Boozt your Business startet dritten Durchlauf
Die dritte Kohorte von Boozt your Business beim Kennenlernen

Fünf neue Startups aus FrankfurtRheinMain stehen in den Startlöchern, um den „Boozt“ für ihr Business zu bekommen. Bevor es richtig losgehen kann, hieß es, die Mentees mit den passenden Mentoren zusammenzubringen. Bereits zum dritten Mal bot ein Matchmaking-Meetup den Rahmen dafür, Corona-bedingt musste die Pitch-Runde erneut digital stattfinden. Von Mitglied Zühlke und der Wirtschaftsinitiative FrankfurtRheinMain 2020 ins Leben gerufen und inzwischen von STATION und FPS tatkräftig unterstützt, hilft Boozt your Business regionalen Jungunternehmen in der Early-Stage-Phase beim Probleme lösen und Kontakte knüpfen. RYNX, greensens, nawa, SaveSpace und Adam – das sind die Startups, die sich für den nunmehr dritten Durchlauf des Mentoring-Programms beworben hatten und ausgewählt wurden. Sie zeigen ein ums andere Mal: Das Startup-Ökosystem FrankfurtRheinMain hat eine enorme Bandbreite – und viele unentdeckte „Perlen“.

„Das derzeit wohl erfolgreichste Startup der Welt kommt aus FrankfurtRheinMain“, legte Philipp Weber, Rechtsanwalt bei FPS, in der Warm-up-Runde gleich die Messlatte hoch. Selbstverständlich meinte er damit den Mainzer Corona-Impfstoffhersteller BioNTech. „Wir können in unserem regionalen Ökosystem noch viel erreichen, wenn wir zusammenarbeiten“, sind er und die Boozt your Business-Macher von Zühlke, Wirtschaftsinitiative und STATION überzeugt. Gemeinsam stellten sie das Mentoring-Programm kurz vor, dann gehörte die virtuelle Bühne den fünf Startups. Rund 50 Teilnehmer hatten sich zugeschaltet, um die 5-minütigen Pitches und die anschließende Diskussion zu hören und zu sehen. Das Ziel: die Geschäftsidee präsentieren, den Mentoring-Bedarf formulieren und die passenden Mentoren begeistern – insbesondere jene von Zühlke, denn die Tech-, Software-, Business- und UX-Experten des Innovationsdienstleisters bestreiten den größten Teil des festgelegten Mentoring-Zeitbudgets.

Fünf Startups mit Potenzial 

– Los ging es mit RYNX. Inspiriert von den Split-Flap-Anzeigen an Flughäfen und Bahnhöfen, haben die drei Gründer aus Mainz, Darmstadt und Frankfurt ein neuartiges elektromechanisches Display entwickelt. Es soll die ökomischen und ökologischen Ineffizienzen von LCD- / LED-Anzeigen umgehen helfen – etwa den hohen Energieverbrauch, die kurze Lebensdauer und das schwierige Recycling. „RYNX“ leitet sich von den mechanischen Ringen ab, aus denen die Displays bestehen. Sie sind präzise mit einem schwarz-weißen Muster bedruckt und können den gewünschten Text ohne den Einsatz von Elektrizität anzeigen. Ändert sich der Inhalt, bewegen sich die Ringe mit einem leisen Klackern, bis jeder die richtige Position erreicht hat. Natürlich haben die Displays nicht nur Retro-Charme, sondern können „smart“ an verschiedenste Systeme digital angebunden werden. Im Mentoring erhofft sich das RYNX-Team Unterstützung bei der Modulentwicklung – unter anderem bei der Feinjustierung der Ringe, der optimalen Rastung und Motorsteuerung. 

– Zimmerpflanzen liegen voll im Trend, kaum ein Interior-Blog kommt ohne Monstera & Co aus. Wer keinen grünen Daumen hat, kann künftig trotzdem zu Hause seinen eigenen Urban Jungle kreieren – mit greensens. Ein Stecksensor, der in die Blumenerde eingebracht wird, misst Temperatur, Lichtverhältnisse und Bodenfeuchte. Über eine App erhält der Pflanzenbesitzer dann konkrete Pflegetipps. Die Grundlagen für das Produkt stammen von der Hochschule Geisenheim. Eine Untersuchung hatte gezeigt, dass in 80 Prozent der Fälle eine falsche Bewässerung vorliegt, wenn Zimmerpflanzen nicht gedeihen. Zehn Prozent haben mit den Lichtverhältnissen zu tun, fünf Prozent mit der Temperatur am Standort. Die Hochschule Geisenheim hat zudem eine Datenbank mit über 5.000 Pflanzenarten erstellt, die hinter der Pflegehinweis-App liegt. greensens ist bereits seit 2020 auf dem Markt, jetzt soll das Mentoring helfen, die Backend-Analyse, die Sensorik, die Funkübertragung und das Memory-Management zu prüfen und weiter zu optimieren. 

– Die Zukunft der Wohnraumgestaltung ist online und nachhaltig, lautet das Credo der nawa-Gründer. Nicht umsonst kürzt der Firmenname „nachhaltige Wandfarben“ ab. Zu viel Auswahl, wenig Unterstützung und Beratung, veraltete Customer Journey, kein nachhaltiges Angebot: Das erlebt der klassische Baumarktkunde, der seine Wohnung streichen möchte, in der Regel. nawa verspricht hier Abhilfe – mit einer technologiegestützten Mobile-First-User-Experience, einem kuratierten Sortiment und dem „besten Kundenservice“. Herzstück ist eine App, die zum Beispiel Raummaße und Farbmengen berechnen, Farbmuster an der Wand visualisieren, Farbtöne erkennen, Farben mischen und natürlich bestellen kann. Mentoring-Bedarf gibt es bei der Weiterentwicklung des eingesetzten Algorithmus.  

– Bei SaveSpace dreht sich alles darum, das Lagern von Gegenständen einfach und angenehm zu machen – was es meist nicht ist. Geboren aus der studentischen Erfahrung des Platzmangels, bieten die Gründer einen  speziellen Service an: Habseligkeiten, die gerade nicht gebraucht werden, werden abgeholt, eingelagert und auf Wunsch binnen eines Tages wieder ausgeliefert. Die Lagerräume befinden sich im ländlichen Raum und sind dadurch günstiger, die Lagerung erfolgt gegenstandsbasiert, das Inventar wird per Foto dokumentiert, die Abrechnung orientiert sich am tatsächlichen Platzbedarf, Hilfe beim Verpacken ist auf Wunsch buchbar, natürlich funktioniert alles digital. Seit dem Start 2021 verzeichnet SaveSpace mehr und mehr Aufträge und benötigt jetzt Unterstützung, um das Wachstum mit Blick auf User Experience, Marketing etc. sauber abbilden zu können. 

Adam ist das fünfte Startup im Bunde. Die Idee: Kleine und mittlere Unternehmen haben wenig Zeit und oft auch nicht das tiefe Know-how im Umgang mit ihren Zahlen. Hier kommt Adam als Controlling-Sparringspartner ins Spiel – mit regelmäßigen Analyse-Gesprächen, Unterstützung bei Unternehmensplanung und Forecast, Hilfe bei Gesprächen mit der Bank oder Steuerberatung und noch vielem mehr. Die Gründer mussten ihre Pitch-Teilnahme krankheitsbedingt leider kurzfristig absagen und werden sich separat mit ihren Zühlke-Mentoren zusammenfinden, um den notwendigen Support  auszuloten. 

NFTs zum Abschluss 

Nachdem sich die Mentees und Mentoren gesucht und gefunden haben, vereinbaren die Teams nun individuell, wie sie ihre Sessions gestalten wollen. Je Startup sind für das technisch-fachliche Mentoring durch die Zühlke-Kollegen achtmal zwei Stunden über einen Zeitraum von ca. drei Monaten vorgesehen. Add-on steht zudem das Mentoring-Modul „Boozt your Network“ auf dem Plan, das die Wirtschaftsinitiative zusammen mit der Startup-Plattform STATION und der Wirtschaftssozietät FPS anbietet. Sollte Corona es zulassen, wird Durchgang drei im Frühjahr 2022 mit einem „Graduation-Event“ seinen Abschluss finden, auf dem die Startups die konkreten Ergebnisse des Mentorings präsentieren. Zusätzlich wartet auf alle teilnehmenden Startups etwas Besonderes: ein NFT (Non-fungible Token), der sie als „boozted“ auszeichnet, wie Blockchain-Fan Stefan Grasmann, Managing Director Competence Center, Mitglied der Geschäftsleitung und Partner bei Zühlke, berichtete.

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