Portfoliounternehmen der blueworld.group Haus der Bäcker wächst weiter
Dr. Rigbert Fischer (Foto: blueworld.group)

Das Haus der Bäcker, ein Portfoliounternehmen der blueworld.group, wächst weiter. So gibt das Unternehmen aus Frankfurt am Main bekannt, dass es im April die Bäckereien Thiele und Apel übernommen hat. Durch den Kauf hat das Haus der Bäcker gleich zwei Mitglieder dazugewonnen, da Apel im Jahr 2009 von dem Unternehmerehepaar Hann aus Göttingen gekauft wurde, die mit Frau Thiele-Hann auch Eigentümer der Bäckerei Thiele sind. Beide Betriebe laufen seither weiterhin unter ihren eigenständigen Marken und Identitäten. Diese Lösung soll auch unter dem Haus der Bäcker beibehalten werden. Wir haben mit Rigbert Fischer, Founder & CEO der blueworld.group, gesprochen. Übrigens: Das Unternehmen sucht auch gerade Unterstützung in verschiedenen Bereichen. Alle Infos unten im Beitrag!

Das Haus der Bäcker, ansässig in Frankfurt am Main, wurde gegründet, um mittelständischen Bäckereibetrieben eine Nachfolgelösung zu bieten. „Uns ist die Problematik bewusst, vor der viele mittelständische Betriebe stehen, es fehlen zunehmend geeignete Nachfolgelösungen. Das Bäckerhandwerk hat eine jahrtausendealte Geschichte und ist aus dem Brotland Deutschland nicht wegzudenken. Mit dem Haus der Bäcker möchten wir das traditionelle Bäckerhandwerk wahren und Betrieben ohne Nachfolgelösung eine Perspektive für die Zukunft bieten“, so der Geschäftsführer vom Haus der Bäcker, Dr. Rigbert Fischer. Durch den neusten Kauf vereint das Haus der Bäcker fünf Betriebe, 182 Filialen und rund 1800 Mitarbeitende unter seinem Dach. Gemeinsam streben sie danach, dass die Unternehmen im Sinne der gewachsenen Identität und der Tradition weitergeführt werden.

Die ehemaligen Geschäftsführer der Bäckerei Thiele

Gegründet 1878 von Müller Friedrich Wilhelm Thiele und seiner Frau Albertine in Göttingen war die Bäckerei Thiele über fünf Generationen in Familienhand. Mit 46 Standorten, die sich vom südlichen Niedersachsen bis ins nördliche Hessen erstrecken sowie rund 450 Mitarbeitenden ist die Bäckerei ein etabliertes Unternehmen. „Wir haben uns natürlich sehr lange Gedanken gemacht, wie wir die Betriebe sicher in die Zukunft führen können. Lukas, mein Neffe, hatte Interesse, die Betriebe zu übernehmen. Er wäre durch seine Erfahrung auch gut gerüstet gewesen, aber gemeinsam haben wir gemerkt, dass die Übernahme durch einen jungen Existenzgründer nicht zu stemmen ist. Deswegen haben wir uns für einen Verkauf an einen starken, neuen Inhaber entschieden, der unsere Werte mit uns teilt und vertritt“, so Katja Thiele-Hann. „Für meinen Mann und mich stand im Fokus, dass alle Mitarbeitenden übernommen werden. Das Haus der Bäcker hat in der Vergangenheit gezeigt, dass es sein Wort hält und hat bei seinen bisherigen Betrieben keine Arbeitsplätze abgebaut. Deswegen haben wir auch mit einem sehr guten Gefühl an das Haus der Bäcker verkauft.“

Herr Fischer, wie stellt das Haus der Bäcker sicher, dass die Kernmarken der übernommenen Bäckereien erhalten bleiben?

Jeder Betrieb hat seine eigene Identität und Stärke. Daher ist es für uns selbstverständlich, bei jedem Unternehmen auf die individuellen Persönlichkeiten, Werte, Bedürfnisse und Herausforderungen einzugehen und diese auch in Zukunft schützen. Die Unternehmensidentität wird nicht verändert, vielmehr bauen wir auf die Basis der bestehenden Marke auf und bauen diese weiter aus. Und nicht nur durch den Erhalt der Marken und grundsätzlichen Strukturen möchten wir die Kernmarken unserer Betriebe stärken und weiterführen. Auch die Übernahme von Rezepturen und Herstellungsverfahren stellt sicher, dass der Kern der Unternehmen, nämlich die Produkte, erhalten bleiben. Wir schätzen das Know-how und die Expertise der langjährigen Mitarbeiter und sehen diese als Bereicherung an. Auf diese Weise führen wir die Tradition und Werte der Bäckereien weiter und sichern eine noch erfolgreichere Zukunft.

Wie kam es zur der Idee, das Haus der Bäcker zu gründen?

Viele mittelständische Handwerksbetriebe stehen vor der zunehmend wachsenden Herausforderung einer geeigneten Nachfolgelösung für das eigene Unternehmen, da oft weder ein Nachfolger aus der Familie oder aus dem Unternehmen vorhanden ist. Gegründet wurde das Haus der Bäcker mit der Idee, gesunden mittelständischen Bäckereibetrieben ebendiese Nachfolgelösung zu bieten. Das Bäckerhandwerk ist eine traditionsreiche, erhaltenswerte Branche, die wir durch unser Zutun stärken und noch zukunftsfähiger machen möchten. Unser Ziel ist es, eine nachhaltig erfolgreiche Bäckerei- Gruppe aufzubauen, die die Branche mit Innovation, Herzblut und Verstand positiv beeinflussen und vorausdenken möchte. Mithilfe von Digitalisierung und effizienten Prozessen möchten wir die zu uns gehörigen Betriebe auf dem Fundament der Handwerkstradition bereit für eine noch erfolgreichere Zukunft machen und gemeinsam nachhaltig wachsen.

Wieso vertrauen die Bäckereien dem Haus der Bäcker? Wie wird die Vielfalt unter den einzelnen Bäckerketten erhalten?

Durch die betriebswirtschaftliche Erfahrung und das Know-how der verschiedenen Fachbereiche aus dem Haus der Bäcker ergänzen wir unsere Betriebe unter anderem mit intelligenten IT-Lösungen, Marketing oder Prozessoptimierungen und unterstützen so die nachhaltige Weiterentwicklung im Markt. Das Haus der Bäcker entscheidet dabei gemeinsam mit den Betrieben, welche Themen und Projekte umgesetzt werden. Das Verfolgen dieser gemeinsamen Ziele schafft Vertrauen und die Zusammenarbeit erfolgt auf Augenhöhe. Jeder der Betriebe ist individuell mit eigenen Bedürfnissen und Anforderungen. Um genau diese Vielfalt zu erhalten und zu fördern, wird in jedem Betrieb individuell entschieden, welche Projekte sinnvoll und wertstiftend sind. Was in einem Betrieb als richtig und wichtig erachtet wird, hat möglicherweise bei einem anderen Betrieb eine untergeordnete Rolle. Darüber hinaus profitieren die Betriebe im Haus der Bäcker vor allem vom Austausch untereinander und von der Möglichkeit einer offenen, loyalen und konstruktiven Zusammenarbeit.

Die blueworld.group wirbt ja damit, dass sie in ihren Investments die ökonomische, soziale und ökologische Dimension beachtet – wie genau?

Um langfristig Werte kreieren zu können, ist nachhaltiges Wirtschaften für jedes Unternehmen unabdingbar und daher auch für uns und unsere Beteiligungen die Grundlage, um ökologisches und soziales Wachstum zu errichten. Dies spiegelt sich in unseren langfristigen Unternehmenszielen wider.

Bereits heute ist die blueworld.group klimaneutral und bis zum Jahr 2024 wollen wir, dass jede unserer Beteiligungen klimaneutral agiert. Dabei sensibilisieren wir unsere Partner an erster Stelle auf die Verringerung des ökologischen Fußabdrucks. Maßnahmen hierzu sind zum Beispiel die Nutzung emissionsfreier Mobilitätsangebote und Energiequellen, der Wechsel zu Ökostrom-Anbietern oder die Incentivierung der Mitarbeiter zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. An letzter Stelle stehen Kompensationszahlungen für alle unabdingbaren Treibhausgasemissionen. Denn für uns bedeutet Kompensation nicht, sich von der Verantwortung für den Klimaschutz freizukaufen. Vielmehr bedeutet es für uns, sich über seinen Beitrag bewusst zu werden und aktiv zu handeln.

Vielfalt und Gleichberechtigung in allen Dimensionen sind für uns zentrale Grundlage. Daher fördern wir Vielfalt innerhalb aller Unternehmen und streben über alle Positionen und Verantwortungsbereiche eine möglichst ausgeglichene Frauenquote an. Unabhängig von Geschlechtern werden die gleichen Gehälter gezahlt sowie die gleichen Karriereaussichten und Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf geboten. Die Verantwortung für Mitarbeiter steht zu jeder Zeit an erster Stelle. Aus diesem Grund streben wir eine Mitarbeiterzufriedenheit von mindestens 90 % an und stellen dies sowohl als Anspruch an uns als auch an unsere Beteiligungen. Darüber hinaus setzen wir uns für Regionalität ein. Daher stehen für uns die jeweiligen Regionen der Unternehmen sowie die Förderung der regionalen Gesellschaft im Fokus. Wir stehen in engem Austausch mit unseren Beteiligungen zu allen Dimensionen der Nachhaltigkeit und erfassen in regelmäßigen Reportings die KPIs der drei Bereiche. Aus diesen werden gemeinsam Maßnahmen abgeleitet, um nachhaltige Werte zu schaffen.

Offene Jobs bei der blueworld.group

Hier findet ihr interessante Stellenangebote bei der blueworld.group!

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