Auch im neuen Jahr möchten wir Euch wieder einige Gründer-Interviews bieten.
Wir starten mit Sylvia Klein, der Gründerin vom Wiesbadener Mobile Payment-Startup paij. Falls Ihr selbst Startup-Gründer seid und Euch unseren Fragen stellen möchtet, nehmt Kontakt auf.
RMS: Bitte stelle Dich uns kurz vor. Wer bist Du und was machst Du?
Sylvia Klein: Ich bin Sylvia Klein, die Gründerin von paij und für die strategische Gesamtentwicklung sowie die Finanzen verantwortlich. Vor der Gründung war ich Inhaberin der Internetagentur redrauscher. Studiert habe ich in Mainz, wo Rhein und Main zusammenfließen, bin also – bis auf ein paar Jahre Tournee, z.B. während meiner Zeit bei McKinsey, – der Region treu geblieben 😉
RMS: Wie kam es zur Gründung von Eurem Startup?
Sylvia Klein: Ideen haben wir viele, aber nur in manchen steckt auch das Potential etwas Großes daraus zu machen. Die Idee, endlich überall mobil bezahlen zu können, ist ja nicht neu. Und wir sind (leider) auch nicht die einzigen, die diese Idee hatten. Während andere Marktmacht überwiegend an Händlerakzeptanz festmachen, haben wir einen grundsätzlich anderen Ansatz gewählt. Zunächst muss der User Vorteile für sich erkennen – das ist unser Fokus: Was macht Mobile Payment für den Nutzer im Alltag attraktiv? So ist paij entstanden. Bei einfacher Anwendbarkeit werden für Kunden und Händler einzigartige Mehrwerte geboten. Der Weg der Gründung zusammengefasst: die Vision von mobilem Bezahlen in unseren Köpfen, das Prototyping im Test-Verbessern- Test-Verfahren, die Geburt als Beta-Version, seit Ende 2012 im App-Store und nun ein Jahr später die Entwicklung von paij zu einem marktreifen Produkt.
RMS: Wie habt Ihr die Finanzierung gestemmt?
Sylvia Klein: paij haben wir mit Eigenkapital aus unserer Holding und mit Unterstützung einer Reihe von Business Angels und Privatinvestoren finanziert. Für die nächsten Entwicklungsschritte suchen wir weitere Partner.
RMS: Was waren die größten Stolpersteine, die Ihr bisher bei der Gründung und dem Aufbau des Startups überwinden musstet?
Sylvia Klein: Die größte Herausforderung ist es, beharrlich jeden Tag auf’s Neue dran zu bleiben. Die größten Stolpersteine sind immer das eigene Gedankenkino und Skepsis von außen. Wenn man ein Unternehmen gründet, muss man lernen, wann man hinhört und wann weg. Ansonsten sind es immer die üblichen Themen: wie gestaltet sich die Finanzierung, wie stark investiert man, wie hebt man sich von der Konkurrenz ab, welche Partnerschaften geht man ein usw.
RMS: Mit wie vielen Leuten arbeitet Ihr mittlerweile an Eurem Startup?
Sylvia Klein: Bei paij sind wir derzeit 20 Kollegen, verteilt auf Entwicklung, Kommunikation und Vertrieb.
RMS: Was macht Ihr, um den Bekanntheitsgrad von Eurem Startup weiter auszubauen?
Sylvia Klein: Cross-Channel-Communication ist das Stichwort. Vom Tweet bis zum Event-Talk lassen wir keine Maßnahme aus, um Menschen über paij zu informieren. Parallel sind wir vertrieblich sehr aktiv und konzentrieren uns verstärkt auf Partner mit großer Reichweite. Das beschleunigt den Rollout und sorgt für flächendeckende Bekanntheit. Ein Beispiel ist das Projekt mit Taxi Deutschland, mit dem wir innerhalb kurzer Zeit zigtausende Akzeptanzstellen generieren und paij entsprechend etablieren werden.
RMS: Wo möchtet Ihr in den nächsten 3-5 Jahren mit Eurem Startup stehen?
RMS: Wie siehst Du den Gründungsstandort Rhein-Main? Ist die Region eine gute Gegend für Startups?
Sylvia Klein: Der Standort Wiesbaden und die Nähe zur Finanzmetropole Frankfurt sind optimal, um ein Startup im Finance-Bereich zu gründen. Generell bietet das Rhein-Main-Gebiet eine Infrastruktur und Rahmenbedingungen, die ihresgleichen suchen. Davon profitiert man als Gründer in jedem Fall. Außerdem fühlen wir uns hier einfach sehr wohl!
RMS: Gibt es irgendeinen Tipp, den Du anderen Gründern mit auf den Weg geben möchtest?
Sylvia Klein: Durchhalten und Risiken lieben (lernen).
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