Boozt your Business: Startups ziehen positive Bilanz, zweiter Batch schon bereit

Der erste Durchlauf geht über die Ziellinie, der zweite steht in den Startlöchern. Zeit für ein Resümee der Mentees, Mentoren und Macher von Boozt your Business. Das Startup-Mentoring-Programm, das Mitglied Zühlke und die Wirtschaftsinitiative seit letztem Herbst gemeinsam anbieten, gibt zweimal im Jahr jeweils fünf jungen Tech-Unternehmen aus der Region einen Extra-Schub für ihre Geschäftsidee. ArgumenText, Lenzbox, MagnoTherm Solutions, PVT PAY und Scangoroo konnten in den letzten Monaten vom Technik- und Business-Know-how des Innovationsdienstleisters Zühlke profitierten und die Netzwerk-Power der Wirtschaftsinitiative nutzen. Anfang Mai werden fünf neue Startups bei einem Matchmaking-Meetup um ihre Mentoren pitchen. Und: Der Unterstützerkreis wächst. Neben der Startup-Plattform STATION ist mit der Wirtschaftssozietät FPS künftig ein weiteres Mitglied an Bord.

Bei vielen Startups drückt gerade in der Early-Stage-Phase technisch-konzeptionell der Schuh. In der Produkt- und Prototypentwicklung lauern Stolperfallen, im Feintuning des Business-Modells tauchen unerwartete Probleme auf. Genau das richtige Spielfeld für die Innovationsexperten von Zühlke. Im Tandem begleiteten sie die fünf Boozt your Business-Startups seit November im Rahmen eines festgelegten Zeitbudgets. Darüber hinaus fehlen Jungunternehmen oft Kontakte zu potenziellen Partnern, Kunden, Investoren, Dienstleistern, anderen Startups. Hier kommt die Wirtschaftsinitiative mit ihren knapp 130 Mitgliedern und ihrem regionalen Netzwerk ins Spiel. Gemeinsam mit Carolin Wagner, Co-Founderin und Geschäftsführerin von STATION, führte Wirtschaftsinitiative-Geschäftsführer Jörg Schaub die Mentees in die Business-Community und das Ökosystem FrankfurtRheinMain ein, stellte individuelle Verbindungen zu Mitgliedsunternehmen her, gab Tipps und Empfehlungen.

Was sagen die Mentees?

„Das Programm hat uns als junges und in der Produktentwicklung noch unerfahrenes Startup dabei geholfen, Strukturen aufzubauen”, zieht das PVT PAY-Team Bilanz, das an einem Hardware-Geldbeutel für Kryptowährungen arbeitet. Dazu gehöre die Aufstellung und Planung von Entwicklungsabläufen und die Klärung von Fragen zur Zertifizierung sowie zur Konstruktion des Produkts. „Durch Boozt your Business konnten wir einen externen Blick bekommen, uns selbst hinterfragen und unsere Entwicklung fokussieren”, finden wiederum die Gründer von MagnoTherm Solutions. Ihr Produkt ist ein magnetbasiertes, umweltfreundliches Kühlsystem.

Als Spin-off der TU Darmstadt sei ihr Startup eng mit der Region verbunden, sagen die Gründer von ArgumenText, die mit ihrer KI-Lösung Kerninformationen aus großen Textbeständen filtern. „Wir leben in drei Bundesländern rund um die Metropole Frankfurt – und wissen die vielfältigen und unterschiedlichen Möglichkeiten hier zu schätzen. Boozt your Business ist ein Angebot, das uns den Schritt ins Unternehmerleben erleichtert. Wir können das Programm wirklich sehr empfehlen!”

Scangoroo fasst zusammen: „Wir haben den dritten Prototypen fertig entwickelt und bereits viele Fehler behoben. Einige weitere Punkte müssen wir noch verbessern und haben dank des Mentorings dafür nun einen klaren Weg nach vorne vor Augen. Wir sind sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit mit unseren Mentoren.” Dieses Startup beschäftigt sich mit einem mobilen Griff für den Supermarkt-Einkaufskorb samt Barcode-Scanner und Präzisionswaage. Zu guter Letzt hat das Lenzbox-Team, das in der Entwicklung eines portablen Aufbewahrungs- und Reinigungssystems für Kontaktlinsen schon recht weit ist, im Mentoring die Gelegenheit genutzt, Vermarktungsfragen zu diskutieren und Dienstleisterempfehlungen zu erhalten.

Learnings der Mentoren

Auch wenn das Mentoring wegen der anhaltenden Corona-Pandemie weitestgehend virtuell stattfinden musste: Ebenso wie die Startups konnten die Mentoren viel Positives mitnehmen. „Unseren Mentoren hat es eine Menge Spaß gemacht und sie würden wohl jederzeit wieder ein Startup begleiten”, berichtet Lead Consultant Alexander Häußler, der bei Zühlke das Mentoring koordiniert. Man gebe bei einem Mentoring ja nicht nur etwas weiter, sondern lerne auch viel dazu, so der Tenor der Zühlke-Mentoren, die für Boozt your Business Zeit aus ihrem Weiterbildungsbudget investieren.

Natürlich wird der Kontakt zwischen Mentees und Mentoren nicht abreißen, auch wenn das Mentoring-Programm offiziell beendet ist. Das eine oder andere Follow-up ist bereits geplant. „Boozt your Business gibt uns die Möglichkeit, denkbar nah an innovativen Entwicklungen zu sein und unser Netzwerk auszubauen. Dazu kommt der Fortbildungsaspekt für die Zühlke-Mentoren”, zeigt sich Stefan Grasmann, Managing Director Competence Center und Mitglied der Geschäftsleitung bei Zühlke, zufrieden. „Und natürlich tun wir gemeinsam mit der Wirtschaftsinitiative etwas dafür, das Startup- und Innovationsökosystem der Region zu stärken. Ich freue mich auf die neue Runde.”

Es geht wieder los

Am 6. Mai starten die nächsten fünf Boozt your Business-Teilnehmer in ihr Mentoring. Kriterien für die Auswahl sind unter anderem der technische Fokus, der Reifegrad des Geschäftsmodells und das Zeit-Invest, das die Startups einbringen wollen. Wichtig ist: Es muss matchen! Auf der fachlichen wie persönlichen Ebene. Bei einem Meetup werden sich die fünf Startups nun vorstellen, um ihre Mentoren pitchen und anschließend gemeinsam losstarten. Die virtuelle Veranstaltung steht allen offen, die sich für Boozt your Business, Startups und das Ökosystem FrankfurtRheinMain interessieren.

Eine Neuerung wird es bei Durchlauf zwei in jedem Fall geben: Mit der Wirtschaftssozietät FPS kommt ein weiterer Mentoring-Partner hinzu. Rechtsanwalt Philipp Weber wird sein umfangreiches Know-how aus der Verhandlung von Finanzierungsrunden einbringen und den Startups Rede und Antwort stehen. „Herzlich willkommen im Boozt your Business-Team – und in der Wirtschaftsinitiative”, begrüßt Jörg Schaub den neuen Mitstreiter und das Unternehmen. FPS stößt nämlich gerade auch frisch zum Mitgliederkreis dazu.