5 Fragen an… Tec4med

Startups aus der elterlichen Garage gibt’s nicht nur im Silicon Valley, sondern auch im Rhein-Main-Gebiet. Was ihr erstes Produkt mit Doping im Sport zu tun hat und worin für Startups aus dem Bereich der Medizinprodukte die größte Herausforderung besteht, haben uns Nico Höler, Julian Poths und Martin Voigt (v.l.n.r) verraten – 5 Fragen an Tec4med

Wer seid ihr, was macht ihr und wie seid ihr zu dem gekommen, was ihr heute macht? 

Wir sind Tec4med, ein dreizehnköpfiges Team aus Darmstadt, seines Zeichens  Medizinproduktehersteller. Wir disruptieren den veralteten analogen Kühlketten-Speziallogistikmarkt mit einer innovativen aktiven und smarten Thermolösung für den Transport und die Lagerung von kühlkettenpflichtigen und temperatursensiblen Medikamenten, Blut und Organen – der NelumBox. 

Unsere Geschichte fängt in der Garage der Eltern an. Martin, einer der Mitgründer hat 2014 als Onboard-Kurier Dopingproben für eine große Sportveranstaltung in Südamerika transportiert und konnte die Kühlkette aufgrund von Overlays und Verspätungen teilweise nur sehr knapp einhalten. Aufgrund dieser Herausforderung begann er mit der Entwicklung der aktiven Kühlbox in der Garage seiner Eltern. So führte eines zum anderen und innerhalb eines Jahres stand ein Gründerteam, ein funktionierender MVP und das erste Funding lies auch nicht lange auf sich warten.

Inzwischen sind wir international bekannt und haben Partnerschaften auf jedem Kontinent. Nach einer ausgiebigen Testphase mit über 20 Prototypen, die in verschieden Branchen erfolgreich im Einsatz waren, starten wie die erste Kleinserienproduktion und entwickeln bereits neue Produkte, die auf unserer getesten Plattformlösung aufbauen. 

Wie würdet ihr eure Geschäftsidee in maximal 3 Sätzen beschreiben?  

Smarte mobile und temperaturregulierende Lösungen für den Einsatz im Healthcare-, Logistik- und E-Commerce-Bereich. Ein perfektes Zusammenspiel aus Sicherheit, Nachhaltigkeit und Benutzerfreundlichkeit in Hard- und Software. 

Was war eure bisher größte Herausforderung?

Eine der größten Herausforderungen für einen Medizinproduktehersteller sind mit Sicherheit die ganzen Zertifizierungen, die man durch Unmengen an Tests in Laboren erreichen muss. Akribische Fehlersuche und unzählige Male neues Löten, Programmieren, Auf- und Zuschrauben. Aber unser Durchhaltevermögen hat sich ausgezahlt.

Wo seht ihr euch und euer Unternehmen in fünf Jahren?

In fünf Jahren sehen wir uns als das führende Unternehmen für Kühlkettenlogistik in den speziellen Bereichen der Pharmalogistik, aber auch als der erste Produzent für nachhaltige Lösungen im Bereich Food-E-Commerce. Außerdem möchten wir unsere mobile Kühllösung für Patienten anbieten, die dann endlich wieder sorgenfrei verreisen können, statt Gefangene ihrer kühlkettenpflichtigen Medikamente zu sein. Zwar erreichen wir das schon heute mit der NelumBox, diese ist aber nicht für den privaten Einsatz konzipiert. Eine handlichere Box für den Privatgebrauch ist bereits in der Entwicklung.

Was verbindet euch mit dem Rhein-Main-Gebiet? Und was tut sich in unserem Startup-Ökosystem?    

Fast unser gesamtes Team stammt aus dem Rhein-Main-Gebiet. All unsere Ingenieure haben an der TU in Darmstadt studiert und auch unsere anderen Mitarbeiter haben an bekannten Universitäten aus dem Rhein-Main-Gebiet ihr Studium abgeschlossen.

Wir freuen uns, dass wir auch hier auf sehr gut ausgebildete Arbeitskräfte zurückgreifen können und mehr und mehr Unternehmen die Verbindung zu Startups suchen, gemeinsam kooperieren und voneinander lernen. Zwar ist die Zusammenarbeit, die Vernetzung und der Austausch von Kompetenzen und Erfahrungen noch weit entfernt von perfekt, aber die ersten entscheidenden Schritte sind gemacht.

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