Wie CLARK die Versicherungsbranche aufrollt
Marco Adelt von CLARK. Foto: CLARK.

Dr. Marco Adelt ist Co-Gründer und Managing Director von CLARK. Seine Mission: das Leben seiner Kunden einfacher machen. Sein Werkzeug: digitales Versicherungsmanagement. Im September 2020 hat das Frankfurter Startup die 250.000-Kunden-Marke geknackt. Über Erfolg und Durchhaltevermögen referiert er auch bei der Startup SAFARI FrankfurtRheinMain. Ein kurzes Gespräch vorab.

Als junger Mann habe er Versicherungskaufmann gelernt, erzählt Adelt. Damals noch vollkommen analog, ganz im Sinne der Zeit: „Im ersten Jahr hatte ich nichtmal eine Mailadresse. Die einzige digitale Kommunikation lief übers Telefon.“ Digitales Versicherungs-Management — damals noch nicht denkbar. Doch das habe sich in Etappen geändert. Vor 10 Jahren schien es möglich, aber die Technik sei noch zu langsam gewesen. Heute sei das eigentlich eine Selbstverständlichkeit: „Wenn man Waren online bestellt, Partner online findet und Filme streamt – warum sollen dann nicht auch Versicherungen digital funktionieren?“

Von Analog zu Digital

Schon von der Gründung von CLARK hat er als Unternehmensberater den Finger in die analoge Wunde gelegt. Und aus den erlebten Problemen wurde eine Geschäftsidee. „Wenn Kunden an ihre Versicherung denken, haben sie oft ein schlechtes Gefühl“, erklärt er. Das wolle CLARK ändern. „Bei der klassischen Beratung muss der Kunde in die Filiale gehen. Das ist eine Hürde. Im schlimmsten Fall kommt der Berater sogar nach Hause — und man muss ihm noch Kaffee kochen.“

Bei CLARK kann das nicht passieren. Der ganze Prozess findet online statt. Kontaktieren kann man die Berater per Telefon, Mail oder Chat. Wer seinen Versicherungsstatus prüfen lassen möchte, registriert sich mit seinen bestehenden Versicherungen. Diese analysiert der Algorithmus des Startups dann und schlägt auf Wunsch bessere Tarife vor.

Mittlerweile hat CLARK 160 Versicherer im Portfolio, mit mehreren 10.000 Tarifen. Man vertrete nicht eine bestimmte Firma, sondern vergleiche für die Kunden. Das Geschäftsmodell sei aber nicht auf Neuabschlüsse angewiesen, sagt Adelt. Als Ansprechpartner der Kunden erhalte CLARK eine Vergütung für die Betreuung der Kunden vom jeweiligen Versicherer.

Erfolgsfaktor Mitarbeiter

Das Geschäftsmodell geht auf: Seit 2016, ein Jahr nach der Gründung, hat sich die Zahl der Kunden bereits verzehnfacht. „Das klappt nur, wenn alle Zahnräder gut ineinandergreifen.“, erklärt Adelt. Damals seien gut fünfzehn Konkurrenzunternehmen an den Start gegangen. Heute seien nur wenige davon übriggeblieben. „Wir haben uns durchgesetzt und sind jetzt einer der größten digitalen Versicherungsmanager in Deutschland.“ Seit September 2020 nutzen über eine Viertelmillion Kunden die Plattform.

Einen guter Teil des Erfolges habe mit seinem Team zu tun, erklärt Adelt. „Unsere Mitarbeiter haben ganz unterschiedliche Talente. Sie kommen aus verschiedenen Branchen und aus über 40 Ländern.“ Seit diesem Jahr bildet CLARK seinen Nachwuchs auch selbst aus. Bisher ist das Unternehmen auf etwa 230 Kräfte gewachsen — und möchte in den nächsten zwölf Monaten noch etwa 100 neue Kollegen einstellen. Darunter sollen nicht nur Versicherungsexpert:innen sein, sondern auch IT- und Marketingfachkräfte. „Wir freuen uns auf viele Bewerbungen“, sagt er schmunzelnd.

Viele Betriebe wurden von der Coronakrise nach hinten geworfen. CLARK habe dagegen von seiner etablierten dezentralen Arbeitsstruktur profitiert. „Die Arbeit ist unabhängig vom Ort, das wichtigste ist ein Laptop“, so Adelt. Talente finde man in den unterschiedlichsten Regionen, fügt er hinzu. Zum Beispiel in Püttlingen, einem beschaulichen Ort im Saarland. Dort hatte CLARK im Sommer 2018 die Malburg GmbH übernommen, einen unabhängigen Versicherungsmakler. Statt die Mitarbeiter nach Frankfurt zu versetzen, hat CLARK das lokale Team weiter vergrößert.

Product-Market-Fit ist für CLARK wichtig

Wachstum, Erfolg, aber auch viel Arbeit. Adels Motivation: „Wir bauen hier etwas, das über uns selbst hinausgeht. Wir machen Versicherungen für unsere Kunden einfacher, und damit ihr Leben sorgenfreier.“ Mit dem Produkt CLARK hat er damit einen erfolgreichen Product-Market-Fit gefunden. Genau darüber möchte er bei der Startup SAFARI in einer Session sprechen. „Man baut ein Produkt, steigt in den Markt ein. Aber das erste Produkt passt meistens nicht 100-prozentig.“ Dann müsse man optimieren und weitersuchen, bis ein passender Fit gefunden ist. Wie das bei CLARK geklappt hat? Erfahrt ihr bei der Startup SAFARI!

Clark ist auch bei der Startup SAFARI

Wie sich das Insurtech in der Versicherungsbranche erfolgreich positioniert hat und welche Rolle der Product-Market-Fit für die Entwicklung zum Scale-Up spielte, erklärt Co-Gründer und COO Marco Adelt in seinem Vortrag im Rahmen der Startup SAFARI FrankfurtRheinMain am 15.10.20.

_____________________________________________

Ein Beitrag von Lisa Schneider.

Sunday Briefing - Dein kostenloser Newsletter aus dem Startup- und Innovations-Ökosystem FrankfurtRheinMain direkt ins Postfach.

Sunday Briefing - Der kostenlose Newsletter für Startups und Innovation in FrankfurtRheinMain.