Sie sind unter den sechs Finalisten für den “Startup of the Year” Award 2025: Myoact. Myoact macht mit moderner EMG-Technologie unsichtbare muskuläre Dysbalancen sichtbar und liefert innerhalb von zwei Minuten ein verständliches Biofeedback über neuromuskuläre Ungleichgewichte – als Ergänzung zur klassischen Diagnostik.
Frankfurt Forward ist der unabhängige Matchmaker und Impulsgeber für das Startup-Ökosystem FrankfurtRheinMain und ein Projekt der Wirtschaftsförderung Frankfurt. Die hochkarätige Frankfurt Forward Jury, bestehend aus führenden CEOs der Region, hat in ihren Jurysitzungen sechs vielversprechende Startups aus FrankfurtRheinMain ausgewählt. Threedy und fünf weitere Finalisten treten nun am 19. November 2025 gegeneinander an, um den Titel “Startup of the Year 2025” zu gewinnen.
Dieses Interview mit Gründer Simon Roth entstand in Kooperation mit Frankfurt Forward. Es ist Teil unserer Serie “Frankfurt Forward Finalisten”.
Welches Problem wollt Ihr mit Myoact lösen?
Mit myoact machen wir ein unsichtbares Problem sichtbar: muskuläre Dysbalancen, die häufig die eigentliche Ursache für Schmerzen oder Verletzungen sind. In der klassischen Diagnostik wird oft nur strukturell geschaut – mit Röntgen, MRT oder Ultraschall. Dabei zeigen Studien, dass ein Großteil der Beschwerden funktionelle Ursachen hat. Genau hier setzen wir an: Innerhalb von weniger als zwei Minuten analysiert myoact mittels moderner EMG-Technologie neuromuskuläre Ungleichgewichte und gibt sofort verständliche Rückmeldungen via Biofeedback für Patientinnen und Therapeutinnen. Unser Ziel ist es, Schmerzen schneller zu verstehen, effektiver zu behandeln und präventiv aufzuhalten.
Wer steckt hinter der Idee? Erzähle uns von euch, was Ihr bislang gemacht habt und wie es zur Gründung kam.
Wir – das sind Philipp Piroth und ich, Simon Roth – sind beide seit vielen Jahren in der Physiotherapie tätig und arbeiten weiterhin aktiv mit Patientinnen. Die Idee entstand aus dem Praxisalltag heraus: Immer wieder sahen wir funktionelle Probleme, die weder durch Röntgen noch MRT erklärbar waren – aber sich über das neuromuskuläre System deutlich zeigten. Die Entscheidung zur Gründung fiel, als klar wurde: Wenn wir dieses Wissen skalieren und digitalisieren, können wir mehr Menschen erreichen und somit einen großen Beitrag zur Lösung eines noch kaum sichtbaren, aber existierenden Problems, leisten.
Was sind die größten Stärken von Myoact?
Unsere größte Stärke ist die enge Verbindung von tiefem therapeutischem Know-how mit praxisnaher technologischer Umsetzung. myoact ist nicht im Labor entstanden, sondern direkt aus der klinischen Realität heraus – aus dem echten Bedarf von Therapeutinnen und Patientinnen. Wir entwickeln nicht technologiegetrieben, sondern patientenzentriert: Der Mensch steht bei uns im Fokus, nicht das Gerät. Gleichzeitig legen wir höchsten Wert darauf, dass unsere Lösung im Alltag funktioniert – schnell, intuitiv und ohne langes Einarbeiten. Innerhalb weniger Minuten liefert myoact aussagekräftige Ergebnisse, die auf fundierter Wissenschaft basieren. Dabei ruhen wir uns nicht auf dem Status quo aus – wir entwickeln kontinuierlich weiter, lernen täglich durch neue Daten, direktes Anwenderfeedback und die Herausforderungen aus der Praxis. Bisher bestätigen uns über 170 Praxen für Physiotherapie, Orthopädie und neun Vereine aus der Fußballbundesliga.
Wie geht es mit deinem Startup weiter? Wie sehen die kurzfristigen und langfristigen Schritte aus?
Kurzfristig wollen wir den Zugang zu myoact weiter vereinfachen – sowohl technisch, als auch wirtschaftlich. Das heißt: mehr Schulungen, besseres Onboarding, optimierte Usability. Mittelfristig stehen die Internationalisierung und die Ausweitung in die Fitness- und Trainingsbranche, vor allem in Europa, und die Erhebung größerer Datenmengen zur KI-gestützten Individualisierung von Therapien und Training im Fokus. Langfristig möchten wir ein Home-Assessment ermöglichen, das Patientinnen befähigt, ihren eigenen Zustand zu verstehen und sich gezielt zu verbessern – natürlich immer in Abstimmung mit medizinischen Fachkräften und/oder Trainern. Wir glauben an eine Zukunft der hybriden Versorgung von Patienten durch Mensch und KI. Der Patient der Zukunft wird in Teilen sein eigener Therapeut.
Von den Höhe- und Tiefpunkten einer Gründung: Wie lautet deine größte Lessons Learned?
Für mich persönlich – mit Wurzeln in der Physiotherapie – war der Schritt aus der therapeutischen Komfortzone heraus eine der größten Herausforderungen. Ohne das Know-how und die Unterstützung unserer Mitgründer hätten wir diesen Weg nicht gehen können: Andreas Hrabal bringt wertvolle Erfahrung aus der Start-up-Welt mit und hat uns strategisch sowie operativ enorm geholfen. Fabian Sonnenschein wiederum versteht es, Marken aufzubauen und einer Vision ein Gesicht zu geben. Auch unsere Partner haben von Anfang an an uns geglaubt und uns die nötige Sicherheit gegeben, um das Projekt mutig anzugehen. Mein größtes Learning: Egal, wie kompetent man in einem Bereich ist – erst im Zusammenspiel mit anderen entstehen wirklich bahnbrechende Innovationen. Allein kommt man weit, gemeinsam aber weiter.
Welches Buch oder Tool siehst du als ein Must-Have für Startups?
Hier würde ich gar nicht unbedingt ein spezielles Buch oder das eine spezielle Tool nennen. Wichtig ist, dass man das findet, was zu einem passt. Denn eine Sache ist nur dann gut, wenn sie auch regelmäßig genutzt wird. Damit dies passiert, muss es für einen sinnvoll sein und vor allem auch Spaß machen. Da ich ein sehr visueller Typ bin, funktioniert für mich persönlich z.B. miro sehr gut.
Bitte vervollständige folgenden Satz: FrankfurtRheinMain ist für mich….
… nicht nur Heimat und der Sitz unseres Startups, sondern auch eine pulsierende Region, die motiviert über den Tellerrand hinauszublicken und sich etwas zu trauen!
FRANKFURT FORWARD | STARTUP OF THE YEAR AWARD 2025

Am Mittwoch, den 19. November 2025, treten sechs vielversprechende Startups in Frankfurt gegeneinander an, um den begehrten Titel “Startup of the Year 2025” zu gewinnen.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der EURO FINANCE WEEK und in erneuerter Kooperation mit der dfv Euro Finance Group statt. Den sechs Finalisten, Green Elephant Biotech, HCP Sense, Hyting, Illutherm, Myoact und OMC°C wird eine exklusive Bühne geboten, um ihre Visionen und innovativen Geschäftsideen in einem Pitch vorzustellen.
Das Publikum und die hochkarätige Jury von Frankfurt Forward entscheiden gemeinsam über den Jahressieger. Neben den Pitches erwarten die Besucher Einblicke in erfolgreiche Matchmakings und Impulse aus dem Netzwerk von Frankfurt Forward. Neben den Pitches erwarten die Besucher Einblicke in erfolgreiche Matchmakings und Impulse aus dem Netzwerk von Frankfurt Forward. Im Anschluss lädt das After-Award Networking dazu ein, das neue “Startup of the Year 2025” bei einem Flying Dinner und Frankfurter Spezialitäten zu feiern.
Veranstaltungsort: Steigenberger Icon Frankfurter Hof, Frankfurt am Main
Beginn: 18:00 Uhr
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