Glücklich und zufrieden im Startup arbeiten – Mindspace Employee Happiness Survey
Mindspaces gibt es nicht nur in Frankfurt - unter anderem auch in Tel Aviv, Hamburg und wie auf dem Foto zu sehen in München. Foto: Mindspace

Nicht nur Personaler in großen Unternehmen kennen die Herausforderung, offene Positionen zu besetzen und gute Mitarbeiter zu halten. Startups, die oft über nicht so viel Budget für Gehälter und Mitarbeiter-Benefits verfügen wie größere Unternehmen haben es oft noch schwerer Mitarbeiter vor allem im Tech-Bereich oder für die Management-Ebene zu finden. Pizza-Fridays und ein Kicker im Büro sind oft nicht genug um hart umkämpfte Talente zu überzeugen. Coworking Anbieter Mindspace hat 5,000 Büroarbeiter in 7 Ländern gefragt, wie sie sich bei ihrer Arbeit fühlen und was ihnen wichtig ist. 

Zufriedenheit hat nicht nur für das Privatleben große Bedeutung. Es ist erwiesen, dass zufriedene Mitarbeiter sich positiv auf die Leistung eines Unternehmens auswirken. Zufriedene Mitarbeiter arbeiten nicht nur produktiver, sie bleiben auch länger bei einem Unternehmen. Mit der Mindspace Employee Happiness Survey wollten wir herausfinden, ob Büroarbeiter glücklich bei der Arbeit sind, was sie glücklich macht, und welche Merkmale eines Arbeitsplatzes Mitarbeiterzufriedenheit verbessern.

Männer sind insgesamt zufriedener im Arbeitsalltag

Die gute Nachricht: Allgemein sind Büroarbeiter ziemlich glücklich bei der Arbeit. Viele sind sehr glücklich (30%), die meisten sind glücklich (54%), 13% sind nicht sehr glücklich, und nur 3% sind unglücklich bei der Arbeit. Die glücklichsten Büroarbeiter sind in den USA und in den Niederlanden. Die Engländer bilden das Schlusslicht. Deutschland liegt mit 24% sehr glücklichen und 54% glücklichen Mitarbeitern im Mittelfeld. 

Ist jeder Mensch gleich zufrieden? Nicht ganz. Im weltweiten Vergleich sind Männer glücklicher mit ihrer Arbeitssituation als Frauen. Die einzige Ausnahme ist unser Nachbarland Polen – dort sind die Frauen etwas zufriedener als die Männer. Generell ist Frauen der Umgang mit Kollegen und die Stimmung im Unternehmen wichtiger als Männern. Fast die Hälfte aller Frauen ist unglücklich im Job wegen schlechter Stimmung im Unternehmen, bei Männern ist dies nur ein Drittel. In Deutschland arbeiten rund 50% aller unglücklichen Frauen daran ihren Job zu wechseln, und sogar 60% aller Männer. Umso mehr ein Grund für Unternehmen, sich um ihre Mitarbeiter zu kümmern.

Was können Unternehmen tun um Mitarbeiterzufriedenheit zu verbessern?

Es gibt verschiedene Faktoren die zur Mitarbeiterzufriedenheit beitragen: Sinnhaftigkeit der Arbeit, Wertschätzung, Flexibilität, Wellness- oder andere Freizeitangebote am Arbeitsplatz, Motivation, eine gemeinschaftliche Arbeitsumgebung, und generell eine positive Atmosphäre am Arbeitsplatz.

  1. Kenne deine Mitarbeiter: 30% aller Unternehmen in Deutschland befragen ihre Mitarbeiter nicht. Bei Startups und kleineren Unternehmen sind das sogar 56%. Mitarbeiterbefragungen sind ein sehr einfaches Mittel um herauszufinden was die Mitarbeiter bewegt, was sie sich wünschen, und was ihnen besonders gut im Job gefällt. Auch ein Startup mit wenig Budget kann aus Mitarbeiterfeedback lernen und entsprechend Änderungen vornehmen, um ein besserer Arbeitgeber zu werden.
  2. Sinnhaftigkeit bei der Arbeit: Von allen befragten Gruppen fühlen Freelancer die größte Sinnhaftigkeit bei ihrer Arbeit. Dies ist nicht überraschend, da sie oft ihren Arbeitsbereich und auch Projekte aussuchen können. Unternehmen die ihre Ziele offen kommunizieren, und die Mitarbeiter in bestimmte Entscheidungen aktiv mit einbeziehen, oder Abteilungsübergreifende Projekte fördern, und Mitarbeiter-Engagement unterstützen, helfen ihnen dabei sich mit dem Unternehmen zu identifizieren.
  3. Wertschätzung und Motivation: Ähnlich wie bei der Sinnhaftigkeit wollen Mitarbeiter das Gefühl haben, dass ihre Arbeit geschätzt wird, und dass ihre Motivation positiv belohnt wird. Ein angemessenes Gehalt ist ein wichtiger Grund, damit Mitarbeiter sich wertgeschätzt fühlen, aber bei weitem nicht der einzige. Vor allem junge Unternehmen haben oftmals nicht das Budget für hohe Gehälter, könne aber anders Punkten: Dankeskarten mit einem kleinen Gutschein, ein Team-Mittagessen, Extra-Urlaubstage, flexible Arbeitszeiten oder Home Office Tage, ein Bonus bei erreichen bestimmter Meilensteine oder Teamausflüge heben die Stimmung. Vor allem kleinere Unternehmen können von einem Coworking Space wie Mindspace profitieren, denn Events wie After Work Drinks, Frühstück, Filmabende oder größere Feiern werden wöchentlich organisiert. Auch Weiterbildungen und Lernprogramme werden von motivierten Mitarbeitern immer sehr gut angenommen. Und nicht nur gute Arbeit sollte anerkannt werden. Gibt es den einen Mitarbeiter, der immer zur Stelle ist wenn jemand Hilfe braucht? Sagt Danke!
  4. Flexibilität: In allen Ländern haben die Befragten angegeben, dass ihnen Flexibilität als Mitarbeiter-Benefit am wichtigsten ist. Und das hat einen direkten Einfluss auf die Mitarbeiterzufriedenheit: 70% der unglücklichen Mitarbeiter haben keinerlei Flexibilität in ihrem Arbeitsalltag, 70% der glücklichen Mitarbeiter allerdings schon. Die meisten modernen Bürojobs heutzutage können mit einem Laptop erledigt werden, flexible Arbeitszeiten, Home Office Tage, oder ein Wechsel des Arbeitsplatzes innerhalb des Büros sollte also kein Problem darstellen. Coworking Spaces bieten innerhalb des Büros flexible Möglichkeiten die von dem meisten Mitgliedern gern angenommen werden. Anstatt den ganzen Tag im gleichen Büro zu sitzen, kann ein Mitarbeiter in einem gemütlichen Sessel sitzen oder einfach mal von einem Coworking Space arbeiten, der sich näher an seinem Zuhause befindet.
  5. Wellness: Google ist mit seinem Zürich Büro viral gegangen. Doch nicht nur die berühmte Rutsche macht Google zu einem attraktiven Arbeitgeber. Google macht viel mehr: die Mitarbeiter haben Zugang zu einer großen Kantine mit gesundem Essen, einem Fitnessstudio, und vieles mehr – und das gratis. Unsere Umfrage hat ergeben, dass dies durchaus ein richtiger Ansatz ist, denn glückliche Mitarbeiter nehmen deutlich mehr an angebotenen Wellness Programmen teil als unglückliche. Auch hier punkten Unternehmen die Mitglieder in Coworking Spaces sind, da die meisten Yogakurse, gesunde Snacks, oder Massagen anbieten.
  6. Gemeinsam glücklicher arbeiten: 62% der befragten Büroarbeiter in Deutschland arbeiten lieber in einer gemeinschaftlichen Atmosphäre. Trotz allem arbeiten die meisten am liebsten in kleinen, geteilten Büros. Das heißt also, dass das Büro verschiedene Möglichkeiten zu arbeiten zulassen sollte. Großraumbüros mit Telefonkabinen für Privatsphäre, Meetingräume, und gemütliche Gemeinschaftsbereiche (Küchen, Lounges). Das sollte bei der Planung eines modernen Büros in den Grundriss mit einbezogen werden. Der richtige Grundriss sorgt auch innerhalb des Büros für mehr Flexibilität – es werden also zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Auch hier sind Coworking Büros das perfekte Beispiel für eine flexible Arbeitsumgebung die gemeinschaftliches Arbeiten fördert.
  7. Positive Arbeitsumgebung: Alle oben genannten Punkte schaffen eine positive Arbeitsumgebung. Und glückliche Mitarbeiter haben eine positive Arbeitsumgebung. Im internationalen Durchschnitt beschreiben 33% aller glücklichen Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz als freundlich, während dies nur bei 10% der unglücklichen Mitarbeiter der Fall ist. Es lohnt sich auch hier zu schauen, auf was sich Mitarbeiter bei ihrer Arbeit freuen. In Deutschland steht die Sinnhaftigkeit des Jobs an erster Stelle, gefolgt von sozialen Aspekten, wie z.B. mit Kollegen Smalltalk halten.

Kleine Veränderungen können eine große Wirkung haben. Sogar Startups oder kleinere Unternehmen können begehrte Arbeitgeber werden, ohne ein großes Budget, wenn sie die oben erwähnten Tipps geschickt umsetzen. Die Mindspace-Umfrage zeigt, dass das Gehalt zwar sehr wichtig ist, aber der Wohlfühlfaktor und die Motivation bei der Arbeit deutlich überwiegen.

Ein Gastbeitrag von Sandra Winkler, Mindspace Country Marketing Lead.

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