Teambuilding, ohne vor Ort zu sein – Wie GREWP Events nach Hause holt
Angelika Vits hat GREWP mitgegründet.

Das Frankfurter Startup GREWP bietet seit einigen Wochen Online Teambuilding an – anstelle von Events vor Ort. Wir haben mit Gründerin Angelika Vits und einer Teilnehmerin an so einem Event darüber gesprochen, wie Teambuilding in Zeiten von Corona in 2D funktioniert.

Anmerkung der Redaktion: Die Teilnehmerin möchte namentlich nicht genannt werden. Wir nennen sie daher „Frau Müller“.

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Knifflige Aufgaben, um die Ecke denken – so sieht ein Escape Room aus. Müller und ihr Team haben online versucht, aus einem solchen auszubrechen. So musste das Team zum Beispiel über versteckte Informationen in einem Zeitungsartikel auf die Kombination für eines Safes kommen. In diesen befanden sich die Informationen für das nächste Rätsel. Aber geht das auch online? „Klar“, meint Müller: „Wir dachten das wird Chaos, aber wir haben uns in Zweiergruppen aufgeteilt, die dann für eine bestimmte Zeit die Führung übernommen haben“. Der Clou bei der Sache: Das Team hat über Videochat einen Mitarbeiter des Escape Rooms wie eine Marionette ferngesteuert. Escape per Remote also. Hierbei sind nicht nur gute Planung und Struktur, sondern auch eine intensive Kommunikation gefordert.

Gemeinsam Onlinekonzept entwickelt

Onlineteamevents hat GREWP erst seit Mitte März im Angebot. Coronabedingt, wie Angelika Vits erzählt: „Wir sind mit der Plattform im Januar gestartet, aber dann ist die Nachfrage auf Null gesunken. Es konnte sich ja niemand mehr treffen. Wir haben also nach einer Alternative gesucht und schnell festgestellt: Online Teambuilding gibt es nahezu gar nicht“.

Kurzerhand haben Vits und ihr Mitgründer Frank Marschall ihre Teambuilding-Anbieter:innen angeschrieben und zusammen ein Onlinekonzept entwickelt. Beispielsweise Yogakurse im Team per Webcam mit auf die Homeoffice-Situation angepassten Übungen. Aber, auch das betont Vits, je nach Art des Teamevents sei ein simpler Transfer in die digitale Welt teilweise gar nicht so einfach. Insgesamt bietet GREWP ganz unterschiedliche Events an: Challenges und Quiz-Spiele genauso wie gemeinsame Weinproben und Kochevents. „Team Beats“ hält die Teilnehmer:innen zum Beispiel dazu an, gemeinsam eine passende Teammelodie zu finden.

Diese Art von Events bieten gleich mehrere Vorteile, so Vits: Bei den Onlineangeboten würden keine Teilnehmer:innen ausgeschlossen, weil sie sich von überall auf der Welt hinzuschalten können. Das sei vor allem für über Deutschland verteilte oder internationale Teams ein Vorteil. Auch könnten die Organisator:innen die Gruppendynamik und den Verlauf stärker steuern – schließlich finde man sich auf herkömmlichen Teamevents ja dann doch erst einmal in den bekannten Gruppen zusammen. Für einige sei es sogar angenehmer, von zuhause aus an den Events teilzunehmen, nicht nur aus Zeitgründen. „Zuhause herrscht einfach ein größerer Wohlfühlfaktor. Wer nicht so der Outgoing-Typ ist oder sich gerne in der Gruppe zurücknimmt, für den ist es online viel angenehmer“.

Online-Events sollen bestehendes Angebot ergänzen

„Wir mussten viel Expectation-Setting mit den Unternehmen betreiben. Ein Event mit über 100 Teilnehmern ist online einfach nicht das Gleiche, wie wenn alle vor Ort in Kleigruppen sind“, so Vits. Das sei aber auch gar nicht entscheidend, denn Online- und Vor-Ort-Events würden sich gegenseitig nicht ausschließen. Vielmehr hätte beides bestimmte Stärken, die es auszuspielen gelte. „Wir bewerten Online Teambuilding als dauerhafte Alternative, die sich für andere Anlässe als Präsenzevents eignet und aus Umwelt- und Kostengründen unglaublich zukunftsfähig ist.“ Deswegen will GREWP auch, so Vits, seine Online-Angebote nach Corona weiter vorantreiben und ausbauen.

Müller und ihre Mitstreiter:innen jedenfalls blicken mit guter Erinnerung auf das Event zurück: „Es war schön, einfach mal etwas außerhalb von der Arbeit miteinander zu machen. Natürlich war der Netzwerkcharakter nicht so stark wie in echt. Wir haben aber auch schon privat ein Online-Weintasting gemacht und uns einfach nach dem Programm weiter unterhalten – das war dann insgesamt sehr gesellig“.

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