterentwickeln, die behördliche Zulassung für Schlüsselmärkte vorantreiben und seine Drohnen im großen Maßstab in nachhaltigen Liefernetzen einsetzen. Wingcopters Ziel ist es, sich als branchenübergreifender globaler Logistikdienstleister zu etablieren.

Ambroise Fayolle, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über die Finanzierungen der Bank in Deutschland, sagt: „Europa ist heute im Bereich Cleantech weltweit führend, und wir müssen alles tun, um diesen Vorsprung zu wahren. Unsere Aufgabe ist es, europäische Cleantech-Vorreiter mit globaler Reichweite wie Wingcopter zu unterstützen. Elektrisch angetriebene Frachtdrohnen tragen im vertikalen Marktsegment wesentlich zur nachhaltigen Logistik der Zukunft bei. Mit dieser Finanzierung zeigen wir: Unternehmen, die für moderne grüne Technologien stehen, liegen uns am Herzen. Wir helfen ihnen, ihre technologische Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, Arbeitsplätze für qualifizierte Fachkräfte zu schaffen, neue Märkte zu erschließen und gleichzeitig die Natur zu schützen. Wir sind stolz darauf, bei dieser europäischen Erfolgsgeschichte dabei zu sein.“

Es ist viel geplant

EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni, sagt: „Die Vereinbarung zeigt eindrucksvoll, wie InvestEU Unternehmen hilft, das notwendige Kapital zu finden, um innovativ zu sein und zu wachsen. InvestEU wird weiterhin Investitionen fördern, mit denen sich Europa als Weltmarktführer bei der Entwicklung und Herstellung innovativer Produkte behaupten kann, für die es nützliche reale Anwendungsmöglichkeiten gibt.“

Tom Plümmer, Mitgründer und CEO von Wingcopter, sagt: „Wir wollen bei der Drohnen-Zustellung dringend benötigter Waren – von medizinischen Gütern bis hin zu Lebensmitteln – weltweit führend werden. Die EIB hilft uns dabei, und wir danken der Bank für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung. Außerdem wollen wir den Menschen ein besseres Leben ermöglichen, indem wir Arbeitsplätze schaffen – in der Forschung und Entwicklung sowie in der Produktion an unserem Sitz in Europa, und in Ländern, in denen wir unsere Dienste anbieten. Dort bilden wir junge Einheimische für den Betrieb unserer Drohnen- Liefernetzwerke aus. Nur mit starken Partnern wie der EIB können wir eine zuverlässige, effiziente und sichere Lieferdrohnentechnologie und entsprechende Logistikdienste entwickeln.

Über Wingcopter

Wingcopter ist ein deutscher Hersteller unbemannter, elektrisch angetriebener Lieferdrohnen sowie Anbieter von Drohnenlieferdiensten mit Sitz in Weiterstadt (Hessen). Das Unternehmen konzentriert sich auf die Verbesserung medizinischer Versorgungsketten sowie auf die Logistik der letzten Meile bei der Lieferung von dringend benötigten Gütern. Das 150-köpfige Team hat es sich zur Aufgabe gemacht, durch sinnvolle kommerzielle und humanitäre Anwendungen weltweit Leben zu verbessern und zu retten. Wingcopter ist Technology Pionier und Global Innovator des Weltwirtschaftsforum.

Weitere Beiträge

Hier kommt ihr zu weiteren Beiträgen über Wingcopter aus der Vergangenheit! In der letzten Ausgabe: “Wingcopter erhält 42 Millionen Dollar“.

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