Endlich wissen, woher die Produkte im Supermarkt kommen. Was für viele lange ein Traum war, das hat Du bist hier der Chef mit seiner partizipativen Verbrauchermarke möglich gemacht. Die Idee: Verbraucher:innen können selber am Produkt mitwirken, die Nahrungsmittel sind garantiert fair und transparent. Dafür hat das Startup aus Eltville am Rhein jüngst den Hessischen Gründerpreis in der Kategorie „Gesellschaftliche Wirkung“ bekommen. Uns stellen sie sich in 5 Fragen an … Du bist hier der Chef.
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Bewerben für den Hessischen Gründerpreis könnt ihr euch hier!
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Wer seid ihr, was macht ihr und wie seid ihr zu dem gekommen, was ihr heute macht?
Wo kommen unsere Lebensmittel her? Wie werden sie produziert? Wo geht unser Geld hin und welches System unterstützen wir mit jedem Kauf? Viele Fragen, kaum Antworten! Deswegen haben wir die Verbraucher-Initiative „Du bist hier der Chef! Die Verbrauchermarke“ gegründet, um gemeinsam die Kontrolle über unsere Ernährung zurückzuerlangen, Transparenz in der Lebensmittelbranche zu schaffen, Verbraucher*innen über Qualität und Preis mitbestimmen zu lassen und Landwirte fair zu entlohnen.
Denn grundsätzlich sind wir davon überzeugt, dass Transparenz Vertrauen schafft und ein guter Weg zu mehr Wertschätzung für die Produkte und die Familien ist, die diese für uns mit viel Arbeit und Herzblut produzieren. Dank Transparenz verstehen wir Verbraucher*innen besser, wie sich der Preis von Lebensmitteln zusammensetzt und was wir mit jedem Kauf möglich machen. Denn faire Preise sind der Schlüssel zu mehr Naturschutz, Tierwohl und Biodiversität auf den Betrieben. Und das möchten wir alle!
Wie würdet ihr eure Geschäftsidee in maximal 3 Sätzen beschreiben?
Verbraucher*innen entscheiden ab jetzt selbst, wie ihre Lebensmittel produziert werden sollen und bestimmen den entsprechend fairen Preis mit. Das Ergebnis: Transparenz und Mitbestimmung für Verbraucher*innen, faire Preise für Landwirte, verantwortungsvolle Sortimente für alle!
Was war euer größter Fehler?
Würden wir heute neu gründen, würden wir von Anfang an ein etwas größeres Team aufstellen. Denn so würden wir über mehr Kompetenzen verfügen, dank Austausch unsere Ideen besser machen und den Erfolgsdruck auf mehrere Schultern verteilen können.
Wo seht ihr euch und euer Unternehmen in fünf Jahren?
In 5 Jahren haben wir eine starke Community von engagierten Verbraucher*innen aufgebaut und ein kleines Sortiment an guten und fairen Lebensmitteln (Milch, Eier, Kartoffeln, Mehl…) zusammen kreiert. Damit unterstützen wir die Landwirte aus der Region, die nach unseren gewählten Kriterien produzieren.
Was verbindet euch mit der Region FrankfurtRheinMain? Und was tut sich in unserem Startup-Ökosystem?
Unser erstes Produkt – die Verbraucher-Milch, eine Bio-Weidemilch – wird aktuell von 15 Betrieben aus Nordhessen produziert und von der hessischen Upländer Bauernmolkerei verarbeitet und abgefüllt. Weil uns der regionale Gedanke sehr wichtig ist, haben wir die Markt-Einführung dieses regionalen und fairen Produkts in Hessen und im Rhein-Main-Gebiet gewagt. Frankfurt-Rhein-Main haben wir Verbraucher*innen also als erste Region ein bisschen fairer gemacht! Außerdem haben wir die Initiative in Eltville am Rhein im Rheingau gegründet. Ein stimmiges Bild und eine starke regionale Verankerung!
Grundsätzlich stehen Gründer*innen in der Region viele Möglichkeiten zur Verfügung: bei den IHKs, in den Gründungsfabriken… allerdings muss man auch bereit sein, „viele Klinken zu putzen“, um an die richtigen Ansprechpartner zu kommen bzw. um das eigene Vorhaben sichtbar zu machen.
Die „Szene“ der Social-Entrepreneurs wächst außerdem stark an. Es ist wichtig, dass mehr nach Werten und im Sinne des Gemeinwohls gewirtschaftet wird.
Wie war der Gewinn für euch, hat sich seitdem etwas verändert?
Dieser hessische Gründerpreis ist für uns ein Gemeinschaftspreis, den alle Verbraucher*innen aus Hessen und Deutschland gewonnen haben, die damit angefangen haben, sich zu mobilisieren, für einen neuen Schulterschluss zwischen Gesellschaft und Landwirtschaft zu sorgen und gemeinsam Verantwortung zu übernehmen.
Der Gewinn in der aus unserer Sicht wichtigsten Kategorie „Gesellschaftliche Wirkung“ war für uns die Bestätigung, dass wir mit unserem Vorhaben auf dem richtigen Weg sind. Und Sichtbarkeit haben wir dank des Wettbewerbs und der daraus resultierenden Berichterstattung in den Medien auch gewonnen.
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