Mega-Erfolg für LegalTegrity: die Software für den anonymen Meldekanal bei der EM 2024 in Deutschland wird von dem Frankfurter Startup gestellt. Erstmals gibt es bei diesem Turnier einen Online-Meldekanal für Hinweise auf Diskriminierung, Gewalt, Vorfälle und Rechtsverletzung. So leistet das Unternehmen einen Beitrag zum, Zitat DFB-Präsident Bernd Neuendorf, „Heimspiel für Menschenrechte“ auch abseits des Rasens. Die LegalTegrity-Software für das Beschwerdeverfahren ist eines der wichtigen Puzzleteile für die Integrität der Internationalen Großveranstaltung. Wir sprechen mit zwei der drei Gründer*innen: CEO Dr. Thomas Altenbach und CMO Maraja Fistanic.
Erstmal vorab, was macht LegalTegrity?
Maraja: Stell dir vor, du beobachtest in deinem Unternehmen etwas, wo du das Gefühl hast: das ist nicht richtig oder gar: das ist nicht legal! Aus Angst vor persönlichen Konsequenzen traust du dich jedoch nicht, es deinem/r Vorgesetzten zu erzählen. Genau für dieses Szenario gibt es LegalTegrity. Wir sind die digitale Hinweisgeber- und Beschwerdelösung für den Mittelstand. Über 2.500 Organisationen vertrauen uns beim Einsatz Ihres HinSchG- und LkSG-konformen Meldekanals. Über diesen können Mitarbeitende sicher und anonym potenzielle Gesetzesverstöße innerhalb des Unternehmens melden.
Wie hat sich der Kontakt zur UEFA ergeben?
Thomas: Wie das eben häufig so ist: das Gespräch mit der UEFA Euro 2024 kam über mein Netzwerk zustande. Die UEFA EURO 2024 hat es sich zum Ziel gesetzt, neue Standards zu setzen, für faire Arbeitsbedingungen, die Einhaltung von Menschenrechten, Nachhaltigkeit und Sorgfaltspflichten. Wir freuen uns sehr, dass die technische Komponente des Beschwerdeverfahrens bei der UEFA EURO 2024 durch LegalTegrity abgedeckt wird. Das Beschwerdeverfahren stellt eine der vielen Maßnahmen zur Prävention und Bekämpfung von Diskriminierung sowie zur Wahrung der Menschenrechte dar: Wir sind stolz darauf, mit unserer Hinweisgebersoftware einen Beitrag zu einer fairen EM zu leisten – nicht nur auf dem Platz, sondern auch in den Stadien und bei allen Unternehmen, die an der Ausrichtung der EM als “Heimspiel für Menschenrechte” beteiligt sind.
Wie kann man sich den Meldekanal vorstellen?
Thomas: Die UEFA hat mit der Software von LegalTegrity und dem Service der Kanzlei Rettenmaier einen turnierweiten, niedrigschwelligen Meldekanal für vertrauliche und anonyme Hinweise im Kontext potenzieller Menschenrechtsverstöße eingerichtet. Während der EM können Zuschauende, Mitarbeitende und weitere Beteiligte an der EM von überall und jederzeit mutmaßliche Verstöße melden. Über die EM-App auf dem Handy hat somit jede Person stets einen modernen “Feuermelder” in der Hosentasche dabei: Sicherheitsbedenken, Pöbeleien, gesundheitliche Notfälle oder jede andere Form von kritischen Situationen oder Verstößen gegen Menschenrechte, wie z.B. Diskriminierung können ganz einfach und schnell über diesen Meldekanal gemeldet werden. Die Meldungen können in allen Sprachen der teilnehmenden Teams abgegeben werden. Gerade im Kontext von potenziellen Menschenrechts-verstößen ist diese Zugänglichkeit von großer Relevanz. Natürlich aber auch, weil zu den Spielen der EM Menschen aus aller Welt erwartet werden.
Maraja: Damit ist das „Heimspiel für Menschenrechte“ nicht nur ein Statement, sondern wird gelebte Realität: Auf dem Platz ist es der Schiedsrichter, der für Fairness und Toleranz steht, abseits des Rasens kann mithilfe des Beschwerdemechanismus jede*r von uns dazu beitragen, dass alles fair und mit rechten Dingen zugeht.
Ab wann können Meldungen abgegeben werden? Was passiert mit den Hinweisen?
Thomas: Das Meldesystem ist bereits vor Beginn der Spiele sowie einige Wochen danach verfügbar und für Meldungen offen. Die eingegangenen Hinweise werden von geschulten Expert*innen der Kanzlei Rettenmaier Frankfurt Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft mbB aufgenommen, bewertet und bearbeitet. Felix Rettenmaier, Partner, betont: „Der Umgang mit eingehenden Hinweisen ist ein wichtiger Baustein für die Sicherheit und Integrität der Europameisterschaft in Deutschland. Wir freuen uns, unseren Teil dazu beizutragen, potenzielle Verstöße gegen Menschenrechte, ethische Standards und andere rechtliche Verstöße aufnehmen, bewerten und an die entscheidenden Stellen weiterleiten zu können.
Was steht nach der EM für euch noch an?
Maraja: Den Ball aus dem Fußballfeld wieder mit Schwung in die Unternehmenswelt zu spielen und Integrität in Organisationen digital und einfach zu machen.
Die bmh freut sich über den Erfolg aus der lokalen Startup Szene
Auch Dr. Steffen Huth, Geschäftsführer der BM H Beteiligungs-Managementgesellschaft Hessen ist begeistert: „Wir sind stolz, dass LegalTegrity Partner einer so namhaften und internationalen Veranstaltung wie der UEFA EM2024 ist. Innerhalb von nur 3 Jahren hat sich das Unternehmen vom Startup zu einem wichtigen Player im Markt entwickelt. Das zeigt eindrucksvoll, wie schnell ein Unternehmen mithilfe von Beteiligungskapital wachsen kann.”
STATION berichtete bereits in 2021 hier von der Finanzierungsrunde über eine Million Euro, welche LegalTegrity abgeschlossen hatte. 400.000 Euro kamen damals von der bmh über den von ihr verwalteten Beteiligungsfonds Hessen Kapital III (EFRE) GmbH sowie 600.000 Euro von privaten und institutionellen Investoren, wie z.B. der DLE Holding AG.