5 Fragen an … Organic Safran

Safran ist ein beliebtes Würzmittel, wird aber oft unter schlechten Arbeitsbedingungen angebaut. Nilab Taufiq will das ändern. Mit ihrem Startup Organic Safran lässt sie Safran in Fair trade Qualität anbauen – und verkauft diesen dann weiter in Deutschland. Hier unsere 5 Fragen an … Organic Safran:

Wer seid ihr, was macht ihr und wie seid ihr zu dem gekommen, was ihr heute macht?

Mein Name ist Nilab Taufiq und ich bin 29 Jahre alt. Ich arbeite im Bereich der Entwicklungshilfe unter anderem in Afghanistan. Als ich 2017 in Afghanistan war habe ich festgestellt, dass die Menschen vor Ort neben regelmäßigen Drohnen angriffen werden und auch mit Anschlägen und mit der verheerenden Armut und beispiellosen Arbeitslosigkeit zu kämpfen haben. Darüber hinaus gibt es in Afghanistan ein großes Problem mit den Opiaten. Weit über 90% des weltweiten Heroins kommen aus Afghanistan.

Links: Gründerin Nilab Taufiq. Rechts: Frauen bei einer Verteilaktion.

Wie würdet ihr eure Geschäftsidee in maximal 3 Sätzen beschreiben?

Als ich 2019 erneut nach Afghanistan geflogen bin, um unter anderem eine Schule zu renovieren, die immer wieder zerstört wurde durch den Krieg, habe ich auch mit einigen Bauern gesprochen und gefragt, ob sie denn nicht statt des Opiums in Afghanistan Safran anbauen wollen. Meine Bedingung, dass ich diesen Safran dann nach Deutschland bringe und verkaufe war, dass auf den Feldern ausschließlich Frauen eine Arbeitsstelle geboten werden soll, damit diese ihren Lebensunterhalt bestreiten können.

Meine Geschäftsidee sollte Mehreres verknüpfen. In erster Linie möchte ich Arbeitsplätze schaffen in Afghanistan und somit effektiv und gezielt Fluchtursachen bekämpfen. Darüber hinaus war es für mich wichtig mit diesem bescheidenen Ansatz, da ich in Frankfurt im Rahmen der Obdachlosen- und Bedürftigenspeisung Kontakt zu Drogenabhängigen habe, gegen den Anbau von Opium zu arbeiten.

Zu guter Letzt finde ich, dass in einer gesunden Gesellschaft die Rolle und Stellung der Frau mehr in den Fokus rücken sollte. Dafür muss in Afghanistan Frauen, insbesondere verwitweten Frauen, die Möglichkeit gegeben werden, ohne in die (Zwangs-)Prostitution zu rutschen, zu überleben. In Afghanistan gibt es kaum Strukturen die Frauen unterstützt oder ihnen die Chance auf ein selbstbestimmtes und autonomes Leben ermöglicht. Diese wenigen Strukturen gilt es in erster Linie zu schaffen und bereits bestehende Strukturen zu stärken.

Was war euer größter Fehler?

Ich glaube mein größter Fehler war/ist, dass ich noch keine Ahnung von Marketing, Vettrieb und Co. habe. Dahingehend konnte ich mich auch noch nicht einlesen, weil ich alles alleine mache.

Wo seht ihr euch und euer Unternehmen in fünf Jahren?

Ich würde gerne den Safran in großen Mengen nach Deutschland bringen und hier wiederum Menschen mit Handicap eine Arbeitsstelle ermöglichen, indem sie den Safran ab- und verpacken. Vielleicht schaffe ich das ja bis dahin.

Was verbindet euch mit der Region FrankfurtRheinMain?

Ich lebe und arbeite in FrankfurtRheinMain. Hier ist unsere Basis und hier wollen wir wachsen!

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