Mit dem Gutenberg Digital Hub entsteht in Mainz ein Ort, der das Innovationspotenzial der Region bündeln und Gründer mit Unternehmen vernetzen soll. Am kommenden Freitag lädt der Hub im Rahmen seiner Baustellenfeier erstmals an seinen Standort im Alten Weinlager ein. Welche Bedeutung die Einrichtung für die Region haben soll und warum Mainz beste Voraussetzungen bietet, um ein Startup zu gründen – darüber haben wir mit Projektleiterin Nina Wansart gesprochen.
Irgendwann kam Nina Wansart nicht mehr um eine Bewerbung herum. Mehrfach poppte die Stellenausschreibung des Gutenberg Digital Hub in ihrem Online-Feed auf, seit August ist sie Leiterin des Projekts. Anlässlich der Baustellenparty öffnet der Hub nun am Freitag erstmals seine Türen, ehe Anfang Januar der offizielle Startschuss fällt.
Für Nina Wansart, die seit mehr als 10 Jahren in Mainz lebt und dort BWL und Buchwissenschaft studiert hat, ist es nicht das erste Gründungsprojekt. Als Betreiberin des Cafés “Wildes Leben” in der Neustadt und des Kulturbiergartens “Planke Nord” am Zollhafen hat Wansart Institutionen geschaffen, die das kulturelle Leben in Mainz nachhaltig geprägt haben. Zuletzt war die 36-Jährige für funk, das Content-Netzwerk von ARD und ZDF tätig und hat dort Medienkonzepte für junge Zielgruppen mitentwickelt.

Bei ihrer neuen Aufgabe kann Wansart nun ihre Leidenschaft für Gründerthemen auf der einen Seiten und digitale Innovation auf der anderen perfekt miteinander verbinden. Angesiedelt im Alten Weinlager will der neu gegründete Verein Gutenberg Digital Hub e.V., der hinter dem Projekt steht, nicht nur ein Coworking Space sein, sondern die zentrale Anlaufstelle für Innovationsthemen in Mainz und Umgebung werden. So soll die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts gesichert werden.
Coworking Space und Innovationsmotor
“Unser Ziel ist es, im Gutenberg Digital Hub das digitale Potenzial unserer Stadt mit den richtigen Akteuren zusammenzubringen. Ein solches Forum hat hier bislang gefehlt”, erklärt Wansart zur Aufgabe des Hubs. Insbesondere Startups sollen mit Mittelständlern und Konzernen zusammengebracht werden, um gemeinsam an Zukunftsthemen zu arbeiten. In seiner Funktion als Coworking Space bietet das Alte Weinlager dafür ideale Rahmenbedingungen.
Inhaltlich fokussieren sich Nina Wansart und ihr Team auf die Bereiche Smart City, Künstliche Intelligenz, E-Mobility, Virtual Worlds und New Media, weitere Themen können jederzeit von den Mitgliedern angestoßen werden. Erste Synergien haben sich bereits ergeben: Schon seit einigen Wochen arbeiten Themenexperten von Startup- und Unternehmensseite in Fokusgruppen gemeinsam an konkreten Einsatzmöglichkeiten für die genannten Technologien. Eingebunden in diesen Prozess sind unter anderem die Mainzer Stadtwerke und das Startup circl.link.
Mainz als “cooler” Standort für Gründer
Natürlich soll der Gutenberg Digital Hub als Ort der Vernetzung auch dazu beitragen, dass die Mainzer Startup-Szene weiter wächst. “Mainz als Gründerstandort ist unter anderem deshalb so cool, weil es hier noch ziemlich übersichtlich ist. Zum einen wird eine Neugründung wahrgenommen, darüber hinaus lernt man relevante Akteure problemlos kennen und kann sich schnell vernetzen”, so Wansart, die aus Erfahrung spricht.
Trotz aller Euphorie ist sich Nina Wansart auch darüber im Klaren, dass es wohl etwas Anlauf benötigt, ehe sich der Gutenberg Digital Hub als zentrale Institution etabliert. Klar ist allerdings: Schon heute findet ein reger Austausch zwischen etablierter Wirtschaft und jungen Startups statt. Und zwar “auf Augenhöhe”, wie die Projektleiterin versichert.
Die Baustellenfeier findet am kommenden Freitag, 16. November, im Rahmen der Mainzer Gründerwoche statt. Hier geht’s zu Programm und Anmeldung.