Hessen Kapital beteiligt sich an CAPTIQ
Soraya Braun und Lorenz Beimler, die Geschäftsführung von CAPTIQ. (Foto: CAPTIQ)

Das Frankfurter FinTech CAPTIQ hat erfolgreich die dritte Finanzierungsrunde abgeschlossen und dabei einen siebenstelligen Eurobetrag aufgenommen. Die digitale Finanzierungsplattform für Kammerberufler ist somit gut gerüstet für den Marktstart. Parallel dazu hat CAPTIQ die Platzierung der ersten Anleihe für die Refinanzierung von gering-volumigen Krediten begonnen.

Durch die aktuelle Finanzierungrunde wurde der Investorenkreis erneut durch namhafte Business Angels vor allem aus der deutschen und internationalen Finanzszene erweitert. Ebenso nahmen ca. 80 Prozent der bestehenden Investoren an der Kapitalrunde teil, deren Volumen durch die offene Beteiligung der Hessen Kapital III (EFRE) GmbH verdoppelt wurde. “Wir freuen uns sehr, dass die Innovativität unseres Ansatzes und die Marktperspektive unseres Plattformangebots durch den Einstieg der Beteiligungsgesellschaft des Landes Hessen gewürdigt wird”, so Geschäftsführerin und Gründerin Soraya Braun. Die Mittel des Fonds, die jeweils zu 50 Prozent aus dem Haushalt des Landes Hessen und aus dem Europäischen Fonds für die regionale Entwicklung (EFRE) kommen, werden an kleine und mittlere Unternehmen einschließlich technologieorientierter Start-ups vergeben. Mit dem Abschluss der dritten Finanzierungsrunde erhöht sich das von CAPTIQ insgesamt aufgenommene Kapital auf über 2 Mio. Euro. Die frischen Mittel sollen vorrangig für die Produktweiterentwicklung und für die Teamerweiterung verwendet werden.

Erhöhter Bedarf für gering-volumige Kredite bis 250.000 Euro

“Wir sehen, ausgelöst durch die Corona-Krise einen gestiegenen Bedarf an kleinen Geschäftskrediten und werden unser Angebot möglichst bald an den Markt bringen, um Kammerberuflern akut Abhilfe schaffen zu können”, so Mit-Gründer und -Geschäftsführer Lorenz Beimler. CAPTIQ hat die erste alternative Online-Finanzierungslösung entwickelt, die auf die Bedürfnisse von Kammerberufen zugeschnitten ist, die mehrheitlich Freiberufler sind. Die Darlehen, die über die CAPTIQ-Plattform vermittelt werden, sprechen insbesondere Finanzierungsanfragen unter 250.000 Euro an, die bei den aktuellen Marktkonditionen für Geschäftsbanken kaum wirtschaftlich zu bedienen sind, durch Förderbanken kaum erreicht werden und damit unterversorgt bleiben. Das jährlich nachgefragte Finanzierungsvolumen in diesem Segment beläuft sich auf rd. 8 Milliarden Euro, wobei die Ausfallraten dieser Berufsgruppen mit durchschnittlich 0,29 Prozent p.a. auf rekordverdächtig niedrigem Niveau liegen.

Das Geschäftsmodell basiert auf einem B2B-Ansatz, der Finanzberater und Banken in das Vertriebsmodell einbindet. “Die angebotenen Zinssätze sind mit Blick auf die Gesamtbedingungen selbst gegenüber Förderbanken auf Wettbewerbsniveau und mit einer Kreditentscheidung innerhalb von ein bis zwei Werktagen deutlich schneller verfügbar.”, so Soraya Braun.

Attraktives Risiko-Rendite-Profil für konservative Langfristinvestoren

Die Refinanzierung der Kredite erfolgt über eine Anleihe, die derzeit platziert wird. Mit der Inhaberschuldverschreibung verschafft CAPTIQ dabei erstmals institutionellen Anlegern Zugang zu einer Anlageklasse, die durch hohe Sicherheit gekennzeichnet ist, aber bisher für diese nicht investierbar war. Mit der Investment-Grade-Risikoeinstufung von BBB- (Eingeschränkt) durch die ESMA-akkreditierte Ratingagentur Creditreform und einer angestrebten Rendite von ca. 2,60 Prozent p.a. erfüllt die CAPTIQ-Anleihe die Anforderungen risikoaverser und langfristig orientierter Anleger wie Depot-A-Manager, Pensions- und Versorgungskassen oder Versicherer. “Unsere Anleihe adressiert eine Zielgruppe, die beim aktuellen Zinsumfeld unterversorgt ist und händeringend nach defensiven Anlagemöglichkeiten mit positiver Verzinsung sucht”, so Lorenz Beimler. Dabei wird das Risikoprofil der Inhaberschuldverschreibung durch eine zehnprozentige Ausfallgarantie verbessert, wovon ein Teil dieser Subordination von CAPTIQ selbst eingebracht wird.

Über CAPTIQ 

CAPTIQ betreibt eine Plattform, welche die Vergabe von Darlehen an Kammerberufler vereinfacht, bspw. für die Einrichtung einer Arztpraxis, eines Ingenieurbüros oder einer Rechtsanwaltskanzlei. Das Unternehmen bietet Finanzierungen zu marktgängigen Konditionen in der Bandbreite von 10.000 bis 250.000 Euro. Neben bilanzierenden Rechtsformen (z. B. GmbHs) werden auch die für Kammerberufe typischen nicht-bilanzierenden Rechtsformen (z. B. Freiberufler) bedarfsgerecht bedient. Die Kredite werden in verbriefter Form über institutionelle Anleger wie Versorgungswerke, Pensionskassen oder Depot A-Manager refinanziert. Das CAPTIQ-Geschäftsmodell basiert auf einem B2B-Ansatz, der Finanzberater und Banken in den Vertrieb einbindet. CAPTIQ als Kofferwort steht für die Verbindung von Capital und IQ – somit für eine neue, intelligente Form der Finanzierung.

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