Das Startup aus Gießen erhält in der dritten Finanzierungsrunde umgerechnet gut 8,5 Millionen Euro und möchte weiter expandieren.

Ein Gastbeitrag vom Regionalmanagement Mittelhessen.

Neben dem Lead-Investor OpenOcean, einem eruopäischen Frühphasen-VC, sind in dieser Runde auch vorige Investoren wie Peak und Paua Ventures beteiligt. Des Weiteren sind Robin Vasan (Mango Capital), Evan Weaver (Fauna) und Mirko Novakovic (Instana, kürzlich von IBM gekauft) Teil dieser Runde. Insgesamt erhöht sich das Finanzierungsvolumen von GraphCMS damit auf über elf Millionen Euro.

GraphCMS ist im Laufe dieses Jahres ohnehin stark gewachsen, sowohl kommerziell als auch betrieblich: Das Umsatzwachstum ist seit dem initialen Seed Investment im Juli 2018 auf das 80-Fache gestiegen. Der Kundenstamm wächst in ganz Europa und den USA, unter Anderem gehören dazu der Audio-Produktehersteller Shure, die globale Bildungstechnik-Plattform 2U Inc., das multinationale Telekommunikationsunternehmen Telenor sowie zwei europäische Regierungsstellen.

Vor etwa fünf Jahren begann der Aufstieg für GraphCMS beim Startup Weekend Mittelhessen 2016: Michael Lukaszczyk und Daniel Winter pitchen ihre Idee eines “Headless CMS”, eines Content Management Systems ohne gekoppelte Frontend-Verknüpfung, bei der die Daten aus dem Backend über APIs auf verschiedenen Geräten angezeigt werden können. Auf diesem Event haben sie auch die Gruppe um Noel Zeh getroffen, die wenig später als Early Stage Investoren einstiegen und bis zuletzt dabei waren.

Content Management neu gedacht

GraphCMS setzt mit ihren Produkten an einem zentralen Problem von vielen digital-orientierten Unternehmen an: Der Lösung von Daten von Drittsystemen. Normalerweise müssen Unternehmen eine Zwischenanwendung implementieren, um auf Daten von verschiedenen Microservices zugreifen zu können – dieser Prozess gestaltet sich jedoch oft als fehleranfällige Herausforderung, kann durch die Verlangsamung der Produktionszyklen sehr teuer werden und limitiert zudem die agile Ausspielung von Inhalten.

Mit den Produkten von GraphCMS können die Nutzer praktisch die Zwischenanwendung weglassen, indem isolierte Datensätze aus verschiedenen Quellen vereint und in einem einzigen API an beliebige Frontends gesendet oder von ihnen abgerufen werden können.  Durch diesen innovativen Ansatz unterscheidet sich GraphCMS von anderen Headless CMS Konkurrenten und etabliert sich als führende Plug-and-Play-Lösung. Mit dieser Art der Content Zusammenführung können Unternehmen komplexe Anwendungen konstruieren und gleichzeitig alle Daten aus einer einzigen “source of truth” beziehen.

“Unser bisher größtes Investment”

“OpenOcean’s Investment in GraphCMS ist unser bisher größtes initiales Investment in ein Series A Unternehmen”, so Ekaterina Almasque, Partnerin bei OpenOcean. “GraphCMS ist ein Unternehmen mit hervorragenden Voraussetzungen, um die Herausforderungen der modernen Industrie zu lösen – vom exponentiellen Wachstum von isolierten Daten zur wachsenden Komplexität der digitalen Journey eines Unternehmens. Firmen sehnen sich nach einem neuen Ansatz, der Anwendungen mit der Bequemlichkeit einer Datenbank, mit der kollaborativen Natur einer vereinten Content Plattform und der Programmierbarkeit eines API Gateway vereinen kann. Der innovative Ansatz von GraphCMS kombinierte das Beste aus GraphQL und CMS, damit ihre Kunden der Konkurrenz einen Schritt voraus sind und die Möglichkeit bekommen, den Weg in die Ära der schnellen Digitalisierung anzuführen.”

Michael Lukaszczyk, CEO und Mitgründer von GraphCMS sagt: “Die Art wie Inhalte kreiert, übermittelt und konsumiert werden hat sich signifikant verändert, sodass Unternehmen mit den schnellebigen Anforderungen der Omnichannel Welt kämpfen. GraphCMS ist die Lösung für eine Welt, in der Content wirklich King ist, denn Daten von Microservices sind lebenswichtig für Unternehmen aus allen Branchen. Unser Paket bietet digitalen Teams als Klassenbester eine Lösung für das umständliche Problem, isolierte Daten aus Drittsystemen zu integrieren. Das bringt große Vorteile, beispielsweise um den Produktentwicklungszyklus zu beschleunigen, dem Unternehmen Zeit und Geld zu sparen und ihnen einen besseren Kundenservice zu ermöglichen. Es verspricht ein zentrales Element in der Online Welt zu werden, da die Relevanz und Komplexität immer weiter wächst.”

Mit dem neuen Investment möchte GraphCMS ihren Fokus auf API Integrationen sowie ihre Produktreichweite erhöhen, vor Allem aber das Team besonders in Nordamerika und Europa erweitern – Ziel bis 2022: 100 Mitarbeiter:innen, verteilt auf dem ganzen Globus. Außerdem sollen Partnerschaften mit Digitalagenturen, Software- und Technologiefirmen das Wachstum des Unternehmens und des Einflusses unterstützen.