Boozt your Business Mentoring Programm Batch 6
Boozt your Business Runde 6. (Fotorechte: WIFRM, Fotografin: Kirsten Bucher)

Endometriose, Elternzeit, Equipment: Was hat das miteinander zu tun? Wer Mitte Juni beim Meetup von Boozt your Business war, weiß: eine ganze Menge. Denn es sind die Steckenpferde und Herzensthemen der drei Startups aus Durchlauf #6 – allesamt wichtig und in Teilen mit hoher gesellschaftlicher Relevanz. Das Mentoring-Programm, das die Wirtschaftsinitiative gemeinsam mit den Mitgliedern Zühlke, STATION und FPS anbietet, geht jetzt in eine neue Runde. Rund 50 Gäste aus dem Business- und Startup-Ökosystem FrankfurtRheinMain waren dabei, als die Mentees von MentalStark, Beziehungs:Investorinnen und Equipme um ihre Mentorinnen und Mentoren pitchten. Matchmaking gelungen. Es kann losgehen!

Dieser Beitrag wurde ursprünglich von der Wirtschaftsinitiative FrankfurtRheinMain verfasst.

Boozt your Business ist inzwischen etabliert und eingespielt – immerhin läuft bereits Durchgang #6 und die Liste der Alumni wird länger und länger. Doch jeder Batch hält Neues, Überraschendes und Unerwartetes bereit. Das liegt nicht zuletzt an der enormen Bandbreite, die die Startup-Szene in FrankfurtRheinMain aufweist. Das Mentoring-Angebot richtet sich an junge Tech-Unternehmen in der Early-Stage-Phase und hilft ihnen beim Lösen konkreter technischer Probleme – ein Alleinstellungsmerkmal in der Region. Dafür sorgt vor allem das Know-how von Programm-Partner Zühlke, diesmal an seinem Innovation Campus in Eschborn Gastgeber des Meetups. Die Expertinnen und Experten des Innovationsdienstleisters, die sich schon mal als „Techies by Heart“ bezeichnen, standen denn auch neben den Mentees im Mittelpunkt des Matchmaking-Meetups. Bei sommerlichen Temperaturen, Pizza und Apfelwein-Eis hatten sie die Qual der Wahl, sich für eines der drei vorausgewählten Startups zu entscheiden.

MentalStark: Psychologische Begleitung in der Frauenheilkunde

Den Pitch-Auftakt machte das Startup MentalStark. Die Founder adressieren mit viel Herzblut das Thema Frauengesundheit und psychologische Begleitung bei Lebensthemen wie Kinderwunsch, Fehlgeburt oder chronische Erkrankungen. Das Angebot, derzeit im Thema Kinderwunsch am stärksten ausgebaut, basiert auf einer Gesundsheits-App, die AI-kuratierte Inhalte auf hohem wissenschaftlichem Niveau zur Verfügung stellt. Dazu können die derzeit über 1.000 Nutzerinnen der Plattform Online-Gruppenstunden und persönliche 1:1-Beratung buchen. Vera Claas, CFO und Produktmanagerin von MentalStark, beschrieb den vorherrschenden Ärzte- und Psychologinnenmangel. „Wir glauben, dass das Gesundheitssystem digitale, skalierbare Angebote dringend braucht.“ Geplant ist nun der Launch eines Begleitangebots rund um das Thema Endometriose. Bei der zweithäufigsten gynäkologischen Erkrankung siedelt sich Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutter an – was zu starken Schmerzen oder Unfruchtbarkeit führen kann. Von Boozt your Business erhofft sich das Startup hier Unterstützung bei der technischen Umsetzung und insbesondere im Handling der Zertifizierung, da es sich hier nominell um ein Medizinprodukt handeln wird.

Beziehungs:Investorinnen: So gehen Geld und Liebe für junge Eltern zusammen

Ein weiteres Thema von gesellschaftlicher Tragweite stellten die Beziehungs:Investorinnen aus Hanau vor. Gegründet von dem Ehe- und Elternpaar Marielle und Mike Schäfer, beschäftigt sich das Startup damit, wie junge Eltern das für sie passende Elternzeitmodell finden und dabei mehr Einkommen, mehr Balance und mehr gemeinsame Familientage generieren können. Das Problem: 82 Prozent der jungen Paare wünschen sich eine selbstbestimmte Beziehung auf Augenhöhe, wenn Kinder da sind. Doch nur ein Bruchteil schafft es, das umzusetzen. Nach wie vor dominiert das Ernährer-Hausfrauen-Modell. Das liegt auch an den extrem komplexen und umfangreichen gesetzlichen Regelungen zu Elterngeld & Co., an denen viele Eltern verzweifeln. Die Lösung Parentify soll hier Abhilfe schaffen. Von Boozt your Business versprechen sich die Beziehungs:Investorinnen technische Unterstützung beim sauberen Aufsetzen eines skalierbaren digitalen Tools. Nach der Eingabe bestimmter Eckdaten wäre ein konkreter Elternzeitmodell-Vorschlag nur wenige Mausklicks entfernt.

Equipme: Die Everything-as-a-Service-Plattform

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen und gehen – der Prozess zum Einstieg und Ausstieg in den Job wird heute in Unternehmen in der Regel On- und Offboarding genannt. Dazu gehört es, die notwendigen Arbeitsmittel wie Laptop, Smartphone oder Mobiliar zu organisieren, aber auch Software- und Systemzugänge o.ä. einzurichten. Seit Corona kommt verstärkt der Aspekt des Remote oder Hybrid Work dazu. Wie können Unternehmen diese Prozesse effizient managen, welche Pain Points gibt es, wie sehen die Top-User Stories aus? Diese Fragen bewegen das Startup Equipme. Gründer Alex Seifert: „Wir leben in einer Subscription Economy – von Netflix bis Uber. Dieser Trend setzt sich auch im B2B-Bereich fort. Wir wollen die Amazon-Shopping-Experience ins Unternehmen bringen.“ Ziel ist es, eine Everything-as-a-Service-Plattform anzubieten, die zugleich Mitarbeitershop, Beschaffungsmarkplatz und Verwaltungstool ist – und all das in einer App abbildet. Die Expertinnen und Experten von Zühlke werden auch hier tatkräftig dabei helfen, alle Roadblocker aus dem Weg zu räumen.

Was kommt jetzt?

Dass es zwischen den Mentees und Mentoren direkt funkte, zeigte sich beim abschließenden Get-together und Wrap-up. „Das passt hervorragend“, so der einhellige Tenor. Nun geht es darum, schnell und konkret gemeinsam inhaltlich einzusteigen. Zühlke-seitig haben sich Tandems gebildet, die die Tech-, User- oder Business-Perspektive einbringen. Je Startup sind für das technische Mentoring achtmal zwei Stunden über einen Zeitraum von ca. drei Monaten vorgesehen. Der nächste gemeinsame Aufschlag für alle Mentees wird zudem ein Mentoring-Modul sein, das schwerpunktmäßig die anderen Programm-Partner gestalten. Hier werden Wirtschaftsinitiative-Geschäftsführer Jörg Schaub, STATION-Geschäftsführerin Carolin Wagner und Rechtsanwalt Philipp Weber ihr Know-how als Brückenbauer, Multiplikatorin und juristischer Fachexperte zur Verfügung stellen.

Weitere Beiträge

Hier kommt ihr zu weiteren Beiträgen, die wir über das Boozt your Business Programm und die teilnehmenden Startups bereits veröffentlicht haben! In der letzten Ausgabe: “Boozt Your Business Startup: cre[ai]tion“.

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