Dieses Jahr schon zum 20. Mal zeichnet die Wirtschaftsförderung Frankfurt herausragende Geschäftsideen mit dem Gründerpreis aus. Egal, welche Branche – Hauptsache, die Idee ist gut. Existenzgründer und junge Unternehmen können sich noch bis zum 27. Februar hier bewerben. Im Mai werden dann die Sieger gekürt. Vorab haben wir mit Oliver Schwebel, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Frankfurt und Vorsitzender der Jury des Frankfurter Gründerpreises, über den Gründerpreis, das Gründer-Ökosystem und die Bedeutung der Region Frankfurt-RheinMain gesprochen.
Herr Schwebel, sie setzen sich mit mehreren Initiativen stark für das Startup Ökosystem und die Gründer der Region ein. Warum ist es ihnen so wichtig, dies zu fördern?
Die Förderung des Gründergeistes und die Stärkung unseres Startup-Ökosystems hier in Frankfurt stellen einen wichtigen Teil unserer Arbeit als Wirtschaftsförderer dar. Ein Unternehmen, welches in Frankfurt gründet und hier wächst, trägt zur Attraktivität unserer Region bei. Es werden Arbeitsplätze geschaffen, es siedeln sich vielleicht aufgrund von Synergien neue Firmen an oder es entstehen andere neue Unternehmen.
Zum Beispiel erhöhen spannende Konzepte und neuartigen Geschäftsideen im Bereich Einzelhandel oder Gastronomie die Vielfältigkeit und Attraktivität unserer Stadt. High-Tech Startups wiederum, die in Frankfurt gründen, fördern den Innovationsgeist. Als Standort kann Frankfurt den jungen Unternehmen viel bieten: ein großer Markt und viele Business-to-Business-Kunden in der Region, kurze Wege, internationale Erreichbarkeit und Branchenvielfalt.
Mit Initiativen wie dem Frankfurter Gründerpreis oder unserem Frankfurter Gründerzentrum, wollen wir Menschen ganz zu Beginn ihres Weges in die Selbstständigkeit unterstützen. Auf der anderen Seite bieten wir mit einem Projekt wie Frankfurt Forward ein Angebot für die schnell wachsenden Digitalisierungs-Startups: eine Plattform, sich zu präsentieren und mit Investoren, Politik und CEOs großer Unternehmen in Kontakt zu kommen und neue Entwicklungsschritte anzustoßen.

Was ist der Frankfurter Gründerpreis? Warum / seit wann gibt es diesen?
Der Frankfurter Gründerpreis geht auf eine gemeinsame Initiative der Stadt Frankfurt am Main, der Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH und der Frankfurt University of Applied Sciences zurück und wurde 2001 zum ersten Mal verliehen. Wir freuen uns sehr, den Frankfurter Gründerpreis in diesem Jahr bereits zum zwanzigsten Mal an erfolgversprechende Unternehmen in unserer Stadt zu verleihen!
In dem wir herausragende Gründerpersönlichkeiten und Geschäftsideen ehren, wollen wir nicht nur die Ausgezeichneten selbst unterstützen, sondern auch zeigen, dass Frankfurt ein tolles Gründer-Ökosystem hat und diesen Gründergeist in unserer Stadt weiter stärken.
Dass wir dies bereits seit zwanzig Jahren machen, zeigt auch, wie lange die Stadt sich bereits für Existenzgründer und die Startup-Szene engagiert.
Welche Unternehmen können sich bewerben?
Alle, die im Jahr 2019 in Frankfurt mit einer erfolgversprechenden, neuen Idee gegründet haben oder ins Kundengeschäft eingestiegen sind. Egal ob HighTech-Startup oder Modeboutique, egal ob Medizintechnik, Gastronomie, Landwirtschaft, eine tolle Erfindung oder kreative Plattform – die Bandbreite der Preisträger aus den vergangenen Jahren zeigt, dass jede Neugründung eine Chance hat. Detaillierte Infos zu den Teilnahmebedingungen gibt es auf unserer Website.
Ausgewählt werden die Gewinner in einem zweistufigen Bewerbungsverfahren von einer unabhängigen Jury, zu der Persönlichkeiten und Fachexperten aus Politik und Wirtschaft sowie ausgewählte Preisträgerinnen und Preisträger aus den vergangenen Jahren gehören. Dass von den Preisträgern aus den letzten 19 Jahren heute noch über 80 Prozent am Markt sind, spricht für die engagierte Juryarbeit.
Welche Preise warten auf die Gewinner?
Der Frankfurter Gründerpreis ist mit insgesamt 30.000 € dotiert. Die Jury behält sich vor, Sonderpreise zu vergeben oder die Preise zu teilen.
Die Sieger profitieren nicht nur von den Preisgeldern, sondern vor allem vom Imagegewinn. „Ausgezeichnet mit dem Frankfurter Gründerpreis“ – das ist etwas ganz Besonderes. Aber auch die Pressearbeit rund um den Frankfurter Gründerpreis und die Kontaktmöglichkeiten in Wirtschaft, Politik und dem Gründer-Ökosystem dieser Stadt sind wertvoll. Beim jährlichen Preisträger-Stammtischtreff können sich die Teilnehmer außerdem untereinander vernetzen, gemeinsame Projekte entwickeln und so die Wirtschaft in Frankfurt voranbringen.
Was verbindet Sie persönlich mit der FRM Region?
Ich bin in der Region geboren und habe sie in allen Facetten intensiv kennenlernen dürfen: von den wunderbaren Weinen aus dem Rheingau, den schönen Wanderwegen und Mountainbikestrecken im Taunus bis zu den international bedeutenden Museen in Frankfurt. Unsere Region ist ein wunderschönes Fleckchen auf unserer Erde. Zudem besticht Frankfurt-Rhein-Main durch Vielfalt, Offenheit und Toleranz. Ich verbinde mit der FRM Region daher Heimat und auch Lebensglück.
Was macht die Region so besonders für Gründer und Startups, und worauf sind Sie besonders stolz?
In Frankfurt wurden 2018 über 7.000 Unternehmen neu gegründet – allein diese Zahl zeigt schon, dass viele Startups und Gründer hier gute Entwicklungschancen sehen. Das Frankfurter Gründungsökosystem wächst täglich dank toller Akteure und dem Austausch untereinander. Wir haben hier Hubs, Acceleratoren, Veranstaltungen und Coworking-Plätze. Frankfurt selbst steht für Internationalität und gleichzeitig für kurze Wege. Neben dem starken Finanzplatz, sind hier zum Beispiel auch die Rechenzentren und die Logistikbranche beheimatet. Dies bietet jungen Unternehmen einen großen Markt – jüngst hat der Startup Genome 2019 Frankfurt als Wachstumsplatz für Fintech- und Cybersecurity-Startups angeführt.
Infoveranstaltung am 11. Februar
Für alle interessierten Bewerber findet am Dienstag, den 11. Februar um 17:00 Uhr eine Infoveranstaltung statt. Dazu lädt die Wirtschaftsförderung in das BCN-Hochhaus der Frankfurt University of Applied Sciences am Nibelungenplatz, 5. OG, Raum 532 ein.