Diagnostik mittels künstlicher Intelligenz, innovative Medikamente gegen Krebsproteine und Elektromotoren mit 50 Prozent weniger Energieverbrauch – die Gewinner der Businessplanphase von Science4Life entwickeln Lösungen am Puls der Zeit. Einer der Gewinner: innocept aus Frankfurt!
Demographischer Wandel, Gesundheit, Klimaschutz: Die Teilnehmer der Businessplanphase von Science4Life adressieren die aktuellen Herausforderungen der Gesellschaft. Science4Life ist eine Initiative der Hessischen Landesregierung und des Gesundheitsunternehmens Sanofi und begleitet Hightech-Start-ups von der ersten Idee über das Geschäftsmodell bis hin zum fertigen Businessplan.
Bei dem Preis sei der Geldgewinn nicht das Wichtigste, verrät uns Innocept Co-Founder Masih Akbar. Vielmehr sei es das Netzwerk und der Austausch mit erfahrenen Experten, die das eigene Unternehmen voranbringen. Außerdem rege der Preis sehr viel Aufmerksamkeit in für das Startup interessanten Branchen. Bei Science4Life hat Innocept den dritten Platz in der Kategorie „Businessplanphase“ gemacht. „Wir stehen mittlerweile bei mehreren Investoren auf dem Zettel und werden kontaktiert“, berichtet Akbar, „Die Auszeichnung selbst wird von Branchenexperten vergeben, das bedeutet, dass so ein Preis auch eine tolle Bestätigung ist, dass wir auf dem richtigen Weg sind“.
Wir hatten vor einem halben Jahr schon einmal über Innocept berichtet, seitdem hat sich jedoch Einiges bei dem Mobility-Startup getan, dazu zählen: Förderungen vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie und Wohnen, mehrere Pilotprojekte und Prozessoptimierung. Ab Oktober plant das Startup den Markteintritt, das Investment Readiness Level ist für Ende des Jahres anvisiert.
Das sind die weiteren Gewinner
Nephrolytix wurde als Gewinner des Science4Life Venture Cup für Life Sciences und Chemie und die Airstier Technolgy GmbH als Sieger des Science4Life Energy Cup für Energie nach ihrem Pitch vor einer Expertenjury ausgezeichnet. Schirmherren sind Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir und Prof. Dr. Jochen Maas, Geschäftsführer Forschung & Entwicklung von Sanofi in Deutschland. „Innovationen sorgen für wirtschaftliche Dynamik, für Arbeitsplätze, für Wohlstand. Sie sind aber auch die Grundvoraussetzung für eine Transformation hin zu einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise. Mit dem Science4Life Venture Cup belohnen wir ehrgeizige Gründerinnen und Gründer“, sagte Hessens Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Philipp Nimmermann bei der Preisverleihung. Prof. Dr. Jochen Maas zeigt sich beeindruckt von der Innovationskraft der Teams: „Wir können von den Start-ups sehr viel lernen. Es waren einige sehr spannende Projekte dabei, die das Potenzial haben, den Gesundheitssektor zu transformieren.“
Innovative Geschäftsmodelle in Life Sciences und Chemie beim Science4Life Venture Cup
Die Plätze 1 bis 5 des Science4Life Venture Cup überzeugten mit zukunftsweisenden Ideen und ausgefeilten Pitches: Nephrolytix aus Berlin entwickelt einen IVD-Test und eine digitale Plattform für das Nierenfunktionsmanagement. Mit unterschiedlichen Produktmodulen sollen akute, mittel- und langfristige Nierenerkrankungen erkannt, vorhergesagt und verhindert werden. Die meisten genetisch-bedingten Erkrankungen sind nicht heilbar, sodass Patienten dringend neue Therapien benötigen. RECTECH aus Dresden entwickelt Designer-Rekombinasen, die als Miniaturwerkzeuge Gendefekte hochpräzise korrigieren können. GOETHE CVI aus Frankfurt am Main möchte eine einfache, schnelle und flächendeckend einsetzbare Lösung für Herzuntersuchungen bieten. Die KI-gestützte Softwarelösung des Start-ups automatisiert dazu den gesamten Prozess von der Bildgebung über die Auswertung bis zur Befundung. Die LIDROTEC GmbH aus Bochum vertreibt eine Laserbearbeitungsanlage zur Vereinzelung von Mikrochips. Kunden profitieren von signifikanten Kosten- und Ressourceneinsparungen in der Halbleiterproduktion. EpiBlock aus Berlin entwickelt einen Genvektor, der fokale Epileptische Anfälle verhindern kann. Die Einmaltherapie wirkt lokal begrenzt und verspricht dauerhafte Anfallsfreiheit.
Die Plätze 6 bis 10 gingen an folgende Start-ups: InContAlert aus Bayreuth entwickelt ein Wearable, das den Harnblasenfüllstand bei Inkontinenzpatienten überwacht und unkontrollierten Urinverlust verhindert. Die NanoStruct GmbH stellt Biosensoren her, die selbst kleinste Rückstände von Substanzen wie Schad- oder Sprengstoffen erkennen. Die NEUREVO GmbH aus München möchte bessere Therapiemöglichkeiten für Menschen mit neurodegenerativen Krankheiten wie ALS oder Parkinson bieten. PRAMOMOLECULAR aus Berlin entwickelt Medikamente gegen krankheitsverursachende Proteine, die bei nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom oder Pankreaskarzinom angeboten werden können und die ProSion GmbH arbeitet an einer Plattform für innovative pharmazeutische Bausteine, um Biopharmazeutischen Unternehmen und akademischen Einrichtungen zu ermöglichen, systematisch Medikamente gegen schwer zu behandelnde Krankheiten zu entwickeln.
Disruptive Ideen für die Klima- und Mobilitätswende beim Science4Life Energy Cup
Beim Science4Life Energy Cup, der von der Hessischen Landesregierung und Viessmann gesponsert wird, überzeugten die Gewinner mit durchdachten Lösungen im Bereich Elektromobilität und Ladeinfrastruktur. „Als weltweit führender Anbieter von Klimalösungen verfügen wir schon jetzt über die notwendigen Technologien, um den Erhalt unseres Planeten für künftige Generationen zu sichern. Wir brauchen aber auch weitere disruptive Lösungen, um die Energiewende und den Klimawandel noch schneller meistern. Die Gewinner des Science4Life Energy Cup stehen in den Startlöchern, um hier einen wesentlichen Beitrag zu leisten“, sagte Prof. Dr. Markus Pfuhl, Generalbevollmächtigter der Viessmann Group.
Die Plätze 1 bis 3 des Science4Life Energy Cup gingen an diese innovativen Start-ups: Die Airstier Technology GmbH aus Hannover entwickelt einen disruptiven Elektromotor. Das Team verbindet Motortechnik und Leistungselektronik mit einer algorithmenoptimierten digitalen Steuerung. Der bei E-Motoren übliche Effizienz-Sweetspot wird durch die Technologie aufgelöst, was eine Energieersparnis von bis zu 50% ermöglicht. Die Optimierungssoftware der suena GmbH macht Großbatterien für mehrere Anwendungen nutzbar, sodass damit auf verschiedenen Märkten agiert werden kann. Das hilft Energieversorgern, flexibel auf die Marktdynamik zu reagieren und die Einbindung von Erneuerbaren Energien zu erleichtern. innocept aus Frankfurt am Main bietet ein intelligent gesteuertes Sharing von gewerblichen und privaten Ladensäulen. Das ermöglicht dem Markt, bestehendes Potenzial optimal zu nutzen und dadurch hohe Investitionskosten zu sparen.
Die Gewinner der Businessplanphase des Science4Life Venture Cup 2021:
- Platz, dotiert mit 25.000 Euro, geht an Nephrolytix aus Berlin
- Platz, dotiert mit 10.000 Euro, geht an RECTECH aus Dresden
- Platz, dotiert mit 5.000 Euro, geht an GOETHE CVI aus Frankfurt am Main
- Platz, dotiert mit 2.500 Euro, geht an LIDROTEC GmbH aus Bochum
- Platz, dotiert mit 2.500 Euro, geht an EpiBlock aus Berlin
Die Plätze 6 bis 10, dotiert mit jeweils 1.000 Euro, in alphabetischer Reihenfolge:
- InContAlert aus Bayreuth
- NanoStruct GmbH aus Würzburg
- NEUREVO GmbH aus München
- PRAMOMOLECULAR aus Berlin
- ProSion GmbH aus Köln
Die Gewinner der Businessplanphase des Science4Life Energy Cup 2021:
- Platz, dotiert mit 10.000 Euro, geht an Airstier Technology GmbH aus Hannover
- Platz, dotiert mit 5.000 Euro, geht an suena GmbH aus Hamburg
- Platz, dotiert mit 2.500 Euro, geht an innocept aus Frankfurt am Main