Alexander Jaquet von freety.guide im Gründer-Interview

Alexander Jaquet von freety.guide im Gründer-Interview

Unser heutiger Gründer im Interview ist Alexander Jaquet, der mit seinem Startup freety.guide ins Segment der Touristik-Startups gehört. Der Fokus der Gründer liegt zunächst auf dem deutschen Markt. Was sie genau machen und wohin sie möchten, erfahrt Ihr hier von Alexander selbst.
RMS:​ ​Bitte​ ​stelle​ ​Dich​ ​uns​ ​kurz​ ​vor.​ ​Wer​ ​bist​ ​Du​ ​und​ ​was​ ​machst​ ​Du?
Hi, ich bin Alexander, 30 Jahre alt und Mitgründer des Start-Ups freety.guide. Wie der Name vielleicht schon verrät, bieten wir eine Audio-Guide App für das City-Sightseeing von morgen an. Für eine Stadtrundfahrt benötigst du jetzt nämlich nur noch ein Smartphone mit unserer App, ein paar Kopfhörer und eine Tageskarte für den ÖPNV. Während du fährst, hörst du über automatisch abspielende Audio-Guides interessantes, kurioses und wissenswertes über die Stadt. Dabei führt dich freety.guide durch die Stadt deiner Wahl und du kannst den Blick aus dem Fenster richten und genießen.
RMS:​ ​Wie​ ​kam​ ​es​ ​zur​ ​Gründung​ ​von​ ​Eurem​ ​Startup?
Die Idee ein Unternehmen zu beginnen entsteht ja meist aus zwei Gründen: Entweder existiert aktuell keine Lösung am Markt oder man hat eine Idee wie man “etwas” besser machen kann. In unserem Fall hat Mitgründer Simon sogar eine Mischung aus beidem gefunden, denn es existiert derzeit in Deutschland tatsächlich keine App die GPS gesteuerte Audio-Guides in öffentlichen Verkehrsmitteln anbietet. Außerdem bieten die bestehenden Lösungen, wie z.B. Sightseeing-Busse oder geführte Touren nicht die Flexibilität und Convenience, die wir uns vorstellen.
RMS:​ ​Wie​ ​habt​ ​Ihr​ ​die​ ​Finanzierung​ ​des​ ​Startups​ ​gestemmt?
Ende 2016 wurden wir in das Inkubator-Programm der ESA Darmstadt aufgenommen. Hierüber erhalten wir die finanziellen Mittel zur Entwicklung unserer App. Dadurch haben wir es geschafft in wenigen Wochen eine professionell programmierte App zu entwickeln mit der wir seit kurzem nun live gegangen sind. Das Content-Management, das Backend und die Akquise finanzieren wir vorerst aus eigenen Mitteln.
RMS:​ ​Was​ ​waren​ ​die​ ​größten​ ​Stolpersteine,​ ​die​ ​Ihr​ ​bisher​ ​bei​ ​der Gründung​ ​und​ ​dem​ ​Aufbau​ ​des​ ​Startups​ ​überwinden​ ​musstet?
Der größte Stolperstein bisher war eindeutig der Brand des Frankfurter Goetheturms. Wir haben mit unserer ersten Tour “Ein kleiner Ausflug zum Goetheturm” praktisch unsere App entwickelt und viel getestet. Natürlich wollten wir die Tour auch launchen da der Goetheturm ein tolles Ausflugsziel ist, aber z.B. von den Sightseeing-Bussen gar nicht angefahren wird. Als wir dann mit der Vertonung fertig waren und uns auf einen Veröffentlichungstermin Mitte Oktober geeinigt haben, erreichte uns am Morgen des 12. Oktober die Nachricht, dass der Turm durch einen Brand vollständig zerstört wurde. Das traf uns natürlich gleich doppelt. Zum einen, weil unsere geplante und vorbereitete Kommunikation nun hinfällig war, aber vielmehr, weil uns dadurch auch ein Stück Frankfurt genommen wurde. Wir haben uns nach kurzer Schockstarre aber entschieden die Tour trotzdem zu launchen und kostenlos anzubieten. Darüber hinaus wollen wir für jede gefahrene Tour je einen Euro spenden und so unseren Teil zum Wiederaufbau beitragen.
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RMS:​ ​Mit​ ​wie​ ​vielen​ ​Leuten​ ​arbeitet​ ​Ihr​ ​mittlerweile​ ​an​ ​Eurem​ ​Startup?
Aktuell besteht freety.guide aus den drei Gründern Lisa, Simon und mir. Außerdem haben wir mit Helin aktuell eine Werkstudentin für den Bereich Content & Marketing und ebenfalls einen Werkstudenten, Anuj, für die Programmierung des Backends.
RMS:​ ​Was​ ​macht​ ​Ihr,​ ​um​ ​Euren​ ​Bekanntheitsgrad​ ​weiter​ ​auszubauen?
Wir haben aktuell keine großen Marketingbudgets zur Verfügung, daher setzen wir auf Social Media, Online Ads und Empfehlungsmarketing um unsere App bekannter zu machen. Wir arbeiten außerdem mit dem Stadtmarketing und den Verkehrsbetrieben der jeweiligen Städte zusammen um die lokale Bekanntheit auszubauen. Der ÖPNV ist bei unserem Dienst ja der zentrale Touchpoint. Kürzlich haben wir auch unseren eigenen Blog gestartet, wo wir uns ganz dem Thema Kurzreisen/ Städtereisen widmen und gerne erste Anlaufstelle bei der Reiseplanung sein wollen.
RMS:​ ​Wo​ ​möchtet​ ​Ihr​ ​in​ ​den​ ​nächsten​ ​3-5​ ​Jahren​ ​mit​ ​Eurem​ ​Startup
stehen?
Der erste Schritt war nun erst mal der Going-Live am 23. Oktober. Wir starten erstmal in Frankfurt mit zwei Touren und sammeln fleißig Nutzerfeedback ein. Zeitgleich planen wir aktuell Touren in den Städten Mainz, Wiesbaden und Darmstadt. Bis Ende 2018 sind wir im Idealfall in einigen großen und kleinen deutschen Städten vertreten und können schon zahlreiche Nutzer mit freety.guide begeistern. Zum jetzigen Zeitpunkt und in unserer sehr schnelllebigen Zeit fünf Jahre vorwärts zu blicken ist eine Herausforderung, aber wir wollen mindestens europaweit vertreten sein, konnten einige Kooperationspartner gewinnen und haben unseren Service komplett in die Travel Journey der Nutzer integrieren können.
RMS:​ ​Wie​ ​siehst​ ​Du​ ​den​ ​Gründungsstandort​ ​Rhein-Main?​ ​Ist​ ​die​ ​Region
eine​ ​gute​ ​Gegend​ ​für​ ​Startups?
Betrachtet man mal die deutsche Start-Up Landschaft ist die Rhein-Main Region vielleicht noch etwas unterrepräsentiert, aber neben der guten geografischen Ausgangslage gibt es auch noch etwas Space um sich zu entfalten. Die Szene ist sicherlich noch ausbaufähig, aber hat doch schon einige namhafte Unternehmen hervorgebracht. Das tolle hier im Rhein-Main Gebiet ist ja, dass es nicht nur eine Stadt gibt, die um die Gunst der Start-Ups kämpft, sondern es sind gleich mehrere Städte die hier konkurrieren.
RMS:​ ​Gibt​ ​es​ ​irgendeinen​ ​Tipp,​ ​den​ ​Du​ ​anderen​ ​Gründern​ ​mit​ ​auf​ ​den
Weg​ ​geben​ ​möchtest?
Wir leben aktuell in einer sehr schnelllebigen Zeit in der Dinge möglich sind, die vor ein paar Jahren vielleicht noch undenkbar waren. Es ist eine tolle Zeit ein Unternehmen zu gründen und unsere Industrie braucht auch dringend in einigen Bereichen alternative Geschäftsmodelle. Man muss nicht immer gleich die Welt verändern wollen, aber man sollte schon aus Überzeugung gründen.
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