Heute die Bildung von Morgen – Tomorrow’s Education
Die Tomorrow's Education Founder Thomas Funke und Christian Rebernik. Foto: Tomorrow's Education.

Moderne Bildung, Nachhaltigkeit und Verantwortung – das verspricht der neue Studiengang von Tomorrow’s Education. Zum Start Ende April haben wir mit Co-Founder Thomas Funke, bekannt vor allem aus seiner Zeit im TechQuartier, über die Idee des neuen Studiengangs gesprochen.

Climate Action, Transnational Thinking, Technology Revolution. Der Lehrplan ist schon gut gefüllt für die gut 50 Studierenden, die Ende April ihren „Master of Sustainability, Entrepreneurship and Technology“ beginnen werden. Wer das sein wird, das ist noch nicht entschieden. Die Anmeldephase läuft bis zum 8. April. „Sustainability, Entrepreneurship und Technologie sind die drei Themen, die du in Zukunft nicht mehr wegdenken kannst“, erzählt Thomas Funke. Er hat mit Christian Rebernik in Zusammenarbeit mit der WU Wien Tomorrow’s Education gegründet. Davor war er jahrelang beim TechQuartier als Managing Director. Die Idee des Studiengangs: Young Professionals, die schon einige Jahre im Berufsleben stehen, kritisches Denken und nachhaltige Wirtschaftsformen beibringen. Und das alles online.

Aktiv lernen anstatt passiv vor dem Bildschirm sitzen

Die WU Wien bringt dabei die Akkreditierung, Funke und Rebernik von ihrer Seite die Technologie. Dazu gehört zum Beispiel eine App, die für jede Aufgabe Feedback gibt und zeigt, an welchen Stellen sich die Studierenden verbessern können. Dabei verlässt sich die Technologie auf einen selbst entwickelten Kompetenzrahmen, der zum Beispiel die Problemlösungskompetenz der Studierenden mit berücksichtigt und nicht nur, wie sonst üblich, die Noten.

„Klassische Kursinhalte werden seit Jahren in Zehn Minuten Videos überführt. Wir hingegen entwickeln die Technologie, um aktiv zu lernen, anstatt passiv vor dem Bildschirm zu sitzen“, so Funke. So soll jeder Kurs auch mit einer konkreten Fragestellung beginnen, der praktische Nutzen bei den Inhalten im Auge behalten werden. Eigentlich ein logischer Schritt, meint Funke, denn wenn man wisse, wofür man lerne, lerne man schneller – und mehr. Und zusammen mit anderen lerne man noch mehr, deswegen hilft die App auch, die Studierenden mit passenden Lernpartner:innen Lerntypen zusammenzubringen.

Studiengang für alle offen

Der Studiengang richtet sich an Bachelor Absolventinnen mit mindestens drei Jahren Berufserfahrung. Bewerben darf sich jede:r. Es ist nur wichtig, „dass sie sich als Treiber von Wandel und Veränderung sehen“, so Funke. Es gehe um das Mindset und die Fähigkeit, Probleme als Chancen zu sehen und Herausforderungen zu lösen. Denn, das betont Funke mehrmals, Themen wie Kreislaufwirtschaft und Klimawandel stehen ganz klar im Fokus des Studiengangs. Technologie soll dabei helfen, die Herausforderungen der Zukunft zu lösen, aber nicht im Mittelpunkt stehen.

Die ersten 50 Studierenden, die dieses Jahr starten, sollen Teil des „Founding Clubs werden“. Der Beginn für ein Netzwerk aus verantwortlichen und sozialen Unternehmer:innen mit Vision. Dafür werden die Studierenden auch mit Unternehmensanteilen an der Tomorrow’s Education beteiligt. Die Gebühren für das Studium sind mit 24,000 € nicht geschenkt, sollen aber durch mehrere Stipendien abgefedert werden.

Tomorrow’s Education: “Jetzt oder nie”

Das TechQuartier jetzt als Managing Director zu verlassen, bedeutet für Funke übrigens nicht, ihm den Rücken zu kehren. Fortan wird Funke dort als strategischer Senior Advisor fungieren. Funke hatte das TechQuartier 2016 zusammen mit Sebastian Schäfer gegründet. Zu der Zeit hätten die meisten noch geschmunzelt über die Idee eines ein Frankfurter Hochhauses voll mit Startups, schmunzelt Funke heute selbst. Doch die Verbindung zwischen Wirtschaft, Politik und den Foundern Schäfer und Funke hat funktioniert, heute ist das TQ nicht mehr aus dem Ökosystem wegzudenken. Dennoch, so Funke: „Das TQ wird immer meins sein. Und natürlich werde ich auch alles dafür tun, dass es sich weiter entwickeln kann“.

Dass jetzt der neue Schritt kommt, liegt auch daran, dass es bei dem TechQuartier so gut läuft. „Jetzt oder nie“, war für Funke klar. Durch Corona und die Schwierigkeiten mit digitaler Kommunikation und Co. sei ihm und seinem Mitgründer dabei erst klar geworden, wie sehr so ein Programm wie Tomorrow’s Education helfen würde. Zugute kommt Funke dabei auch die Verbindung zur WU Wien: Dort hat er selbst studiert, einen Master in Economics and Business Administration gemacht. Später hat er angefangen, Entrepreneurship an der WU Wien zu lehren.

Mit einem Bein in der Lehre und mit dem anderen in der Startup-Szene

So stand Funke immer mit einem Bein im Bereich der Lehre, mit dem anderen in der Startup-Szene: Mehrfach hat er selbst gegründet, davon sind auch einige Projekte gescheitert. Aber, so viel sei klar, das sei kein Nachteil: „Das ist das Kernprinzip von Lernen. Mit jeder Gründung weißt du mehr, was du kannst und wo du Hilfe brauchst. Das gleiche sehe ich auch bei meinen Studierenden“. Eine Erfahrung, die jedem offen sein sollte, so Funke. Denn wir alle könnten einen Einfluss auf unsere Umwelt haben und Probleme lösen, wenn wir die Möglichkeit bekommen, unternehmerisch zu handeln. Und die Tomorrow’s Education soll ab April das Rüstzeug dafür lehren.


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