Gründerinnen sind noch selten in Deutschland und im Tech-Bereich erst recht. Die zwei Female Founder Géraldine Ulrichs und Janine Weirich entwickelten während ihrer Bachelor-Arbeit an der Hochschule Darmstadt das Konzept und die Idee hinter Xeem. Wir haben mit Ulrichs über den Start der Plattform, die Pläne für die Zukunft und die Notwendigkeit von New Work gesprochen.

„Das Interesse ist enorm. Wir haben im Januar das Hessen Ideen Stipendium bekommen und danach PR und Marketing gemacht, aber das einzige Unternehmen, das wir gezielt kontaktiert haben, war Merk“, freut sich Ulrichs. Zum Start sind schon Großkonzerne wie zum Beispiel SAP, Merck und Red Bull bei Xeem dabei. Auch das Startup Biovox aus Darmstadt ist dabei – die Gründer:innen von Biovox und Xeem haben sich übrigens beim Hessen Ideen Stipendium kennengelernt.

Unternehmen und Teilnehmer:innen sollen profitieren

Auf Xeem können Unternehmen Challenges hosten, an denen die jungen Teilnehmer in Teams über einen integrierten Videocall teilnehmen. In zwei Stunden haben sie die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen und erhalten praxisnahe Aufgaben, welche sie in interdisziplinären Teams bearbeiten.

Die Idee dabei: Sowohl Unternehmen als auch die Teilnehmer:innen an den Challenges profitieren. Das Unternehmen soll so durch die innovativen Ansätze von außen profitieren. Zusätzlich kann es so auf verschiedene Geschäftsfelder aufmerksam machen und sich als attraktiven Arbeitgeber positionieren. Und junge Erwachsene haben die Möglichkeit, theoretisch angesammeltes Wissen direkt in der Praxis anzuwenden. Durch die Challenges machen sie auf sich aufmerksam und können nicht nur Geldpreise gewinnen, sondern ebenfalls von Karrierechancen profitieren – ob in Form eines Werkstudentenjobs oder einer Festanstellung. Bei den Challenges sollen sie wertvolle Soft Skills wie Team- und Kompromissfähigkeit trainieren. Diese kommen in den oft zu theoretischen Studiengängen zu wenig vor, beklagt Ulrichs. In diesem Zusammenhang hat Xeem auch im vergangenen Jahr einen Digital Future Congress Award in der Kategorie New Work bekommen – obwohl die Plattform noch nicht einmal online war. „Das hat uns natürlich super stolz gemacht und auch Bestätigung gegeben“, sagt Ulrichs.

Future Skills immer wichtiger

Die Idee dafür sei den beiden Gründerinnen bei ihrer gemeinsamen Bachelorarbeit über die Veränderung des Arbeitsmarktes gekommen. Digitalisierung und sogenannte Future Skills wie eben Teamfähigkeit und Agilität würden immer wichtiger, meint Ulrichs. „Da haben wir uns gefragt: Wie kann man diese Fähigkeiten trainieren?“ So kamen sie auf die Idee zu Xeem. Denn Hard Skills wie eine Programmiersprache seien durch Onlinekurse relativ leicht zu erlernen. Für Soft Skills aber gebe es noch keine Plattform – und da setzt Xeem mit seinen Challenges an. Langfristig soll sich die Plattform noch weiter zu einer Weiterbildungs- und Vernetzungsplattform entwickeln. „Wir wollen die erste Plattform sein, die Future Skills visuell begreifbar macht“, verrät sie über das nächste Projekt von xeem.

Kennengelernt haben sich die beiden jungen Gründerinnen während des Interactive Media Design Studiums in Darmstadt. „Wir hatten schon ungefähr zehn Projekte zusammengemacht, am Ende auch die Abschlussarbeit“, erzählt Ulrichs. Sie wollten schon immer etwas zusammen machen, das auch einen Nutzen hat. Aus der Arbeit ist dann die Idee zu Xeem entstanden, die beim Hessen Ideen Stipendium voll reifen konnte.

Selbständig ist Ulrichs allerdings schon länger: Seitdem sie 15 ist, modelt sie. Zunächst war sie selber auf Messen unterwegs – mit 18 hat sie dann Personal für Messen vermittelt. Im Designstudium haben die beiden zusammen Websites gestaltet. „Wir haben beide diesen Drang zur Selbstverwirklichung und wollen anderen Menschen dabei einen Mehrwert bieten“, sagt Ulrichs über ihren Wunsch, etwas Eigenes zu kreieren.

Noch mehr über Xeem

Übrigens: Unternehmen können sich bei Interesse unter challenges@xeem.de melden

Hier gibt Géraldine Ulrichs Tipps zum Gründen neben dem Studium.