Qualifyze, (vorher ChemSquare), die Online-Plattform für Lieferantenqualifizierung, hat die zweite Finanzierungsrunde erfolgreich mit 3,2 Millionen Euro abgeschlossen. Als neue Investoren kommen für das Frankfurter Startup neben den Rheingau Founders und Coparion auch Weltmeister-Torschütze und Fußballstar Mario Götze an Bord. Auch die Bestandsinvestoren rund um Cherry Ventures, Auxxo, APX, Dr. Udo Jung und Dr. Bernhard Düttmann haben sich an der Runde beteiligt.
Qualifyze ist eine globale digitale Plattform, die es Firmen ermöglicht, Daten zu Lieferanten und Produktionsstätten in Form von Auditberichten auszutauschen. So soll eine kontinuierliche Lieferantenqualifizierung in den Bereichen Qualität und Nachhaltigkeit hergestellt werden. Die Vision von Qualifyze: Einen Mehrwert für alle Industrien schaffen – indem durch die geteilten Auditberichte für mehr Transparenz und Nachhaltigkeit gesorgt wird. Die Finanzierungsrunde war für August geplant und konnte trotz kurzzeitiger Pause durch Corona durchgeführt werden.
Heute bietet Qualifyze im ersten Schritt Pharmaunternehmen den Zugang zu einer Vielzahl an Auditberichten, die eine Lieferantenqualifizierung per Klick ermöglicht. Firmen können Berichte auch bei Qualifyze beantragen. Die Plattform erzielt bereits sechsstellige Monatsumsätze und bedient einen Kundenstamm von über 150 mittelständischen Unternehmen sowie großen Pharmakonzernen.
Daten Harmonisieren und standardisieren
Mit den neuen Mitteln will Qualifyze weiter wachsen. Zum einen schaut das Unternehmen nach Bereichen, in denen es noch tätig werden kann – zum Beispiel in der Lebensmittel- und der Kosmetikbranche. „Da gibt es viele Schnittstellen. Audits und Qualitätsmanagement sind in den verschiedenen Branchen meist recht ähnlich“, sagt Qualifyze Gründer Florian Hildebrand.
Das Hauptaugenmerk liege in der Zukunft aber darauf, die vorhandenen Daten noch intelligenter zu nutzen. Harmonisieren und Standardisieren heißt das im Fachjargon.
Die vorhandenen Auditberichte, meist mehrere Seiten lange PDFs, sollen so zum Beispiel in genormter Form gefertigt werden. Und die Daten dabei vergleichbar gestaltet, sodass sie auswertbar werden. „Das Interesse bei den Unternehmen ist unglaublich groß. Denn das, was die Unternehmen am meisten kostet, ist das Berichteschreiben“, erklärt Hildebrand weiter.
Qualifyze hatte Glück im Unglück
Die Corona-Zeit hat das Frankfurter Startup bisher recht gut überstanden – obwohl zum Beispiel das China Geschäft ab März natürlich eingebrochen sei. In gewisser Weise habe das Unternehmen sogar einen positiven Effekt erlebt: „Durch die Reisebeschränkungen konnten viele Auditoren nicht mehr reisen. Unser Glück war: Wir haben Auditoren in über 25 Ländern und konnten weiterhin Auditberichte erstellen“. Größere Unternehmen hätten außerdem angefangen, während der Krise die Dienste von Qualifyze in Anspruch zu nehmen.