Mindfulife im Interview
Die Mindfulife Gründer: Tonka Nikolova und ich Philipp Nowak.

Richtig meditieren– wie geht das und bringt das überhaupt was? Die Meditationsexert:innen Tonka Nikoloya und Philipp Nowak von Mindfulife geben Kurse für Firmen – wie und warum das wichtig ist, haben sie uns im Interview verraten.

Wer seid ihr und was macht ihr?

Wir sind Mindfulife. Mindfulife bietet wissenschaftlich fundierte Meditation. Tonka Nikolova und ich (Philipp Nowak) sind Psychologen und Meditationslehrer und haben Mindfulife 2018 gegründet. Seitdem haben wir mit mehreren tausend Menschen auf der ganzen Welt meditiert.

Wir sind aktiv und beratend in der Forschung tätig und arbeiten dafür mit verschiedenen Universitäten und Instituten zusammen. Neben unserer Heimat-Uni, der Goethe Universität in Frankfurt, arbeiten wir dafür unter anderem mit dem renommierten Karolinska Institut zusammen, an dem unter anderem der Nobelpreis für Medizin entschieden wird.

Das wissenschaftliche Verständnis lassen wir in unsere Kurse und Workshops, die wir sowohl online als auch offline anbieten, einfließen. So erklären wir leicht verständlich, welche Wirkung bestimmte Meditationen auf Körper und Psyche haben und begleiten unsere Kunden gezielt durch Meditations-Trainings, die wir regelmäßig evaluieren.

Durch eine Kombination aus Online- und Offline-Angebot schaffen wir es, die Vorteile beider Welten zu vereinen und unsere Kunden auf diese Weise ideal zu begleiten.

Wer sind eure Kunden und wie profitieren sie von euch?

Zu unseren Kunden zählen unter anderem Top 3-Unternehmensberatungen, Großkanzleien und Banken. Durch unsere Partnerschaft mit Samsung können wir in Frankfurt im Samsung Showcase seit einem Jahr regelmäßig verschiedenste Workshops durchführen.

Unsere Kunden begleiten wir durch gezielte Workshops und regelmäßige Meditations-Sessions. Ziel ist es, Stress zu reduzieren und durch Meditation einen klareren Geist zu bekommen. Wieso? Die wichtigste Ressource eines Unternehmens ist der Mitarbeitende. Wenn dieser regelmäßig stark stressigen Situationen ausgesetzt ist, besteht die Gefahr, dass er irgendwann ausfällt. Auch haben die meisten Mitarbeitenden verschiedenste Stärken, auf die sie durch Überforderung und Stress oft nicht zugreifen können. Dadurch leidet der Einzelne und das Unternehmen.

Unsere Kunden erkennen, dass gezielte Meditationen dabei helfen können, dass die Zahlen von Mitarbeiterausfällen sinken, die Mitarbeiterzufriedenheit steigt und die MitarbeiterInnen leichter auf ihre Stärken zugreifen können. Wie Sport und Hygiene braucht es dafür Regelmäßigkeit. Und da setzen wir mit unserem Angebot an.

Wie geht es euch mit der aktuellen Situation?

Einige potentielle Kunden haben einen Rückzieher gemacht, da deren Unternehmen Einsparungen machen musste, oder die technischen Voraussetzungen durch Homeoffice nicht mehr gegeben waren. Andere Anfragen kamen wiederum genau wegen dieser unsicheren Zeit. So haben manche Unternehmen „Care Pakete“ für ihre MitarbeiterInnen organisiert. Dort waren auch Meditationen von Mindfulife gefragt. Tatsächlich konnten wir dank technischer Möglichkeiten unseren Radius deutlich vergrößern und viel mehr Menschen erreichen. Auch die Ausbildung der neuen Mindfulife-TrainerInnen läuft nun komplett online. Das ermöglicht auch denen die Teilnahme, die nicht nach Frankfurt kommen konnten. Unsere täglichen Meditations-Sessions, die normalerweise in den Räumlichkeiten unser beider Partner Mindspace und Lululemon stattfinden, finden momentan komplett online über Video statt.

Aber auch hinter den Kulissen haben wir komplett auf online umgestellt. Unser Team (wir sind im Moment ein Team von 15 Leuten) arbeitet komplett aus der Ferne miteinander. Wir haben den Kontakt daher höher frequentiert. Wir versuchen den Austausch so lebendig zu halten, wie es uns möglich ist, haben regelmäßige Meetings im Gesamt-Team wie auch in den Unter-Teams. Vor und nach dem Meeting wird gemeinsam meditiert und freitags haben wir seit einiger Zeit morgens virtuelle Sport-Sessions. Diese werden von verschiedenen Teammitgliedern abwechselnd angeleitet. Glücklicherweise haben wir Yogalehrer, Fitnesstrainer, Personal Trainer, Faszientrainer und Rudertrainer im Team und haben so ein abwechslungsreiches Sportprogramm, das uns allen guttut und auch zusammenschweißt.

Zu Beginn waren wir auch unsicher, wie sich alles entwickeln wird und haben uns viel im Team beraten, welche Schritte die sinnvollsten wären. Sowohl für unser Angebot als auch für unsere Arbeit als Team. Dieser Umstieg auf komplette Remote-Arbeit und Online-Angebote verlief dann aber doch recht schnell und wir haben uns gut eingefunden. Am Ende haben wir durch die Veränderungen mehr Vor- als Nachteile erfahren.

Warum ist Meditation so wichtig für uns?

Insbesondere in der aktuellen Zeit, in der Unsicherheit und Stress eine große Rolle spielen, ist es wichtiger denn je, dass man sich Zeit für sich nimmt und etwas für die Gesundheit tut. Wenn Menschen an „Gesundheit“ denken, meinen sie damit meistens körperliche Gesundheit. Dass wir aktiv etwas für die Erhaltung der körperlichen Gesundheit tun möchten ist relativ normal in unserer Gesellschaft. Wir putzen uns regelmäßig die Zähne, wissen dass wir uns gesund ernähren sollten und in den Schulen gibt es Sportunterricht. Für viele ist Gesundheit die Abwesenheit körperlicher Krankheit. Tatsächlich ist die Definition für „Gesundheit“ das körperliche, soziale und psychische Wohlbefinden. Es muss uns also in diesen Bereichen gut gehen, damit wir sagen können, dass wir gesund sind. Und so wie wir aktiv für die Gesunderhaltung des Körpers etwas tun können, können wir aktiv etwas für die Erhaltung unserer geistigen Gesundheit tun. Und da kommt Meditation ins Spiel. Studien haben gezeigt, dass eine regelmäßige Meditationsroutine bereits nach wenigen Wochen zu messbaren Veränderungen in unserem Gehirn führt. So kann Meditation dabei helfen, dass wir uns besser konzentrieren und präsenter sein können. Auch der Umgang mit Stress verändert sich positiv und unser Wohlbefinden steigt. Genau wie bei Sport und Hygiene braucht es dafür aber Regelmäßigkeit. Wenn ich ein, zwei Mal meditiere wird nicht viel passieren. Wenn ich es regelmäßig mache und Meditation wirklich zu einem Teil meiner täglichen Routine mache, kann ich wirklich davon profitieren. Und am Ende profitieren nicht nur wir, sondern auch die Menschen, mit denen wir in Kontakt treten.

Ich empfehle mit einfachen, kurzen (2-5 Minuten) Meditationen anzufangen: Setze dich entspannt und aufrecht hin und spüre bewusst den Atem. Sobald du merkst, dass dein Geist abgeschweift ist, führe die Aufmerksamkeit wieder zurück zu deinem Atem. Das ist erst einmal alles.

Wichtig dabei: es ist egal, ob der Atem ruhig, entspannt oder tief ist und wir versuchen auch nicht die Gedanken zu unterdrücken. Es ist genug, den Atem bewusst zu spüren. Wir üben dadurch, präsent und weniger abgelenkt zu sein.

Wer gerne beim Meditieren begleitet werden möchte, ist bei unseren täglichen Meditations-Sessions herzlich willkommen. Den Wochenplan findet man auf unserer Homepage.

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