Spitzensportlerinnen und -sportler brauchen nicht nur eine gute Physis. Sie müssen auch die Fähigkeit haben, die nächsten Schritte von Gegenspielerinnen und -spielern innerhalb von Sekundenbruchteilen und unter hohem Druck exakt vorherzusehen und entsprechend schnell zu agieren. Diese Fähigkeit kann nur durch ein großes Trainingspensum auf höchstem Niveau erlernt und verbessert werden. Dies ist jedoch unter anderem durch Zeit, Mitspieler und körperliche Ermüdung limitiert. Hier kommt die Cognilize GmbH aus Gießen ins Spiel!
Dieser Beitrag wurde im Original auf digitales.hessen.de veröffentlicht.
Virtuelles Trainings- und Analysesystem
Dank eines virtuellen Trainings- und Analysesystems der Cognilize GmbH in Gießen können überall und jederzeit Trainingssituationen simuliert werden. Und das inklusive einer anschließenden Analyse. Die Cognilize GmbH aus Gießen hat ein entsprechendes System mithilfe von Virtual Reality Technologie entwickelt. Nun auch auf Augmented Reality erweitert, um die sportartspezifischen kognitiven Fähigkeiten auch in heimischer Umgebung zu trainieren. Das Land Hessen hat das Projekt „VR2AR – Kognitionstraining: Erweiterung eines VR Trainings- und Analysesystems der kognitiven Leistungsfähigkeit“ mit rund 117.000 Euro aus dem Förderprogramm Distr@l – Digitalisierung stärken, Transfer leben – gefördert. Bisher wurden rund 130 Projekte mit einem Fördervolumen von rund 39 Millionen Euro bewilligt. Dazu kommen noch rund 22 Millionen Euro, die durch die Wirtschaft zur Kofinanzierung bereitgestellt werden.
Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat sich heute im Rahmen ihrer Sommerreise vor Ort über das erfolgreich abgeschlossene Projekt bei den beiden Gründern und Geschäftsführern Verena Krakau und Christian Hartmann informiert.
Neue Standards im Profisport
„Wir machen Hessens Wirtschaft digital fit für die Zukunft und unterstützen vor allem kleinere und mittlere Unternehmen. Mit dem größten Förderprogramm für Digitalisierung (Distr@l) in der Geschichte Hessens verschaffen wir der hessischen Wirtschaft auch einen nachhaltigen Innovationsvorteil. Das Projekt der Cognilize GmbH ist wirklich innovativ. Die Erweiterung von Virtual auf Augmented Reality bietet erstmals die Möglichkeit einer optimalen Kopplung aus interaktivem Kognitionstraining sowie sportartspezifischem Motorik-Training“, sagte die Ministerin. „Ich freue mich, dass wir dieses junge Start-up mit unserer Distr@l-Förderung unterstützen konnten. So können wir hoffentlich weltweit neue Standards im Profisport setzen. Mit der Förderung digitaler Innovationen wollen wir die Zukunft aktiv gestalten. Und die Wettbewerbsfähigkeit der hessischen kleinen und mittleren Unternehmen sichern und ausbauen.“
Cognilize GmbH
Die 2019 gegründete Cognilize GmbH beschäftigt sich mit der Verbesserung von kognitiven Fähigkeiten im Leistungssport. Speziell im American Football, Fußball und Basketball. Dank der Entwicklung eines innovativen Trainings- und Analysesystems auf Virtual Reality Technologie können Athletinnen und Athleten jederzeit in einer Trainingssimulation ihre kognitiven Fähigkeiten trainieren. Und das ohne körperliche Belastung. Dabei können sie sogar gegen virtuelle Gegnerinnen und Gegner auf jedem Leistungsniveau antreten. Zugleich werden die getroffenen Entscheidungen während des Trainings auf Basis Künstlicher Intelligenz analysiert. So kann der individuelle Fortschritt gemessen oder der Schwierigkeitsgrad individuell angepasst werden. Das Unternehmen hat zwischenzeitlich das US Market Access Programm des German Accelerators abgeschlossen. Mit diesem können deutsche Start-ups bei der internationalen Expansion durch das Bundeswirtschaftsministerium unterstützt werden. Die Cognilize GmbH ist nun auch am amerikanischen Markt unterwegs. Durch die über zwei Jahre laufende Förderung im Distr@l-Programm hatte die Cognilize GmbH die Möglichkeit, das bestehende System um Augmented Reality Technologie zu erweitern. Sportlerinnen und Sportler werden durch diese Entwicklung nun sogar in realen Umgebungen wie dem heimischen Fußballplatz mit dem System trainieren können. Die reale Welt wird dabei durch digitale Inhalte wie Mit- und Gegenspielerinnen und -spieler erweitert. Die Anwendung wird voraussichtlich Anfang kommenden Jahres einsatzbereit sein, da aktuell keine geeignete Hardware am Markt erhältlich ist.
„Für den Erhalt der Innovationsförderung sind wir überaus dankbar. Diese hat es uns als junges Unternehmen ermöglicht, eine Entwicklung zu starten, die wir ohne die Unterstützung des Landes Hessen erst sehr viel später hätten angehen können“, sagte Verena Krakau, Gründerin und Geschäftsführerin Cognilize GmbH.
Distr@l-Förderlinie 4B
Das Projekt wird über die Distr@l-Förderlinie 4B gefördert. Jungen Unternehmen sollen hier Innovationssprünge bzw. signifikante Weiterentwicklungen des vorhandenen Produkt-/Dienstleistungsportfolios im digitalen Kontext ermöglicht werden. Solange diese noch nicht länger als acht Jahre am Markt sind. Das Innovationsprojekt soll zu einer Steigerung der Wertschöpfung, zu neuen Produkten, zu neuen Dienstleistungsmodellen begleitend zu Produkten oder einer Weiterentwicklung vom Dienstleister zum Produzenten im digitalen Kontext führen. Das Förderprogramm Distr@l – Digitalisierung stärken, Transfer leben ist Ende 2019 gestartet und läuft sehr erfolgreich. Distr@l ist auf Forschungs- und Entwicklungsprojekte ausgerichtet, die signifikant den Stand der Technik erhöhen, um den Herausforderungen der digitalen Transformation in Wirtschaft und Gesellschaft bewusst und mit vier Förderlinien zielgruppenorientiert begegnen zu können.
Weitere Beiträge
Hier kommt ihr zu weiteren Beiträgen zum Thema “Innovation”. In der letzten Ausgabe: “Science Park Kassel Startups: Photonic Codes GmbH“