CrowdDesk Interview: “Schwarmfinanzierungen können jetzt ihre volle Stärke ausspielen”
CrowdDesk Mitgründer und Geschäftsführer Johannes Laub

Die Crowdinvesting-Plattform Crowddesk hat Glück: Durch ihre flexible Arbeitsweise ist sie nicht allzu sehr von den Homeoffice-Regelungen betroffen. Und: Die Investitionen nahmen überraschenderweise die vergangenen Wochen über nicht ab, erzählt uns Johannes Laub, Mitgründer und Geschäftsführer, im Interview.

Wie ist CrowdDesk von der aktuellen Corona-Krise beeinflusst?

Im Gegensatz zu anderen Unternehmen haben wir das Glück, dass wir nicht an einen festen Arbeitsplatz gebunden sind. Unsere Prozesse und technische Infrastruktur sind auf eine flexible und digitale Zusammenarbeit ausgelegt, deshalb betrifft die aktuelle Situation unsere Arbeitsweise nicht. Wir arbeiten seit zwei Wochen alle im Home Office. Dafür sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit allen Devices ausgestattet, die sie zu Hause brauchen. Da wir nicht auf lokalen Servern zurückgreifen, sondern alles in der Cloud gespeichert ist, sind wir flexibel und unabhängig. Auch unsere Meetings finden nun in Form von Videokonferenzen statt. Was uns schon jetzt auffällt: die teaminterne Kommunikation ist nochmal intensiver geworden.

Wie wollt ihr Unternehmen mit eurer Lösung in der aktuellen Situation unterstützen?

Wir sehen, dass viele kleine und mittlere Unternehmen existenziell von der Corona-Krise betroffen sind. Sie brauchen jetzt schnell Hilfe und vor allem einen unbürokratischen Zugang zu Kapital. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, unser Produkt ONE Starter vollständig kostenlos zur Verfügung zu stellen. Damit können Unternehmen über eine Crowdinvesting-Kampagne bis zu 100.000 Euro einsammeln und sich so etwas Luft verschaffen. Dieses Angebot wurde bisher sehr gut von den Unternehmen aufgenommen und wird in den kommenden Wochen hoffentlich Vielen dabei helfen, diese Krise zu bewältigen.

Welche Chancen seht ihr für die Finanzbranche?

Die Digitalisierung im Finanzbereich wird durch die Coronakrise sicher noch einmal deutlich beschleunigt. Das bemerken wir vor allem bei Akteuren aus dem klassischen Finanzvertrieb, also Emissionshäuser und Finanzvermittler. Der bisherige analoge Vertriebskanal findet praktisch nicht mehr statt. Viele müssen nun ihr Geschäftsmodell digitalisieren, um weiterarbeiten zu können. Dieser Schritt wird nun angegangen.  

Wie sieht es im Bereich Crowdfunding aus?

Schwarmfinanzierungen können in diesen Zeiten ihre volle Stärke ausspielen. Jeder kann von zu Hause aus in das Unternehmen oder das Projekt investieren, das er unterstützen möchte. Wir sehen, dass die Solidarität im Zuge der Coronakrise steigt. Die Menschen unterstützen ihr Lieblingsrestaurant oder ihre Buchhandlung um die Ecke. Wenn ein solches Unternehmen, das über eine gute Kundenbindung verfügt, nun dringend Kapital braucht, dann kann ein Crowdfunding oder ein Crowdinvesting ein Weg sein. Viele werden hier vielleicht einwenden, dass aktuell niemand bereit ist, zu investieren. Wir sehen aber, dass die Investitionssummen gerade in den vergangenen drei Wochen unverändert hoch waren und sogar gestiegen sind.

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