Frankfurt Forward Startup Of The Month Mai: Visometry
Das Visometry Team.

Jeden zweiten Monat zeichnet Frankfurt Forward ein Startup Of The Month aus. Dem Gewinnerteam winken unter anderem das starke Netzwerk von Frankfurt Forward und die Unterstützung der Wirtschaftsförderung Frankfurt, sowie verschiedene PR-Extras und der Pitch für Frankfurt Forward Startup of the Year. STATION stellt die Frankfurt Forward Startups Of The Month vor. Diesen Monat im Interview: Dr. Harald Wüst, Gründer und CEO von Visometry aus Darmstadt! 

Welches Problem willst du mit Visometry lösen?

Visometry bietet für industrielle Kunden ein Modell-basiertes Trackingsystem für Augmented Reality Anwendungen. Die Technologie besteht aus einem Computer Vision System, mit welchem Objekte wie industrielle Bauteile in Kamerabilden anhand von 3D CAD Daten erkannt und sehr präzise lokalisiert werden können. Hiermit lassen sich virtuelle 3D Grafiken sehr genau über die physischen Bauteile überlagern. Eine Anwendung, die auf der Technologie basiert, ist das unser Inspektionssystem namens „Twyn“, mit welchem Qualitätsingenieure mit einem iPad einen Soll-Ist-Vergleich von produzierten Bauteilen und 3D Daten vornehmen können. Das Objekt-Tracking dahinter stammt von unserem Computer Vision System „VisionLib“. Als SDK wird es als technische Komponente für AR Anwendungen verkauft und richtet sich an AR Entwickler.

Wer steckt hinter der Idee? Erzähle uns von dir, was du bislang gemacht hast und wie es zur Gründung kam.

Die Kerntechnologie der Computer Vision Komponenten wurde von dem Gründerteam beim Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung in Darmstadt entwickelt. Dabei lag der Fokus meistens auf der Evaluierung von technischer Machbarkeit und der schnellen Entwicklung eines Prototyps. Über Industrieprojekte, die beim Fraunhofer IGD durchgeführt wurden, gab es schon viele Kontakte und auch Interesse, die Technologie produktiv zu nutzen. Da für einen produktiven Einsatz allerdings eine stabile und benutzbare Software nötig ist, war dies der Anlass ein Startup zu gründen, um aus der Technologie produktiv einsetzbare Software zu entwickeln und diese zu vermarkten und vertreiben.

Was sind die größten Stärken von Visometry?

Die größten Stärken sind einerseits die Computer Vision Expertise des Teams, aber auch interdisziplinäres Know-How, das nötig ist, um effiziente Softwareentwicklung zur bewerkstelligen und Anwendern eine schöne User-Experience zu ermöglichen. Das USP der Tracking-Algorithmus ist eine sehr direkte Verarbeitung der 3D-Daten zur Erkennung und Verfolgung von realen Bauteilen. Eine Trainings- oder Anlernphase wie bei vielen KI-Verfahren ist nicht nötig.

Wie geht es mit deinem Startup weiter? Wie sehen die kurzfristigen und langfristigen Schritte aus?

Wir sehen für beide Produkte viel Traction, deshalb wollen wir Software Lizenzgeschäft weiter ausgebauen. Sowohl für die unser„VisionLib SDK“ als auch unsere Qualitätsinspktionslösung „Twyn“ wollen wir jeweils das Neukunde-geschäft erweitern und über die Umsätze entsprechend wachsen. Ein Schritt hierzu ist eine direktere Adressierung von neuen Märkten und auch Regionen innerhalb und außerhalb Europas.

Von den Höhe- und Tiefpunkten einer Gründung: Wie lautet deine größte Lessons Learned?

Wir hätten viel eher ausgründen können und sollen, da die Nachfrage am Markt zur unserer Fraunhofer Zeit schon gegeben war.

Welches Buch oder Tool siehst du als ein Must-Have für Startups?

Da gibt es sicher viele. Interessant fand ich Scaling Up von Verne Harnish.

Bitte vervollständige folgenden Satz: FrankfurtRheinMain ist für mich….

ein idealer Standort, um ein Softwareunternehmen voranzutreiben aufgrund der Nähe zu wissenschaftlichen Einrichtungen und der zentralen Lage in Deutschland mit guter Verkehrsanbindung in alle Richtungen.

Deine Lösungen nutzen Apple Produkte aufgebaut. Wie sehr ist AR Kit für die industrielle Nutzung vorgesehen und bietet deinem Startup mit passgenauen APIs die Möglichkeiten eigene SDKs darauf aufzubauen?

Wie empfehlen unseren Kunden die Nutzung von iPads, da dies derzeit die Geräte mit der besten AR User Experience sind. Mit AR-Kit hat Apple eine sehr schöne Technologie, die wir in unserem Gesamtsystem auch als Komponente nutzen. Für industrielle Anwendungen, bei welchen 3D Modelle als Referenz dienen sollen, ist AR-Kit alleine allerdings nicht gut verwendbar, da sich SLAM, als das Computer Vision Verfahren zum Tracken, nicht sehr gut für Objekt-Tracking eignet. Die extakte Lokalisierung und das “anlernen” des Objekt muss jemand manuell machen, das skaliert nicht und ist für die Industrie in der Regel zu ungenau. Und anders als VisionLib gibt’s keinen direkten Bezug zu 3D/CAD Daten.

Weitere Beiträge

Hier geht es zu weiteren Beiträgen aus unserer “Startup of the Month” Kolumne! In der letzten Ausgabe: Frankfurt Forward Startup of the Month Februar: Biovox.

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