Als Medienpartner des Hessischen Gründerpreises stellen wir euch die Finalisten aus dem Jahr 2022, in unserem klassischen “5 Frage an…” Format, vor. Die feierliche Preisverleihung fand am 04.11.2022 in Kassel statt. Heute in der Vorstellung “5 Fragen an PROBENDA” (Gewinner in der Kategorie “Innovative Geschäftsidee”). Noch ein passender Anlass für die Vorstellung ist, daß Christian und Luisa genau heute vor drei Jahren PROBENDA gegründet haben!
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Wer seid ihr, was macht ihr und wie seid ihr zu dem gekommen, was ihr heute macht?
Christian (44) und Luisa Benning (38), Eltern von zwei Kindern (5 und 7 Jahre alt). Luisa hat nach der Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten Agrarwissenschaften in Bonn studiert. Nach dem Studium arbeitete Sie dann für eine Erzeugergemeinschaft von Bio-Landwirten und war dort Produktmanagerin für Tiernahrung (Heim- und Nutztier). Hier kam Luisa das erste mal mit Insekten als alternative Proteinquelle in der Tierernährung in Kontakt. Christian ist gelernter Heizungs- Lüftungsbauer. Nach 10 Jahren auf der Baustelle machte er eine Umschulung zum Zweiradmechaniker. Mit fast 30 Jahren Studierte er dann, über den dritten Bildungsweg BWL mit dem Schwerpunkten Materialwirtschaft, Logistik und Handelsmanagement. Schon während des Studiums begann er bei einem großen Fahrradhersteller in der Region zu arbeiten. Hier war er für die Produktion und Logistik der Räder zuständig.
Bei einer gemeinsamen Wohnmobiltour 2019 während einer Elternzeit beschlossen die beiden dann Ihre guten Jobs aufzugeben und alles auf die Fliege zu setzten. 2020 haben die beiden dann PROBENDA gegründet. Die ersten Versuche im eigenen Keller unternommen um dann im Februar 2021 eine Produktionshalle mit 1200 m² in Pfungstadt zu mieten. Mittlerweile hat PROBENDA 11 Mitarbeiter und produziert täglich ca 560 kg Larven.
Wie würdet ihr eure Geschäftsidee in maximal 3 Sätzen beschreiben?
Organisches Upcycling mit Hilfe von Insekten (Schwarze Soldatenfliege)! Organische Reststoffe, die sonst meistens entsorgt werden, werden an die Larven der Schwarzen Soldatenfliege gefüttert. Die Larven werden dann zu Einzelfutter für die Nutztiere verarbeitet. Damit kann PROBENDA eine alternative Eiweißquelle zu Soja oder Fischmehl für Nutztiere herstellen.
Was war euer größter Fehler?
Wir sind etwas naiv gestartet und haben die hohen Auflagen durch Veterinärämter und Futtermittelüberwachung unterschätzt. Das hat viel Zeit und auch Geld gekostet. Am Ende hat es sich aber ausgezahlt und wir können mit stolz sagen, dass wir Deutschlands erste und bis her einzige Insektenproduktion mit der Zulassung für die Produkte aus der Schwarzen Soldatenfliege als Nutztierfutter haben.
Wo seht ihr euch und euer Unternehmen in fünf Jahren?
In Fünf Jahren wollen wir die erste große Produktionsanlage mit einem Output von 1.800 Tonnen Proteinmehl im Jahr in Betrieb nehmen. Sobald diese stabil läuft können wir weitere Anlagen mit einem Output von bis zu 8000 Tonnen aufbauen.
Was verbindet euch mit der Region FrankfurtRheinMain? Und was tut sich in unserem Startup-Ökosystem?
Christian und ich sind zugezogen. Erst nach unserem Studium, also vor 10 Jahren, kamen wir aus dem Rheinland in das Rhein-Main Gebiet. Mittlerweile sind unsere Kinder hier geboren und es ist nun unsere Heimat geworden. Die Region, gerade hier rund um Darmstadt gefällt uns sehr gut. Darmstadt ist sehr innovativ. Bei dem diesjährigen hessischen Gründerpreis war Darmstadt im Finale, ich meine, mit 4 bis 5 Start-Ups vertreten. Das zeigt was für ein starker Gründergeist hier herrscht.
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Weitere Beiträge
Hier geht es zu weiteren spannenden Beiträgen unseres “5 Fragen an …” Format. In der letzten Ausgabe: Hessischer Gründerpreis Gewinner Ceres, in der Kategorie “Gründung aus der Hochschule”!