Techniker Krankenkasse berät Gründer:innen: „Wir möchten auch für Startups da sein“
Foto: Techniker Krankenkasse.

Was haben Profifußball und Startups gemeinsam? „Man braucht Durchhaltevermögen und ein hohes Maß an Eigenmotivation, um seine Ziele zu erreichen“, sagt Nikolaos Nakas. Heute ist der ehemalige Fußball-Profi als Startup-Berater und Scout für die Techniker Krankenkasse unterwegs. Wie er Startups unterstützt, und warum er kein klassischer Versicherungsangestellter ist, erfahrt ihr im Porträt.

Locker, unkompliziert, greifbar — Niko Nakas berät für die Techniker Krankenkasse Startups auf Augenhöhe. Seine Karriere bei der TK hat Nakas als Berater für Firmenkunden begonnen. Doch nicht nur die sollen von seinem Wissen profitieren, ist er überzeugt. Denn:  „Alle Gründer:innen werden in allen Phasen ihrer Gründung zwangsläufig mit Themen der Sozialversicherung konfrontiert.“

Eigentlich sei dieser Service nur für etablierte Unternehmen bestimmt. Doch gerade Startups bräuchten Unterstützung und Beratung, da sie meist noch keine eigene HR-Abteilung haben, die sich um ihre sozialversicherungsrechtlichen Anliegen kümmert.

Um sich etwa über Finanzierungsmöglichkeiten zu informieren, hätten Startups oft Möglichkeiten en masse, erklärt Nakas. Unterstützung im Bereich Human Resources, wozu auch die Sozialversicherung zählt, sei dagegen schwerer zu finden.

Und genau da komme er ins Spiel, erklärt Nakas: “Ich möchte Gründer:innen diesen Teil ihrer Arbeit erleichtern und ihnen auf ihrer Reise mit Rat und Tat zur Seite stehen”.

“Über den Tellerrand hinausschauen”

„Wir möchten immer am Puls der Zeit sein“, sagt Nakas, „und aktuelle Herausforderungen aufgreifen.“ Ein Beispiel: Diversity. Startups stellten überdurchschnittlich oft Mitarbeiter:innen aus dem Ausland ein. „Da fragen sich die Gründenden: Was muss ich beachten? Wie kann ich die Integration erleichtern?” Auch mit Angeboten aus dem Bereich der Gesundheitsförderung steht Nakas den Startups zur Seite.

Das beginnt bei der Unterstützung der Gründer:innen, etwa durch die Vermittlung von Motivationsvorträgen oder Workshops zu Resilienz und Stressbewältigung. Später kommen auch Maßnahmen für die Mitarbeiter:innen hinzu, etwa zum Thema Ergonomie am Arbeitsplatz. Das bietet auch für das Startup einen Mehrwert: „So kann meine Beratung dazu beitragen, die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter:innen zu erhalten, sie zu binden und sich zudem als attraktiver Arbeitgeber auf dem Arbeitsmarkt zu positionieren.“

Techniker Krankenkasse unterstützt Startups in den Bereichen e-Health und MedTech

Die kostenlose Beratung von Nakas ist für alle Startups zugänglich. Für Startups aus den Bereichen e-Health und MedTech geht er aber noch einen Schritt weiter. „Die Gesundheitsbranche ist angewiesen auf Innovation“, ist sich Nakas sicher. „Deswegen suchen wir als TK aktiv nach Startups, die die Branche zukunftsfähiger machen können.“ Dafür ist er auch als Scout unterwegs. Denn als Startup in die Gesundheitsbranche einzusteigen sei oft kompliziert und mit hohen bürokratischen Hürden verbunden. Gerade in der frühen Phase der Gründung ist das oft kaum überschaubar. Erst neulich habe ihn ein Gründer angerufen und um Rat gebeten, erzählt Nakas. Der entwickle einen mit einer Kamera ausgestatteten Blindenstock, der durch KI dem Nutzenden den Weg weisen soll. Dafür habe ihn der Gründer erstmal um eine Markteinschätzung gebeten.

Einen ersten Guide für den Einstieg ins Gesundheitssystem bietet das Innovationsportal der TK. Für Startups, die schon etwas weiter auf ihrem Weg sind, kann die Health-i Initiative, eine Kooperation von TK und Handelsblatt, spannend sein. Dort können sich Startups seit 2016 als Health-i Pioneer bewerben. Als Pioneer werden besonders innovative Startups in der Gesundheitsbranche ausgezeichnet. Das soll ihnen zu mehr Sichtbarkeit verhelfen und die Kontaktaufnahme zu den großen Playern der Branche erleichtern. Die aktuelle Nominierungsphase ist zwar bereits beendet, Interessierte können sich aber bereits für die nächste Periode vormerken lassen. Zu den Health-i Pioneers 2020 zählt zum Beispiel CureVac. Das Unternehmen gilt als Hoffnungsträger für Impfstoffentwicklung und arbeitet unter anderem an einem Vakzin gegen das Coronavirus.

Wichtig: Ein gutes Netzwerk

Auch Startups, die sich nicht bei der Health-i Initiative bewerben möchten oder noch nicht so weit sind, bietet Nakas Support an. Zum Beispiel durch sein Engagement im Initiativkreis des hessischen Gründerpreises, als Enabler der Initiative „It takes a region“ und als Unterstützer des TU-Ideenwettbewerbs. Doch nicht nur er selbst steht Gründer:innen tatkräftig zur Seite — sie können auch von Nakas’ Netzwerk profitieren. So habe er vor kurzem einem Team, das eine App für Trainingspläne entwickeln möchte, als Sparringpartner den Kontakt zu einem Physiotherapeuten der deutschen Leichtathletikmannschaft vermittelt.

„Ich möchte das Ökosystem voranbringen, und mit meinem Netzwerk und meiner Expertise anpacken.“ Und zwar auf Augenhöhe: „Ich bin kein klassischer Versicherungsangestellter“, lacht er. Nakas zu kontaktieren ist deswegen ganz einfach, am besten über sein LinkedIn-Profil oder per E-Mail an nikolaos.nakas@tk.de.

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