Journalismus ohne Sprachbarrieren durch Kompreno
Kompreno Gründer Jochen Adler

Wenn wir ausländische Zeitungsartikel lesen und verstehen könnten, dann sähen wir die Welt mit anderen Augen, ist Jochen Adler überzeugt. Diesen Perspektivwechsel möchte er mit seinem Startup Kompreno möglich machen. Die Crowd-Funding Kampagne für die Frankfurter Gründung läuft noch bis zum 31. Januar.

„Kompreno bietet das Fenster zur Welt“, erklärt Adler das Konzept seines Startups Kompreno. Die Idee ist eigentlich ganz einfach: Auf ihrer Plattform wollen Adler und sein Team übersetzte Artikel von Qualitätsmedien aus ganz Europa anbieten. Im Moment im Programm: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch. Dafür geht Kompreno Partnerschaften direkt mit den Verlagen ein. Die profitieren von Kompreno, indem das Startup ihnen einen neuen Markt erschließt, denn normalerweise würden beispielsweise spanische Leser wenig bis gar nicht mit deutschen Artikeln in Berührung kommen. Mit seinen Übersetzungen hebt sich Kompreno von Nachrichtendiensten wie Google Showcase oder Pocket ab. Dafür ist das Unternehmen eine Partnerschaft mit dem Kölner Übersetzer DeepL eingegangen, dessen KI gerade Platzhirschen wie Google und Microsoft in Sachen Übersetzung den Rang abläuft.

Kompreno helfe, andere Länder zu verstehen

Auf die Idee gekommen sei Adler, der vorher als Unternehmensberater unter anderem für das Innovationslabor der Deutschen Bank und in den USA, den Niederlanden und Norwegen gearbeitet hat, weil er sich schon immer mehr als Europäer denn als Deutscher gesehen habe. Kompreno könne dabei helfen, andere Länder besser zu verstehen und auch den Blick für Perspektiven auf das eigene Land zu schärfen, glaubt er. Aufgewachsen ist Adler in Langen, genau in der Mitte zwischen Frankfurt und Darmstadt. Dort waren seine Eltern aktiv in Städtepartnerschaften, Adler hat Austausche nach Frankreich und England mitgemacht. „Heute haben wir globale Probleme, dafür kann es keine nationalen Lösungen mehr geben“, so Adler.

Mit seinem Angebot ansprechen will Adler ein berufliches Klientel, das sich dafür interessiert, was im Ausland passiert. Aber auch Familien, die ein Ferienhaus in Spanien haben, könnten sich so leicht über ihr Ferienland informieren, erklärt Adler. Die Artikel werden von Kompreno ausgesucht, gerade arbeitet das Startup an einer Guideline für die Auswahl. So will es ein Dienstleister für die Verlagsbranche sein und eine zusätzliche Einkommensquelle für die von Finanzierungsproblemen gebeutelten Medienhäuser schaffen.

Bisher haben Adler und sein kleines, auf der ganzen Welt verteiltes Team Kompreno nur mit Freunden und Familie getestet. Das Angebot soll ab April offiziell an den Start gehen, wenn eine „kritische Masse“ an Verlagen erreicht ist, die mitmachen wollen, erklärt Adler. Welche Medienhäuser schon zugesagt haben, will er aber nicht verraten. Die Knaller hebe er sich für den richtigen Moment auf.

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