Startups x Politik – Was leisten Stadt und Land für Startups?
Foto: Frankfurt Forward

Was kann die Politik tun, um Startups noch mehr unter die Arme zu greifen? Die neue Startup Declaration zeigt Möglichkeiten hierfür auf, auch wenn schon viel erreicht wurde. Um über das Wie und das Was zu diskutieren, hat die Wirtschaftsförderung Frankfurt gestern im ersten Frankfurt Forward Quartalsevent Politik und Startups zusammengebracht, um zu diskutieren. Das ausgegebene Ziel: Ideen für ein ein starkes, innovationsgetriebenes und gründerfreundliches Startup-Ökosystem besprechen.

Seit 2019 erhebt Frankfurt Forward regelmäßig die Bedarfe des Startup Ökosystems FrankfurtRheinMain. In diesem Monat wurden die aktualisierten Ergebnisse aufgenommen, festgehalten und veröffentlicht: Eine gute Grundlage, um den Status Quo bestehender Angebote und Rahmenbedingungen für innovative Unternehmen wie auch konkrete Handlungsfelder für die Weiterentwicklung zu diskutieren.

Eröffnet wurde die Veranstaltung durch ein Grußwort von Stadtrat Markus Frank, Dezernent für Wirtschaft, Sport, Sicherheit und Feuerwehr der Stadt Frankfurt am Main und Schirmherr von Frankfurt Forward. Auch Staatsministerin Prof. Dr. Sinemus betont zur Begrüßung: „Die Voraussetzungen für Startups hier in Hessen sind sehr gut. Und auch wenn die Corona-Pandemie es für junge Unternehmen teilweise schwieriger macht, hat die Digitalisierung einen Schub bekommen, der vorher undenkbar erschien. Das Land Hessen unterstützt Gründerinnen und Gründer deshalb auf unterschiedliche Weise, unter anderem mit dem Förderprogramm Distr@l. So bleibt Hessen auch weiterhin ein erfolgreiches Startup-Land.“

In einer anschließenden Diskussionsrunde tauschte sich Stadtrat Markus Frank dann gemeinsam mit Dr. Philipp Nimmermann, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, Prof. Dr. Martina Kärle, Professorin für Landmanagement an der Frankfurt University of Applied Sciences und Johannes Laub, Gründer und Geschäftsführer der CrowdDesk GmbH über mögliche Weiterentwicklungsmöglichkeiten des Frankfurter Startup Ökosystems aus. Einig waren sich die Beteiligten vor allem darin, dass das Land Hessen Startups braucht – denn nur sie, so die Worte Nimmermanns, könnten zusammen mit etablierten Unternehmen die Innovationskraft des Landes stärken.

Ein besonderer Fokus lag hier auf der zentralen Vernetzung der Startup Szene, der Verankerung von Entrepreneurship im Bildungssystem als auch der Förderung der Gründervielfalt. Auch der notwendige Zugriff auf höhere Investitionssummen für Startups und der Zugang zu öffentlichen Fördermitteln war ein zentrales Thema der Diskussion.

Das sind die wichtigsten Punkte der Startup Declaration

1. Gründerklima

– Stärkerer Informationsaustausch von Gründer:innen untereinander

– Leichterer und günstigerer Zugang zu Produktions- und Büroflächen

– Förderung einer Gründerkultur

2. Talentschmiede

– Stärkung von Entrepreneurship in MINT-Fächern

– Mehr Vielfalt unter den Gründer:innen – hier besonders Female und Social Entrepreneurs

3. Netzwerk-Region

– Austausch innerhalb der Community, Netzwerkgedanken verbessern

– Zugang zu etablierten Unternehmen erleichtern, Vernetzungsformate und Vermittlungsangebote hierfür schaffen

– Startups und Politik sollen in den Dialog treten und darauf basierend Entscheidungen treffen

– Auch mit internationalen Startup-Ökosystemen kommunizieren

4. Finanzierung

– Erfolgsgeschichten noch stärker erzählen, damit national und international Aufmerksamkeit entsteht und sich Investor:innen für FRM begeistern

– Standards und Kriterien zur Bewertung der Startups – so soll Transparenz für Banken und Investor:innen geschaffen werden

– Finanzierungskette ausbauen – Business Angels gibt es viele, bei höheren Finanzierungen wird es oft schwer für Startups in FRM

– Zugang zu öffentlichen Fördermitteln – zum Beispiel direkte Beteiligungen an Startups mit standardisierten Bedingungen

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Auch Nachhaltigkeit immer mehr Thema

Ob all diese Maßnahmen umgesetzt werden können? Die Politik jedenfalls zeigt sich zuversichtlich. Auch ethische Maßstäbe wie zum Beispiel die Nachhaltigkeit von Unternehmen sollen immer mehr in politische Prozesse einfließen, kündigt Nimmermann an. So arbeite das Land derzeit an einem Gesetzesentwurf, laut dem bei der Vergabe öffentlicher Aufträge von Seiten des Landes auch Nachhaltigkeitsaspekte mit berücksichtigt werden müssen. Wie genau, das ließ Nimmermann offen. Kommunen werde es „empfohlen“, Nachhaltigkeit in den Vergabeprozess mit einfließen zu lassen.

In jedem Fall, so Oliver Schwebel, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Frankfurt, trage der regelmäßige Austausch von Startups und Politik mittlerweile deutliche Früchte: „Die Förderung von Startups hat auf städtischer wie auch auf Landesebene in den vergangenen Jahren sichtbar Fahrt aufgenommen. Das spiegelt sich insbesondere im breiten und kontinuierlich wachsenden Angebot für die Startups wider.“ Hier knüpft das Projekt der Wirtschaftsförderung an. „Frankfurt Forward fungiert als Matchmaker und Impulsgeber am Puls der Zeit und bringt die richtigen Akteure zu richtiger Zeit zusammen, um die Rahmenbedingungen insbesondere in Frankfurt zu optimieren“, ergänzt Christian W. Jakob, Projektleiter von Frankfurt Forward.

Über Frankfurt Forward

Frankfurt Forward ist der unabhängige Matchmaker und Impulsgeber für das Startup-Ökosystem FrankfurtRheinMain. Frankfurt Forward wurde 2015 im Rahmen des Masterplans Industrie initiiert und fördert durch Vernetzung und Wissenstransfer die Weiterentwicklung von Innovation und Digitalisierung am Standort Frankfurt. Mit dem branchenübergreifenden Wettbewerb „Startup of The Month/ Year“ samt hochkarätiger Jury sowie den begleitenden Fachevents konnte Frankfurt Forward eine bedeutende Vernetzungsplattform insbesondere für Startups, Unternehmen, Investoren und Politik in Frankfurt Rhein Main etablieren.

Über die Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH

Als 100%ige Tochtergesellschaft der Stadt Frankfurt am Main ist es das Ziel der Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH, Wachstum und Arbeitsplätze in Frankfurt zu schaffen. Die Wirtschaftsförderung bietet aktive Firmenberatung und verfolgt clusterbezogene Ansiedlungsstrategien. Als Beratungs- und Servicestelle für Frankfurter Unternehmen, ausländische Investoren und Existenzgründer unterstützt die Wirtschaftsförderung bei den erforderlichen Schritten bis zur Geschäftseröffnung in Frankfurt. Unabhängig von Unternehmensgröße und Branche bietet die Wirtschaftsförderung schnellen Zugang zu Informationen, Institutionen und Kontakten und unterstützt bei einem reibungslosen Marktzugang.

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