Vom Startup zum Grownup – „fitvia soll Lovebrand werden“
Foto: fitvia

Das 2014 gegründete Startup fitvia ist im siebten Jahr schon eher ein Grownup geworden. Auf dem Weg in das Erwachsenenalter unterstützt seit zweieinhalb Jahren Nora Waidhaas als COO den fitvia Gründer Sebastian Merkhoffer und sein Team. Waidhaas hat 18 Jahre P&G hinter sich und jede Menge Knowhow im Gepäck. Zusammen haben die beiden viel vor mit fitvia: Es soll eine Lovebrand werden. Wir haben mit Waidhaas gesprochen.

„Wir sind jetzt 75 Leute, aber wollen dieses Jahr das Team noch weiter verstärken“, berichtet Waidhaas. Und nicht nur das Personal wächst: fitvia soll zu einer richtigen Lovebrand werden. Dabei macht fitvia schon einiges richtig. Das Unternehmen ist seit der Gründung ein Vorreiter im Influencer-Marketing. „Wir sind super erfolgreich mit unserem Shop und unserer Social Media Präsenz, aber wir wollen eine fitvia Welt entstehen lassen“, erklärt Waidhaas. Diese Welt soll nicht nur Tee, Trinkflaschen und Snacks aus dem Online Shop enthalten, sondern auch Gelegenheiten mit den Kunden in den Austausch zu kommen und fitvia zu erleben. Andere Lifestyleprodukte sind auch geplant. Welche das sind, kann Waidhaas noch nicht verraten. Die Marke soll generell noch mehr Gesicht bekommen und auch abseits von Gründer Merkhoffer präsentiert werden, von der Gründerstory soll mehr erzählt werden. „fitvia wird eine Marke von der man sagt: Ich bin Fan“, so Waidhaas weiter.

Ein gutes Team

Dabei spielt auch die Internationalisierung eine wichtige Rolle. Zurzeit werden die Produkte schon in DACH, Italien, Spanien, Frankreich und Polen verkauft. Auch hier sind weitere Länder in Planung. „Wir haben natürlich große Ambitionen. Unsere Lovebrand soll so weit wie möglich verbreitet werden“, kündigt Waidhaas an. Ihre persönliche Stärke liege hier vor allem in der Erfahrung, die sie aus einem großen Unternehmen mitbringe. Neben Knowhow in der Produktentwicklung, Brand Management und Einkauf wisse Waidhaas, wie man ein Unternehmen und seine Kultur professionalisiert: “Wir haben mit Sebastian einen Gründer mit einer Vision und einem wachsenden Unternehmen. Dazu bin ich gekommen, die das Ganze schon einmal in groß gesehen hat. So ergänzen wir uns gut“. Gemeinsam mit Merkhoffer hat Waidhaas seit ihrem Start bei fitvia im September 2017 das Tee- und Flaschensortiment weiter ausgebaut und um die Kategorien Hot Drinks und Snacks ergänzt.

Zu einem Startup nach 18 Jahren Global Player

Und wie kam es, dass sie nach 18 Jahren, noch dazu in einer Führungsposition bei einem Global Player, zu einem Startup gewechselt ist? Gar nicht so verrückt, findet Waidhaas: „In meinem Leben habe ich immer geschaut, wo ich noch etwas Neues lernen kann. Der direkte Weg nach oben hat mich auf meinem Weg eigentlich nie interessiert. Als ich dann irgendwann in einem ICE von meiner Heimat im Rhein-Main-Gebiet zu meiner Arbeit in München saß, habe ich gesehen, dass fitvia neue Leute sucht. Ich habe Kontakt zu Sebastian aufgebaut und dann hat sich alles gefügt.“

Wenn Waidhaas erzählt, klingen die Dinge immer ein wenig einfacher, als man sie sich vorstellt. Es ziehe sich wie ein roter Faden durch ihr Leben, dass sie immer neugierig gewesen sei. Dabei hat sie erst einmal eine recht typische Konzernkarriere bei P&G durchlaufen: Angefangen im Einkauf, dann Brand Management, die Betreuung der Drogeriekette DM. Später hat sie geholfen, beim Start-up Vitafy die Eigenmarken aufzubauen. 

Vorbild Anine Bing

Trotzdem war nicht immer alles leicht, so Waidhaas weiter: „Klar ist es hart, wenn du mehrere Tage in der Woche in München zum Arbeiten bist und deine Familie nicht sehen kannst. Daher ist es jetzt umso besser, in Wiesbaden zu arbeiten. Ich genieße es, mehr Zeit für meine Kleinen zu haben.“ Mit einer Familie im Rücken sei es vor allem wichtig, offen und klar miteinander zu kommunizieren, sagt Waidhaas, “nur so kann es ein Modell geben, dass beide in der Partnerschaft glücklich macht”. Um anderen arbeitenden Müttern zu unterstptzen und von ihrer Erfahrung profitieren zu lassen, ist sie nebenbei im Verein “Working Moms” in Frankfurt – als einzige Frau im Verein, die in einem Start-uparbeitet. Eine Zeit lang war sie sogar im Vorstand der Sektion Frankfurt, erzählt sie.

Ein Vorbild in ihrer Arbeit an einer Love Brand sehe Waidhaas übrigens in der Designerin Anine Bing, von der sie beim Interview auch ein Shirt trägt: „Sie hat sich nie versteckt und ihr Ding durchgezogen“. Eine gewisse Ähnlichkeit zwischen Waidhaas und Bing jedenfalls scheint da zu sein.

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