Der nach eigenen Angaben größte Distributor für medizinisches Cannabis in Deutschland bereitet sich nun auch auf die Expansion in den Genusscannabismarkt vor. Kapitalgeber sind Casa Verde Capital, ein von Rapper Snoop Dogg gegründeter auf Cannabis-Unternehmen fokussierter Kapitalgeber der USA, das Venture Capital Argonautic Ventures und das Münchner Family Office Alluti. Insgesamt investieren sie zusammen 13 Millionen Euro in die Cansativa Group.

Das Cannabis-Startup ist als One-Stop-Shop für Medizinalcannabis bekannt geworden. Heute ist das Unternehmen vom Import der Ware bis hin zum Vertrieb an Apotheken aktiv.  Vergangenes Jahr hatte die Cansativa Group unter anderem eine siebenstellige Series-A Finanzierungsrunde abgeschlossen (wir berichteten exklusiv) und im Jahr davor den Zuschlag für den Vertrieb des ersten in Deutschland angebauten Cannabis bekommen.

Cansativa Group Mitarbeiter:innenzahl verdoppeln

Mit dem Schritt in Richtung Genussmittelmarkt reagiert Cansativa auf das Vorhaben der Bundesregierung, Cannabis in der aktuellen Legislaturperiode zu legalisieren. Gründer Sons rechne mit einer Legalisierung in den nächsten zwei bis drei Jahren, verrät er uns auf Anfrage.

Mit den neuen Mitteln will das Unternehmen nun vor allem seine B2B-Plattform ausbauen. Dazu gehören das Geschäft mit Apotheken aber auch die Vorbereitung auf das Geschäft im Genusscannabismarkt. „Wir möchten Wegbereiter der Legalisierung und das operative Rückgrat zukünftiger Lizenzabgabestellen und der gesamten Cannabisindustrie werden. Deutschland ist der größte Wachstumsmarkt für Cannabis. Unsere Rolle wird es sein, einen einfachen und sicheren Zugang für alle zu ermöglichen, denn die Legalisierung darf kein Elitenprojekt werden“, so Sons über den Deal. Das Startup besitzt Standorte Frankfurt und Mörfelden-Walldorf zwischen Rüsselsheim und Darmstadt und möchte sein Personal bis Ende des Jahres dort auf 80-100 Mitarbeiter:innen verdoppeln.

Cansativa Group Partner Casa Verde Capital schätzt das mögliche Marktvolumen von Cannabis in Europa auf bis zu drei Milliarden Euro bis 2025. Es sei fest überzeugt davon, dass die Cansativa Group einen entscheidenden Einfluss auf den deutschen und europäischen Markt spielen werde, so Yoni Meyer, Casa Verde Partner. Im Moment seien andere europäische Länder für Cansativa aber noch nicht relevant, erklärt Sons. Mit der Legalisierung in Deutschland erhofft sich das Startup jedoch einen Dominoeffekt auf andere Länder in der EU.