Abschminken ganz „nakt“
Das sind die Macher:innen von nakt.

nakt, das sind vier junge Darmstädter mit einem Ziel: das erste nachhaltige Abschminktuch auf den Markt bringen, das nur mit Wasser funktioniert. Gut ein Jahr hat die Entwicklung gedauert, jetzt kann es an den Markt gehen. Für die erste Fuhre starten die Darmstädter deswegen eine Crowdfunding-Kampagne auf Startnext: 600 Tücher sollen finanziert werden. Wir haben zum Start des Crowdfundings mit den Gründern Louisa Wenkemann und Sebastian Seibert gesprochen.

Das Abschminktuch von nakt besteht aus einem einzigen Material auf pflanzlicher Basis – mehr können die Macher:innen nicht verraten. Aber, so das Versprechen: Es besteht zu 100% aus natürlichen Materialien. Für die Anwendung reicht im Gegensatz zu herkömmlichen Abschminkprodukten allein Wasser. Das Tuch kann nach dem Abschminken mit Seife gereinigt werden und vor dem nächsten Waschgang gut sieben Mal benutzt werden. Ein weiterer wichtiger Vorteil, so Wenkemann: Die Tücher wirken antibakteriell. Deswegen sind zum Beispiel in Zukunft auch Mund-Nasen-Masken aus dem Material geplant. Das häufige Maske-Tragen verursacht nämlich bei vielen Träger:innen Hautirritationen, denen durch das  Material vorgebeugt werden könnte. „Wir haben ein richtiges kleines Labor aufgebaut“, freut sich Seibert. Im Crowdfunding bekommt man ein Tuch ab 14,95.

Nakt ist lokal und kompostierbar

Wenkemann ist wichtig zu betonen, dass die Tücher lokal hergestellt und kompostierbar sind. „Wenn sie irgendwann durch sind, dann können unsere Kund:innen sie an uns zurückschicken und bekommen einen Rabatt auf ein neues Tuch. Wir verarbeiten die benutzten Tücher dann zu neuen“. So will das Unternehmen seinen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. „Wir bleiben auf jeden Fall auch lokal, weil wir als kleines Unternehmen gar nicht in der Lage sind, eine internationale Lieferkette zu überprüfen“, erklärt Wenkemann weiter.

Kennengelernt haben die beiden sich im Architekturstudium. Das passe viel besser als man denkt, erklärt Wenkemann: „Das ist ein Studium, mit dem man enorm viel machen kann. Materialkunde hat uns zum Beispiel sehr weitergeholfen“. So kam auch die Idee zur Gründung bei einem Seminar an der TU Darmstadt. Dort ging es darum, Ideen auszuarbeiten und dafür einen Businessplan zu entwickeln. „Wir haben anfangs über smarte Kühlschränke und Regenschirmsharing nachgedacht“, erzählt Seibert weiter.

Die Idee kam aus einem persönlichen Bedürfnis heraus

Schnell kam aber die Idee zu den Abschminktüchern – und die ist aus dem persönlichen Bedürfnis von Wenkemann heraus geboren. „Ich habe nach einer nachhaltigen Alternative zu Abschminktüchern und Make-Up-Entferner gesucht und gemerkt: Die gibt es nicht.“ Kurzerhand haben sie die Idee bei ihrem Seminar vor einer Fachjury gepitcht. Die kam gut an und noch während des Studiums machten sie sich daran, das Tuch zu entwickeln. Dafür ging dann auch die meiste ihrer Zeit drauf. „Unsere Dozent:innen hassen das Tuch“, schmunzelt Seibert mit Blick auf seine Masterarbeit.

Um ihre Idee zu ermöglichen, wurden die Macher:innen von Nakt zunächst durch das HessenIdeen Stipendium, dann durch das Exist-Stipendium unterstützt. Wenkemann kommt aus Frankfurt, Seibert ist in Offenbach geboren. Heute sitzen sie in Darmstadt. Ein idealer Standort, so Seibert: „Das ist für mich die Stadt der kurzen Wege und eine der geilsten Städte, in denen man wohnen kann. Klar gibt es in Frankfurt, Berlin und München auch einen Haufen cooler Leute, aber man kann auch in den Orten bleiben, die einen so weit gebracht haben.“

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