Watchbetter als YouTube Alternative
Patrick Wallbott, Gründer von Watchbetter

Die Videoplattform „Watchbetter“, aus Gießen, soll User:innen die Möglichkeit geben Videocontent zu streamen, der informiert, ihnen einen Mehrwert bietet und dabei auch noch Gutes für die Umwelt tut. Wie die Gründer ihre Idee umsetzen und wie die Gründung bisher ablief, hat Patrick, einer der beiden Gründer, uns im Interview erzählt.

Dieser Beitrag ist Teil unserer Kolumne Mittelhessen Spotlight. Hier präsentiert unser Kooperationspartner Foundershub Mittelhessen regelmäßig ausgewählte Artikel aus der mittelhessischen Gründungsszene, um die Vernetzung der Ökosysteme Frankfurt Rhein Main und Mittelhessen zu stärken.


Ausgewählter Content statt wahlloser Unterhaltung

„Watchbetter“ ist eine Videoplattform, die ähnlich wie YouTube Creator:innen den Upload von Videos ermöglicht. Dabei wollen sie YouTube nicht ersetzen, sondern eine Alternative bieten. Gegründet wurde „Watchbetter“ im 1. Quartal 2022 von Patrick Wallbott und Dennis Walter. Das Unternehmen sitzt in Gießen, dem Heimat- und ehemaligen Studienort von Patrick. Bei YouTube sehen sie einige Probleme, so beschreibt es Patrick, die sie versucht haben zu lösen und auf ihrer Plattform anders umzusetzen. Gerade im Austausch mit den Content Creator:innen ihrer Plattform haben sich einige problematische Punkte herausgestellt, die „Watchbetter“ besser machen will. Vor allem die Mitsprache der Creator:innen wird in den Vordergrund gestellt und unterscheidet maßgeblich von YouTube.

Das Konzept setzt sich aus drei Hauptpunkten zusammen. Der erste Punk sind die Content Creator:innen. Die Idee ist, dass die User:innen bei „Watchbetter“ eine Mischung aus Information und Entertainment bekommen. Vor allem ein Mehrwehrt durch das Schauen der Videos soll gegeben sein. Das wollen sie gewährleisten, in dem die Content Creator:innen von ihnen ausgewählt werden. Das bedeutet auch, dass nicht jeder ohne Weiteres seinen Content hochladen kann. Patrick beschreibt, dass nach anfänglicher Akquise Phase, nun auch Creator:innen proaktiv auf sie zukommen und Teil der Plattform werden wollen. Dabei sei der Upload auf „Watchbetter“ kein Mehraufwand für Creator:innen, da die Inhalte ohnehin produziert werden und nun durch ein paar Klicks auch bei Ihnen zur Verfügung stehen.

Der zweite Punkt ist die Kategorisierung. Die Plattform bietet verschiedene Kategorien, wie zumBeispiel Garten, Essen, Rezepte, Sport, Wohnen, u.v.m., sodass die User:innen sich auf ihr bevorzugtes Thema konzentrieren können. Wenn Videos in einer Kategorie geschaut werden, bekommen die User:innen also keine Videos aus anderen Themenbereichen vorgeschlagen, sodass garantiert wird, dass man auch nur das angezeigt bekommt, wonach man gerade sucht. Außerdem erlauben die Kategorien ein Durchstöbern der Plattform, ohne auf Suchbegriffe angewiesen zu sein.

Der dritte Punkt ist die Nachhaltigkeit. Patrick betont, dass Unternehmen heutzutage Nachhaltigkeit nicht mehr vernachlässigen können. So hat „Watchbetter“ sich unter anderem Klimaneutralität zum Ziel gemacht, die mit Hilfe von Climatepartner in naher Zukunft zertifiziert wird. Außerdem wird die Aufforstung gefördert, in dem für jede 2000. gesehene Videominute ein Mangrovenbaum gepflanzt wird. Hierfür arbeiten sie mit dem Eden Reforestation Project zusammen.

Von der Idee bis zum Launch

Patrick erzählt uns im Gespräch, dass er zuvor im Onlinemarketing gearbeitet und festgestellt hat, dass es eine hohe Nachfrage an Videowerbung gibt, die allerdings nur bei YouTube oder im TV angeboten werden kann. Das Angebot ist also dementsprechend klein. Mit „Watchbetter“ wird die Möglichkeit gegeben Werbung vor Content zu schalten, der von ihnen ausgewählt worden ist. So können sich die Werbetreibenden sicher sein, dass ihre Werbung nur im Kontext von selektiertem Content stattfindet, der qualitativ hochwertig ist und die Creator:innen wissen so andererseits auch, dass die Werbung vor ihren Videos ausgewählt ist.

Nach den ersten Überlegungen haben die beiden Gründer, Patrick und Dennis, viele Ideen gehabt, die dann erst mal eingeschränkt werden mussten. So gab es beispielsweise die Idee, Instagram Content zu monetarisieren, was sich allerdings als schwieriger rausstellte als Anfangs gedacht. Auch die Überlegung mit einer Influencer Agentur zusammenzuarbeiten, funktionierte nicht wie erhofft und so haben sie sich selbst an die Akquise der Creator:innen gemacht. Neben all diesen Hürden empfand Patrick vor allem auch die Bürokratie als anstrengend und den damit verbundenen Start ins eigene Unternehmen als langatmigen Prozess. „Ich versuche alles, was geht digital zu machen, aber bei manchen Themen ist so viel unnötiger Papierkram. Da denke ich, das kann man doch viel leichter digitalisieren“.

Trotz der Herausforderungen konnte das Startup seine Plattform erfolgreich veröffentlichen und bietet mittlerweile jede Menge Content: https://www.watchbetter.com/

Die beiden Gründer haben sich trotz räumlicher Trennung dafür entschieden in Gießen zu gründen. Vor allem die Flexibilität in der Zusammenarbeit schätzen sie sehr. Patrick hat aber auch schon in Coworking Spaces in Gießen gearbeitet, wo ihm der Austausch mit anderen Firmen und Gründenden sehr gefallen hat. Weitergehend betont er auch, wie wichtig der Austausch auf Messen, Kongressen und Veranstaltungen sei, da er dies selbst lange unterschätzt habe. So konnten wichtige Kontakte, zum Beispiel auch zum ZDF, nur über den Austausch mit anderen Gründenden und Gründungsinteressierten hergestellt werden.

Kommentarspalten mit Mehrwehrt

Zwei kommende Updates der Plattform konnte Patrick im Interview bereits teasern. So soll zum einen die Kommentarfunktion bald eingeführt werden. Hierbei sei es den beiden wichtig, dass auch die Kommentarspalte einen Ort mit Mehrwehrt darstelle. Zum anderen wird auch das Entwickeln einer App für „Watchbetter“ in den nächsten Wochen eine Rolle spielen, um den User:innen den Zugriff auf die Inhalte zu erleichtern.

Er erhofft sich für die Zukunft von „Watchbetter“ viele User:innen und Content Creator:innen, die die Inhalte der Plattform mit Spaß erkunden und dass das Thema Nachhaltigkeit erfolgreich etabliert wird.

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