Crowdfunding-Plattform aescuvest erhält 1 Mio. Euro Wachstumskapital
Dr. Patrick Pfeffer (Foto: aescuvest)

Im Jahr 2014 war das Frankfurter Start-up aescuvest die erste deutsche Crowdfunding-Plattform, die sich speziell auf Risikofinanzierung im Gesundheitsmarkt ausgerichtet hat. 2015 wurde die erste Kampagne gestartet. Mittlerweile wurden elf Unternehmen erfolgreich über die Plattform finanziert. 2018 startete aescuvest als erste Onlineplattform ein europaweites, grenzüberschreitendes Angebot für digitale Risikofinanzierungen, dafür wurde eine Kooperation mit EIT Health eingegangen, eine der weltweit größten Gesundheitsinitiativen, getragen von der EU und von rund 150 Unternehmen und Organisationen des europäischen Gesundheitssektors.

Nun hat sich aescuvest erstmals von externen Investoren Mittel für die künftige Unternehmensentwicklung verschafft. Über die Finanzierungsrunde wurden insgesamt rd. 1 Mio. Euro aufgenommen. Neben der auf Start-ups spezialisierten Mutschler Ventures AG engagierten die Aschaffenburger Beteiligungsgesellschaft Klaus Eckstein KG sowie der Banker, Unternehmer und private Finanzinvestor Dr. Gunter Dunkel.

Auch wenn die bisher erreichte Schlagzahl von außen bislang nicht sehr hoch aussieht, das Team – von Ihrem Büros an der Hanauer Landstraße die Türme der Frankfurter Finanzbranche stets im Blick – hat sich eine Menge vorgenommen. „Wir haben bewiesen, dass eine vertikale Plattform mit Fokussierung auf einen sehr spezifischen Wirtschaftszweig eine hohe Akzeptanz bei kapitalsuchenden Unternehmen wie Investoren erreichen kann“, so Kopf und Gründer Patrick Pfeffer. „Bei der Auswahl der Unternehmen, die auf die Plattform kommen, sind wir bewusst sehr selektiv und werden es auch künftig bleiben“, so Patrick Pfeffer gegenüber Station. Auf die Plattform kommen nur Unternehmen, die von einem achtköpfigen Investment Komitee als chancenreich beurteilt wurden. „Der Proof of concept für unser eigenes Geschäftsmodell, das wir bislang weitgehend aus den Mitteln der Gründer und den Zuflüssen unserer operativen Tätigkeit finanziert haben, wurde erbracht. Wir haben nicht nur Kunden, sondern auch zahlreiche renommierte Partner von unserem Konzept überzeugt. Nun wollen wir einen Gang nach oben schalten.“

In den vergangenen beiden Jahren hat aescuvest im Hintergrund am Aufbau eines europaweiten, grenzüberschreitenden Finanzierungsmodells gearbeitet. Noch vor dem Sommer soll die erste Finanzierung für ein niederländisches Medizintechnik-Unternehmen live geschaltet werden. „In Sachen Crowdfunding endete das Internet bislang an den Landesgrenzen, ein Unding“, so Pfeffer. Der promovierte Bioinformatiker wollte sich damit nicht abfinden. Mit seinem Team hat er ein komplexes Finanzierungsmodell entwickelt, über das sich junge Unternehmen über ein öffentliches Angebot Eigenkapital beschaffen können. Das ging bislang nur für reifere Unternehmen über die Börse, über Crowdfunding für Start-ups werden in Deutschland nur Nachrangdarlehen oder Anleihen platziert. Über aescuvest.eu sollen Unternehmen mit Hilfe eines standardisierten Prospekts bis zu 10 Mio. Euro aufnehmen können. Dafür werden über Zweckgesellschaften (sogenannte SPVs) Wertpapiere ausgegeben.

„Unsere Mission ist es, den innovativsten Unternehmen des Gesundheitssektors einen besseren Zugang zu Risikokapital zu bieten. Gleichzeitig öffnen wir allen Anlegern den frühen Zugang zu spannenden und chancenreichen Investments. Als erste Plattform ermöglicht aescuvest Start-ups der Bereiche Biotech, Medtech und Digital Health aus ganz Europa, im Rahmen von wertpapier- und prospektbasierten Angeboten – damit höchsten Transparenzanforderungen genügend – grenzüberschreitend privates Beteiligungskapital bei Anlegern in ganz Europa einzuwerben“, so Patrick Pfeffer.


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