Spotlight Mainz #1: „In meiner Wahlheimat Mainz habe ich mich immer wohlgefühlt.“
Unternehmerin Sarah Kübler, Bildrechte: Sandra Zaitsev

Wer nach Sarah Kübler googelt, wird schnell feststellen, dass sie eine beeindruckend vielseitige Unternehmerin ist:  Gründerin und Geschäftsleitung von HitchOn, Geschäftsführerin AlwaysOn Production, Aufsichtsratsmitglied der Medienförderung Rheinland-Pfalz und ganz neu: Co-Gründerin von NextGen Innovators. Aber dann stößt man auch auf das Instagram Profil von ihr, das neben ihrer Leidenschaft als Turnierreiterin „viel Tier-Content“ rund um ihre Pferde bietet.

Dieser Artikel bildet den Auftakt einer vierteiligen Serie in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Mainz.

Man kann sagen, dass Sarah Kübler das Gründen schon von klein auf mitbekommen hat. Ihre Eltern, beide selbstständig, zeigten ihr früh die Vorteile: selbstbestimmt arbeiten, den Alltag frei gestalten und seine eigene Chefin sein. Diese Einstellung hat Sarah bis heute beibehalten.

Sie fühlt sich besonders wohl, wenn es darum geht, neue Geschäftsideen zu entdecken, Themenfelder zu erschließen und andere für ihre Ideen zu begeistern – etwas, das sie mit ihren bisherigen Projekten immer wieder unter Beweis gestellt hat.

Der Weg in die Medienbranche wurde früh von ihr eingeschlagen: Studium an der Universität Konstanz und Filmschule Köln, erster Job als TV-Producerin im Bereich professioneller Medienproduktionen. Bis 2015 war sie als Managerin Digital Channels bei ZDF Enterprises tätig, im selben Jahr gründete sie die Social Media Agentur HitchOn GmbH. Mit Sitz in Mainz und Hamburg zählt HitchOn inzwischen zu einer der führenden Agenturen im Bereich Influencer Marketing und Social Media Beratung in Deutschland. Vor drei Jahren gründete Sarah gemeinsam mit der Studio Hamburg Production Group das Joint Venture AlwaysOn Production GmbH, um die Produktion digitaler Inhalte weiter. Seit 2021 setzt sie sich als Aufsichtsratsmitglied der Medienförderung Rheinland-Pfalz für die Förderung und Entwicklung der Medienlandschaft in der Region ein.

Mainz als Gründungsstart der Unternehmerin

Mainz war für Sarah die perfekte Wahlheimat und der ideale Ort für ihre erste Gründung. Die Stadt wuchs ihr schnell ans Herz, und sie fand in der von Malu Dreyer geführten Landesregierung eine unterstützende Gründer-Infrastruktur vor. Zwischen 2016 und 2021 war sie zudem Mitglied im Digitalrat. Besonders beeindruckte sie das ehrliche Interesse an der Gründerszene und der gezielte Support für Gründerinnen. Im Vergleich zu Wiesbaden bot Mainz zudem Fördermöglichkeiten, die genau auf ihr Gründungsvorhaben zugeschnitten waren. “Ich bin sehr dankbar, dass ich in Mainz starten konnte, ein Netzwerk aufbauen und viele tolle, hilfsbereite Menschen kennenlernen durfte,” sagt Sarah heute.

Für Sarah ist Gründen mehr als nur eine gute Idee und ein starkes Netzwerk. Es erfordert Frustrationstoleranz, eine positive Grundhaltung, Flexibilität und die Bereitschaft, mit dem Risiko zu leben, dass es auch mal schiefgehen kann. Im Digitalrat war sie eine von zwei Gründerinnen, die die Chance hatten, wichtige Impulse zu setzen und Themen vorzuschlagen –  unter anderem auch ein Gründerinnen-Lunch, welches dann von Heike Raab und Malu Dreyer initiiert wurde.

Mainz ist für Sarah ein „perfekter Mix“ aus Klein- und Großstadt mit einem lebendigen Studentenflair. Alles ist bequem zu Fuß erreichbar, und die Stadt hat genau die richtige Balance – „nicht zu piefig“. Ihre drei Worte, um Mainz zu beschreiben: Weinschorle, Rhein und Freundlichkeit.

Inzwischen hat es Sarah Kübler aus privaten Gründen nach Hamburg verschlagen, doch der Hauptsitz ihres ersten Gründungsprojekts, HitchOn, bleibt weiterhin in Mainz.

Unternehmensgründung NextGen Innovators

2024 wagte sie den nächsten Schritt und gründete gemeinsam mit ihrem Co-Founder Sebastian Niemann NextGen Innovators (NGI). Die Idee zu NGI entstand aus ihrem Arbeitsalltag und der Erkenntnis, dass Influencer-Marketing gerade auch für Start-ups heutzutage unverzichtbar ist. Mit NGI haben die beiden das bewährte Media for EquityModell neu gedacht, indem sie die erfolgreichsten deutschen Creator:innen mit aufstrebenden Start-ups zusammenbringen, um für beide Seiten eine Win-Win-Situation zu schaffen.

Das NextGen Innovator-Gründer-Team Sarah Kübler und Sebastian Niemann, Fotocredits: Sascha Wysk

„Mit NGI möchten wir die Creator Economy auf die nächste Stufe heben. Unser Zukunftsmodell verspricht erfolgreichen Gründer:innen einen optimalen Zugang zu Creator Investments“, so Sarah. „Außerdem: Über 50 % der deutschen Creator:innen die mit Reichweite investieren können, sind weiblich. So können wir den Gender Investment Gap zwar nicht sofort schließen, aber einen kleinen Teil dazu beitragen, diesen deutlich zu verringern“, versichert sie.

Zum offiziellen Start von NGI erhielten sie eine Förderzugang des Media Lift Inkubators 2024. Das Ziel, so Sarah, ist es, pro Quartal zwei bis drei Investments zu realisieren.

Bleibt nur noch die Frage, was Sarah selbst als letztes „ge-influenced“ hat. „Das war tatsächlich im Pferdebereich – da bin ich sehr anfällig“, lacht sie. „Atmungsaktive Bandagierunterlagen mit einer neuen Technologie – die brauchte ich für das nächste Turnier.“

Weitere Beiträge

Hier gibt es das Gründer-Interview von Sarah Kübler über HitchOn.


Diese Artikelreihe ist in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Mainz entstanden.


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