YBG Startup-Stipendium jetzt für ganz Hessen
Dirk Luenzer und Maxine Schiffmann vom YBG Startup-Stipendium

Bisher war das YBG Startup-Stipendium auf Frankfurt-RheinMain beschränkt. Jetzt, fünf Jahre nach der ersten Staffel, können sich junge Gründungsinteressierte und frisch gegründete Startups aus ganz Hessen bewerben. Noch gut einen Monat ist das Bewerbungsfenster offen. Wir haben zum Start mit YBG über die Ausweitung auf ganz Hessen und die Probleme in der Corona-Krise gesprochen.

Das Youth Business Germany (YBG) Startup-Stipendium bedeutet: Alle zwei Wochen Programm, eine Mischung aus Einzelcoachings und Gruppenaktivitäten, um die Herausforderungen eines jeden Gründungsinteressierten gelöst zu bekommen. Und, ganz wichtig, erzählt Dirk Luenzer: „Bist du einmal Teil der #YBGFamily, bist du es immer“. Luenzer ist Managing Director bei YBG. Er und Maxine Schiffmann, Stipendium Managerin bei YBG, bilden er ein Duo, dem man anmerkt, dass es voll hinter der Idee des Stipendiums steht. Die Gemeinschaft steht für die beiden im Mittelpunkt, das betonen sie immer wieder.

Das größte Mentoring-Programm Hessens

Was es braucht, um Teil dieser Gemeinschaft zu werden: Eine gefestigte Gründungsidee, manche haben auch bereits gegründet. Die Bewerbung erfolgt schnell und formlos mit dem Lebenslauf und der Idee auf maximal zwei Seiten. Jedes Jahr wird halbjährlich eine Kohorte mit 20 – 25 Stipendiat:innen ausgesucht.

Und die haben dann alle Hände voll zu tun: Neben den langen individuellen Coachings zu allen gründungsrelevanten Themen gibt es unter anderem auch Seminare und Mentoring-Treffen mit erfahrenen Businessexpert:innen, die mit Rat und Tat zur Seite stehen. Dieses Jahr fangen übrigens die ersten ehemaligen Stipendiat:innen auch als Mentor:innen an. „Was wir mit unserem Pool an 85 Mentor:innen geschaffen haben, ist einmalig in Hessen“, sagt Luenzer. Die ehrenamtlichen Mentor:innen helfen so nicht nur bei akuten Problemen in der Umsetzung der Business-Idee, sondern können auch mit ihrem wertvollen Netzwerk Türen öffnen.

Das Ziel am Ende der Stipendienphase: Die Stipendiat:innen haben während des Stipendiums gegründet oder stehen direkt vor der Gründung. Und dort kommen die Startups auch hin, sagt Luenzer: „Wenn du unser Programm durchläufst, dann kannst du am Ende gründen. Da gebe ich Brief und Siegel drauf.“ Unter anderem sind so schon Startups wie die Entrepreneur University, Mental Stark oder EKIPA aus dem Programm hervorgegangen. Die fachliche Verantwortung des Programmes liegt bei Jochen Bloß, seit 2016 Headcoach bei YBG.

Corona hat auch das YBG Startup-Stipendium verändert

Maxine Schiffmann ist Stipendium Managerin beim YBG Startup-Stipendium. Sie ist immer in engem Kontakt zum Netzwerk und den Stipendiat:innen. Keine leichte Aufgabe während Corona, erzählt sie. Normalerweise sehen sich alle Beteiligten ja über mehrere Monate hinweg, bauen Vertrauen auf und lernen sich kennen, Feierabendbier und Co. mit inbegriffen. Bei YBG entstehe so eben mehr, als nur die fachliche Verbindung, erzählt Schiffmann. Als dann vor einem Jahr auf einmal alles digital stattfinden musste, war natürlich

Normalerweise gibt es neben den Seminaren noch mehrere Veranstaltungen wie die Pitch Night, zu denen die ganze „Familie“, wie es Luenzer und Schiffmann nennen, zusammenkommt. Zum letzten Event in Bad Homburg sind zum Beispiel gut 200 Menschen gekommen – Stipendiat:innen, Alumni und Partner:innen.

Die Verbundenheit der Stipendiat:innen untereinander über ein Medium wie Zoom herzustellen, sei eine besonders große Herausforderung gewesen, sagt Schiffmann. Dennoch, es sei gut gelungen. So findet jetzt zum Beispiel ein Co-Working statt, zu dem sich die Stipendiat:innen per Live-Schalte treffen. Die Arbeitsziele werden definiert, wer mal Rat braucht oder einen Kaffee trinken möchte, trifft sich im Breakout-Room. Außerdem wird jetzt viel stärker mit Kleingruppen gearbeitet, die sich regelmäßig treffen und gegenseitig beraten. „Online wird nie das Persönliche ersetzen, aber ich freue mich, dass wir digital so viel umsetzen können“, sagt Schiffmann. Dass das Stipendium jetzt auf Hessen ausgeweitet wird, ist also auch dem Umstieg aufs Digitale zu verdanken – denn so können sich die Stipendiat:innen unkompliziert aus ganz Hessen zusammenfinden. In Zukunft soll das Stipendienprogramm deswegen hybrid stattfinden, 75% digital und 25% in Präsenz, auch ohne Corona.

So sieht der Aftermovie des letzten großen Treffens der “YBG-Family” aus

Vom Land Hessen und der EU gefördert

In den kommenden zwei Jahren heißt es also erst einmal, ganz Hessen zu adressieren. Was danach kommt, das ist noch nicht klar. Luenzer könnte sich vorstellen, dass Stipendium punktuell auf andere Ökosysteme auszuweiten – gestartet ist YBG nämlich mit dem Auftrag, ganz Deutschland abzudecken. Vor der Gründung von YBG hat die englische Dachorganisation Youth Business International (eine Stiftung unter anderem aus dem Vermögen von Prince Charles), das KIZ in Offenbach beauftragt, Entrepreneurship in Deutschland zu fördern. In 45 Ländern in der ganzen Welt ist YBI so aktiv.

Dahinter steckt die Idee, junge Menschen im Alter von 18 – 35 Jahren in ihrer Selbstständigkeit zu unterstützen. Vor allem während der Krise soll jungen Menschen so auch eine berufliche Alternative geboten werden. So sind mit der Hilfe von YBI nach eigenen Angaben schon über 70.000 Unternehmen gestartet. Diese Idee trifft auch in der Politik auf offene Ohren: Die Ausweitung auf ganz Hessen ist auf Initiative des Hessischen Wirtschaftsministeriums hin vorangetrieben worden. Und auch die EU fördert das Projekt mit dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, hinzu kommen CSR-Partner wie zum Beispiel die Taunus Sparkasse.

„Die Welt braucht Entrepreneurship“

„Die Welt braucht Entrepreneurship“, sagt Luenzer zur Mission von YBG. Und das Wissen darüber soll bei YBG in die Welt getragen werden, es soll jedem offen stehen. Dabei profitiert YBG auch vom YBI-Netzwerk – denn auch auf dieser Ebene wird der Familien-Gedanke fortgetragen. So gibt es zum Beispiel mit den europäischen Partner:innen regelmäßige Austausche zum Beispiel zu der Frage, wie die Transformation ins Digitale gelingen kann.

Wichtig sei aber auch, dass das YBG Startup-Stipendium niemanden zum Gründen drängt. „Was die Welt mehr braucht, sind Ideen, die der Gemeinschaft nutzen. Wir wollen auch Leute mit einer guten Idee fördern, die vielleicht nicht unbedingt Geschäftsleute sind. Aber wir messen uns nicht an Stellschrauben wie der Frage, wie viele unserer Stipendiat:innen gründen oder hinterher ein VC Funding bekommen“, sagt Luenzer.

Wer noch mehr wissen möchte: YBG Startup-Stipendium Online-Pitch am 8. April

Wer sehen möchte, was die aktuellen Talente bei YBG so im vergangenen halben Jahr zustande gebracht haben, der hat dazu übrigens am 8. April die Möglichkeit: Bei einer Online-Pitch Veranstaltung werden die Unternehmen und das Stipendium vorgestellt. Die Bewerbung für die neue, hessenweite Staffel läuft noch bis zum 25. April, der Kick-off ist zwei Wochen später geplant.

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