Das B2B Startup Colossio nutzt den Esport als HR-Tool. Moment mal, was?! Gaming und HR? Was genau darunter zu verstehen ist und welche Möglichkeiten das Gaming/ der Esport für Unternehmen parat hält, lest ihr in folgendem Artikel.
Ein Gastbeitrag von Daniel Wintermeyer, Mitgründer und Geschäftsführer von Colossio, der HR Plattform im Gaming.
Bereits im alten Rom hat der Wettkampf in Arenen Ruhm für die Teilnehmer bedeutet und Begeisterung bei den Zuschauern ausgelöst. Was sich über die Jahrhunderte zu den als “traditionell” bezeichneten Sportarten weiterentwickelte, hat mit dem Zeitalter des Internets und der Digitalisierung eine neue Epoche eingeleitet. Auch wenn das Klischee des typischen Gamers mittlerweile stark veraltet ist, ist es dennoch nicht unüblich, dass Gaming und Esport immer noch mit dem Bild eines männlichen Hardcore-Gamer assoziiert wird. Auf den Punkt gebracht: Wenig kommunikativ, kaum soziale Kontakte und nicht wirklich attraktiv für den Arbeitgeber.
Die Wahrheit sieht mittlerweile doch etwas anders aus. Mehr als 50% der DAX-Unternehmen sind im Esport bzw. im Gaming aktiv. Mehr als 50% aller im deutschsprachigen Raum vertretenen Unternehmen sind nicht-endemisch – also sind Unternehmen, die keinerlei Produkt oder Dienstleistungs-Bezug zur Gaming-Branche haben. Woher kommt das Interesse? Was erhoffen sich die Unternehmen durch ein solches Engagement?
Hauptgrund ist die Ansprache der Zielgruppe. Diese ist nicht nur kaufkräftig, sondern es handelt sich auch oft um gefragte Arbeitskräfte mit hohem Bildungsgrad und Fähigkeiten, die bei Unternehmen gern gesehen sind. Allerdings ist die Gamer-Zielgruppe nur schwer über traditionelle Formate erreichbar. Entgegen dem Klischee sind Gamer sehr kommunikativ, arbeiten im Team, um, bei sich schnell-ändernden Spielsituationen, durch Ihre analytischen Fähigkeiten, die richtige Handlungsentscheidung zu fällen. Diese Entscheidung muss richtig sein, ansonsten kann es den Sieg kosten – und verlieren möchte niemand. Im Klartext: Sie müssen unter ständigem Druck die richtigen Entscheidungen treffen.
Unternehmen geben oft große Budgets dafür aus, ihre Arbeitskräfte hierfür zu schulen – Gamer bringen einige dieser Fähigkeiten meist “out-of-the-box” mit. Auch die Marktbetrachtung zeigt auf, wieso man als Unternehmen diese Zielgruppe ansprechen sollte: Mehr als 34 Millionen Menschen in Deutschland spielen digitale Spiele, jeder fünfte Deutsche hat bereits ein Esport-Turnier angesehen. Die Corona-Pandemie hat diese Zahlen natürlich befeuert, jedoch stiegen die Zahlen auch vorher rasant: Esport verzeichnet seit einigen Jahren mehr als 20% Umsatzwachstum – pro Jahr. Das dieses Wachstum in Zukunft vermutlich nicht abflachen wird, zeigen Innovationen, die in digitale Spiele eingebunden werden: So entwickelt sich die heutige Gaming-Landschaft in die Richtung von Cloud Gaming und der Einbindung von VR/AR Technologien. Eine Branche also, die niemals zum Stehen kommt und am Puls der Zeit verkehrt.
GamerInnen – Eine junge, vielversprechende Zielgruppe, doch schwer zu erreichen – Wie spricht man diese Zielgruppe nun an?
Besonders nicht-endemischen Unternehmen ist oft unbekannt, wie dies passieren kann. Die Gängigsten sind a) durch Esport/ Gaming-Influencer, b) durch Sponsoring, c) durch die Übernahme eines Profi-Teams und d) durch das Veranstalten von Gaming-Events. Die Punkte a)-c) sind sehr geläufig, da diese auch im traditionellen Sport bereits zum Einsatz kommen. In der Esport Branche startet hier ein Einstieg im Regelfall mindestens im mittleren fünfstelligen Bereich.
Colossio fokussiert sich auf Punkt d) und ermöglicht Unternehmen mit seiner Whitelabel-Plattform nicht nur die weitgehend automatisierte Organisation solcher Events, sondern verknüpft Turniermanagement mit unternehmens-relevanten Integrationen zur Stärkung der Employer Brand, Analyse und Befragung der Zielgruppe, als auch für die direkte Rekrutierung dieser. Außerdem, falls gewünscht, kann Colossio diese Events Full-Service umsetzen – immer mit den Zielen des Klienten im Blick.
Modernes, digitales Auftreten und Angebotsschaffung zur Steigerung der Employer Brand
Gaming und Esport gelten als Digitalisierungstreiber, wie das Ausland bedeutungsvoll aufzeigt. Unternehmen, welche im Esport aktiv sind, werden als innovativer, moderner und digitaler angesehen – Employer Branding Charakteristiken, die zwar viele Unternehmen gerne hätten, aber nur schwer erreichen. Um erfolgreich zu sein, muss die Community im Gaming verstanden werden. Diese ist wählerisch und anspruchsvoll.
Ein wichtiges Kriterium ist beispielsweise die Kommunikation – sei es über Discord, Skype, Teamspeak oder den Live-Stream Chat auf Twitch. Um die SpielerInnen letztendlich zu begeistern, bedingt es eines guten Gesamtkonzeptes aus qualitativem Entertainment, guter Vermarktung mit attraktiven Angeboten und Möglichkeiten zum Austausch zwischen SpielerInnen und ZuschauerInnen.
Um eine gute und professionelle Vermarktung zu gewährleisten, nutzt Colossio das Whitelabel Konstrukt – konkret bedeutet dies, dass Colossio als Marke niemals auftritt, sondern immer das veranstaltende Unternehmen. Dies führt zu mehr Kontaktpunkten zwischen den SpielerInnen und dem Unternehmen, welches wiederum die Markenbekanntheit und den Innovationsgrad erhöht.
Um den Austausch zu fördern, bedient die Plattform sich weitreichender “Networking”-Optionen, wie Chats zwischen allen TeilnehmerInnen, Chats in jeder Matchlobby sowie die Möglichkeit, per Video-Chat in Kontakt mit dem Gegner zu treten.
Unternehmens-interne digitale Angebotsgestaltung für Mitarbeiter
Der Mensch spielt und erhält dadurch prägende Fähigkeiten, wie damals schon Johan Huizinga mit seinem Erklärmodell des “Homo Ludens” (der spielende Mensch) realisierte. Früher waren es Brettspiele, heute sind es digitale Spiele – und die Zahl der SpielerInnen steigt immer weiter. Wir empfehlen unsere Lösung oft auch für interne Unternehmens-Events, da Manager oft nicht wissen, dass viele Personen ihrer Belegschaft spielen. Nicht nur, aber auch in Corona-Zeiten, kann dies eine tolle Abwechslung sein. Außerdem können Gaming-Events hervorragend als Team-Bonding Maßnahmen genutzt werden – das Verbessern des Teamzusammenhalts sowie deren gemeinsame Problemlösungsfähigkeit in einem spielerischen Kontext. Bei einem solchen digitalen Turnier gibt es keine ortsgebundenen Grenzen. Unternehmen mit vielen Standorten, ganz gleich, ob national und/oder international, können so einen digitalen Austausch zwischen MitarbeiterInnen fördern – und das ganz ohne Zoom-Meeting. Als Unternehmen digitale, zeitgemäße und den Interessen der MitarbeiterInnen entsprechende Angebote zu nutzen, kann vor allem in Branchen mit hohen Fluktuationszahlen ausschlaggebend dafür sein, dass MitarbeiterInnen sich gegen einen Arbeitsplatzwechsel aussprechen und dem Arbeitgeber in Zukunft treu bleiben.
Junge, talentierte Fachkräfte finden durch erweiterte Rekrutierungsoptionen
Die Suche nach jungen, talentierten Fachkräften gestaltet sich in einigen Branchen als sehr zäh. Social-Media Plattformen werden tagtäglich von Werbeanzeigen überschüttet und der Konsument hat eine minimale Aufmerksamkeitsspanne pro Ad/Post. Egal ob Marketing Kampagnen oder eingestellte Stellenangebote – nichts davon kann einen wirklichen Eindruck des Arbeitsklimas oder der Werte, die tatsächlich gelebt werden, übermitteln. InfluencerInnen haben die Notwendigkeit der Konsumierenden, auf persönliche Referenzen zu vertrauen, verstanden und versuchen mit der Zielgruppe offen zu kommunizieren, nahbar zu erscheinen und auf sympathische Weise zu unterhalten. Auch die Gaming-Community weist ein solches Verhalten auf. ZuschauerInnen lieben es, mit den “Streamern” in Kontakt treten zu können, Fragen zu stellen, eventuell auch interviewt zu werden. Colossio bietet Unternehmen die Möglichkeit, sich auf diese Weise der Zielgruppe zu präsentieren und dem Unternehmen während eines eigens-konzipierten digitalen Turniers ein Gesicht und eine Stimme zu geben. Außerdem können sie so in den Austausch mit potenziellen Fachkräften kommen, um die Werte, die das Unternehmen “lebt” auch nahbar und vertraut übermitteln zu können. Mit der Erstellung von externen Gaming-Events kann eine neue Bewerber-Gruppe angesprochen werden und mit Colossio direkt in BewerberInnen umgewandelt werden. Wie das möglich ist? In Turnieren gibt es immer Wartezeiten zwischen den Spielen. Durch ein auf der Plattform integriertes Bewerbungsportal, können BewerberInnen durch ein sogenanntes Video-Bewerbungsverfahren direkt zu Kandidaten für die offene Stelle werden.
Fachkräfte-Mangel lösen mit den Megatrends Gaming und digitale Events
Colossio macht mit seiner Plattform das Event so effektiv wie möglich und des Weiteren betreuen wir diese Events auch Full-Service – wenn gewünscht. Ziel ist dann, die ersten Event zwar zu betreuen – dann jedoch an den Arbeitgeber zu übergeben. Nicht selten lassen sich motivierte MitarbeiterInnen finden, die das gerne übernehmen – weil es ihre Leidenschaft ist. Unsere Tech-Plattform kümmert sich um den Rest.
Über Daniel Wintermeyer
Daniel ist Mitgründer und Geschäftsführer von Colossio. Nachdem er lange Zeit mit seinem Team in der Esport-Eventveranstaltung verbracht hat, bringt er mit seinem Team den Esport an Unternehmen. Mit Colossio als Agentur und SaaS-Plattform ist Knowhow und Technik gepaart unter einem Dach – dies lässt jedes Event zu einem Erfolg werden. Sprich mit uns!