Rocco Di Leo – ein begeisterter Gründer mit dickem Fell

Rocco Di Leo – ein begeisterter Gründer mit dickem Fell

Würden wir eine Liste der spannendsten Seriengründer im Rhein-Main-Gebiet aufstellen, dürfte er definitiv nicht fehlen. Rocco Di Leo aus Mainz fand schon früh seine Freude am Unternehmerdasein, verkaufte sein Startup Dextrose an die Gaming-Schmiede Zynga, war danach Deutschland-Chef des Farmville-Entwicklers und gründete anschließend die Kidcore Network AG. Bei uns könnt ihr mehr über ihn und seine neue Rolle in seiner Heimatstadt Mainz erfahren.

Wer bist Du und was machst Du?

Ich bin begeisterter Gründer, berate in meiner Freizeit gerne junge Teams im Mobile und Gamesumfeld und leite seit wenigen Tagen die noch junge kommunale Initiative “Mach Deins in Mainz”. Meine Aufgabe ist es hier, eine Internetplattform an den Start zu bringen, die Transparenz über die lokale Gründerszene schafft, Informationen sinnvoll bündelt und passende Angebote für Gründungsinteressierte bereitstellt. Dabei möchte ich keine bestehenden Initiativen ersetzen sondern ganz im Gegenteil, deren Reichweite über die kommende Plattform verstärken.

Seit wann bist Du in der Gründerszene aktiv?

Obwohl ich mit nur wenigen Unterbrechungen seit über 20 Jahren selbständig bzw. als Gründer aktiv bin, hatte ich mich nie wirklich in der lokalen Gründerszene bewegt. Im Grunde ist mir die hiesige Startup-Szene praktisch unbekannt. Während meines Sabbaticals 2015/2016 hatte ich genau darüber reflektiert. Es hat sich herausgestellt, dass viele Dinge, die ich mal gemacht habe bzw. das dahinterliegende Knowhow für Andere ziemlich interessant ist. Gründer sprachen mich an, wenn etwas im Argen lag, sie eine externe Meinung einholen wollten oder sonstige Unterstützung benötigten. Vor ein paar Wochen wurde ich zufällig auf die Initiative “Mach deins in Mainz” aufmerksam, bei der ein Project Lead gesucht wurde. Bei diesem Projekt kommen drei Themen zusammen, die mir sehr am Herzen liegen: Startups, der Aufbau digitaler Services und meine Geburts- und Heimatstadt Mainz. Die Chance, sich hier zu engagieren, konnte ich nicht ausschlagen. Eine bessere Möglichkeit in der Gründerszene (endlich) aktiv zu werden, konnte mir gar nicht widerfahren.

Woher kommt Dein Interesse für Unternehmensgründungen? Was begeistert Dich an dem Thema?

Im Grunde bin ich seit frühester Jugend recht geschäftstüchtig. Ich importierte z.B. Videospiele aus Fernost und USA in den 80er Jahren, oft doppelt und dreifach, um mir mein eigenes Exemplar über Verkäufe zu finanzieren. Im Internet bin ich seit 1994 aktiv und lange davor war ich mit Freunden über Mailboxen auf der ganzen Welt elektronisch verbunden. Wenn man mit so vielen genialen Möglichkeiten aufwächst, drängt es sich geradezu auf, mit Technologie zu experimentieren. Und so habe ich im Umfeld viele Sachen ausprobiert, wie etwa Online-Handel, Portale und Online-Communities aufbauen, Browsertechnologie entwickeln und vieles mehr. Natürlich nimmt man bei jedem Projekt Wissen mit, dass einem bei der nächsten Gründung nützlich sein kann. Das ganze ist praktisch eine fortlaufende Kaskade, d.h. auch wenn ich mich jetzt erstmal auf “Mach Deins in Mainz” konzentriere, werde ich auch zukünftig über neue Gründungsideen nachdenken oder befreundete Gründer unterstützen.

Was sind Deiner Ansicht nach die wichtigsten Erfolgsfaktoren für Neugründungen?

Ein dickes Fell, eine bestmögliche Ausführung und etwas Glück. Schöne Ideen zu haben ist gut, aber zur richtigen Zeit mit etwas Vorzeigbarem am richtigen Ort zu sein, ist die wahre Herausforderung und schwierig planbar.

Wie siehst Du den Gründungsstandort Rhein-Main? Ist die Region eine gute Gegend für Startups?

Ich kenne die lokale Gründerszene noch nicht gut genug, aber ich persönlich halte die Region in und um Mainz für ideal, ein Unternehmen aufzubauen. Wir haben durch die ganzen Hochschulen genügend Gründerpotential oder kreative Menschen, die auf Arbeit in Startups Lust haben. Die sehr gute Infrastruktur und Nähe zum Flughafen sind für mich ein weiteres Argument und nicht zuletzt passiert auch einfach sehr viel, um Gründungsinteressierte auf den richtigen Weg zu bringen. Hier ist also wirklich viel los, fast zu viel, um alles im Blick zu haben. Wenn man das Ganze nur irgendwie systematisch auf einer Plattform abbilden würde…

Was sollte in unserer Region passieren, um die Rahmenbedingungen für Gründer zu verbessern?

Ich lasse mal politische Rahmenbedingungen außen vor – darüber wird zur Genüge diskutiert. Aber ein anderer strukturbedingter Punkt ist, dass wir gegenüber Berlin oder Hamburg 1-2 Gründergenerationen hintendran hängen. Die erfolgreichen alten “Hasen” geben dort an die aktuellen Startups immens viel zurück, insbesondere ein starkes internationales Kontaktnetzwerk, praxisnahes Know-How beim Aufbau und Betrieb und natürlich Investments. An diesen Punkt müssen wir früher oder später gelangen. Jede Szene braucht Leuchttürme, zu denen man hinaufschaut, praktisch lokale Rockstars, die uns inspirieren und den Standort weiter aufwerten.

Gibt es jemanden, vielleicht sogar ein Idol, das Du sehr gerne einmal persönlich treffen möchtest?

Während meiner Zeit bei Zynga hatte ich bereits die Gelegenheit einige Persönlichkeiten in Silicon Valley kennenzulernen oder auf der Bühne zu sehen. In Erinnerung geblieben ist mir Nolan Bushnell, der Gründer von Atari, der aber auch völlig andere erfolgreiche Sachen gemacht hat, wie die Chuck E. Cheese-Kette. Bei einer anderen Gelegenheit stand Mark Zuckerberg 2010 bei uns im HQ in San Francisco und sprach über die Neuausrichtung Facebooks hin zu Mobile. Ich bewundere Menschen, die immer weiterdenken und nicht stehen bleiben. Sich ständig neu zu erfinden ist sicherlich auch eine gute Gründereigenschaft.

Gibt es einen Tipp, den Du Gründern mit auf den Weg geben möchtest?

Sucht euch ein Thema, in dem ihr euch gut auskennt. Analysiert den Markt, findet Verbündete, arbeitet zusammen. Geheimniskrämerei halbiert die Erfolgschancen.

Auf welchen Online-Plattformen können sich unsere Leser mit Dir in Verbindung setzen?

Ihr könnt mich auf Facebook gerne anpingen. Wer sich für Retro-Videospiele interessiert kann meinen Twitter-Stream https://twitter.com/actraiser verfolgen, Indie-Spieleentwickler versorge ich auf meinem zweiten account https://twitter.com/done_solo mit News und Tipps zum Thema Development und Marketing. Natürlich bin ich auch auf LinkedIn und Xing. In Sachen “Mach Deins in Mainz” könnt mich auf rdl@tzmz.de jederzeit anmailen. Achja, unsere bisher eher stiefmütterlich behandelte Facebook-Seite auf https://www.facebook.com/machdeinsinmainz solltet ihr auch liken, hier wird zukünftig mehr passieren.

Zu guter Letzt: Bei welchen Events in der Region hat man eine Chance, Dich persönlich anzutreffen?

Ich werde versuchen, möglichst viele der lokalen Events in und um Mainz zu besuchen. Das nächste Mal sieht man mich auf der Bühne beim “Gründer berichten”-Event im Heimathafen Wiesbaden. Im November bin ich sicher auch beim Gründertreffen im Rahmen der Mainzer Gründerwoche (http://mainzer-gruenderwoche.de) dabei.

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