Dieses Startup nimmt Airbnb-Gastgebern die Arbeit ab

Dieses Startup nimmt Airbnb-Gastgebern die Arbeit ab

Viele internationale und nationale Startups haben mittlerweile in unserer Region einen Standort aufgemacht, auch wenn ihr Hauptsitz woanders liegt. So auch das Münchener Startup Airgreets, deren Frankfurter Standort von Co-Gründer und Geschäftsführer Florian Bogenschütz geleitet wird. Wir haben ihn zum Interview gebeten.
RMS: Hallo Florian, bitte stelle Dich uns kurz vor. Wer bist Du und was machst Du?
Mein Name ist Florian und ich bin einer der drei Gründer von Airgreets. Kurz gesagt nehmen wir, als Airgreets, den Airbnb-Gastgebern die Arbeit ab. Wir, das sind Julian, Florian und Sebastian und wir sind langjährige Freunde aus Schul- und Unizeiten.
Nach unserem Start in München im Sommer 2016 bieten wir inzwischen den ersten deutschlandweiten Airbnb Management Service an. Dabei betreue ich mit Frankfurt unseren zweitgrößten Standort. Airgreets löst ein wirkliches Problem. Wer seine Wohnung über Airbnb vermieten möchte der merkt schnell, dass damit ein enormer Aufwand verbunden ist. Wie erstelle ich ein ansprechendes Profil? Welchen Preis soll ich verlangen? Welche Gäste kann ich akzeptieren, welche nicht und wie kommen sie in meine Wohnung, während ich selbst nicht da bin? Um all diese Themen kümmern wir uns und ermöglichen damit allen, die ihre Wohnung gerne während eigenen Abwesenheiten untervermieten möchten, dies völlig aufwandsfrei zu tun und am Home Sharing teilzunehmen. Hierdurch entlasten wir einerseits natürlich wie beschrieben die Gastgeber, bieten andererseits aber auch den Reisenden einen erheblichen Mehrwert gegenüber herkömmlichen Airbnb Vermietungen an. Wir begrüßen die Gäste persönlich in unseren Wohnungen, stellen sicher, dass diese sauber gemacht und vorbereitet werden und sind Ansprechpartner vor Ort.
RMS: Wie kam es zur Gründung von Eurem Startup?
Wir kommen alle aus der Beratungsecke und wären während unseren früheren Jobs als Vielreisende unsere besten Kunden gewesen. Da es einen solchen Service in Deutschland aber nicht gab, haben wir uns kurzerhand dazu entschieden, unsere Jobs an den Nagel zu hängen und diesen Service selbst anzubieten.
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RMS: Wie habt Ihr die Finanzierung bisher gestemmt?
Das Schöne an unserem Modell ist, dass wir mit jeder einzelnen Vermietung Umsatz machen und daher schon in einer frühen Phase Umsätze aufweisen konnten. Zusammen mit einer privaten Investition der Gründer konnten wir Airgreets starten. Ende letzten Jahres haben wir eine sechsstellige Summe an Kapital von Business Angels aufgenommen, mit dem wir unsere Expansion und unser Wachstum finanzieren.
RMS: Was waren die größten Stolpersteine, die Ihr bisher bei der Gründung und dem Aufbau des Startups überwinden musstet?
Da wir ein Städtemodell fahren ist es eine große Herausforderung, entsprechende Strukturen an allen Standorten aufzubauen, ohne zentral den Überblick zu verlieren. Das funktioniert natürlich nur mit ausgezeichneten, zuverlässigen und motivierten Kollegen vor Ort. Diese haben wir glücklicherweise schnell gefunden und sie identifizieren sich inzwischen so stark mit Airgreets, dass wir ein schlagfertiges und motiviertes Team zusammen haben. Nichtsdestotrotz ist es ein people business und man kann durchaus sagen, dass die Logistik und Organisation der Einsätze uns immer wieder kleinere Stolpersteine in den Weg legen.
RMS: Mit wie vielen Leuten arbeitet Ihr mittlerweile an Airgreets?
Neben unserem zentralen Team von vier Leuten sind wir inzwischen in all unseren sechs Städten mit einem City Manager vertreten, die das Geschäft vor Ort vorantreiben. Darüber hinaus sind unsere Mitarbeiter, die die Einsätze in den Wohnungen übernehmen, allesamt bei uns angestellt. In diesem Bereich beschäftigen wir zur Zeit um die 25 Mitarbeiter.
RMS: Was macht Ihr, um Euren Bekanntheitsgrad weiter auszubauen?
Wir haben in den vergangenen Monaten angefangen, unsere Kundengruppen zu definieren. Auf Basis einer detaillierten Analyse, für wen unser Service in Frage kommen könnte, haben wir verschiedenste Marketing-Maßnahmen aus dem online und offline Bereich identifiziert, die wir aktuell testen. Unser Ziel ist es, Interessenten mehrfach auf unseren Service aufmerksam zu machen, idealerweise über verschiedene Medien, und somit durch gezielte Maßnahmen unseren Bekanntheitsgrad zu erhöhen. Geschäftsreisende sind sicherlich eine der wichtigsten Kundengruppen von Airgreets. Geschäftsleute bringen ihre Hemden und Blusen zur Reinigung, weshalb wir Kooperationen mit Reinigungen gestartet haben, die bei der Rückgabe der Hemden unsere Flyer im Türhänger-Format über den Bügel hängen. Das ist nur ein Beispiel von vielen offline Aktionen, die wir durchführen. Darüber hinaus haben wir eine enorm hohe Kundenzufriedenheit, die wir durch ein Kunden-werben-Kunden Programm in Wachstum ummünzen möchten.
RMS: Wo möchtet Ihr in den nächsten 3-5 Jahren stehen?
Wir wollen Airgreets als führenden Anbieter von Airbnb-Dienstleistungen in Deutschland etablieren. Hierzu sind wir auf einem guten Weg und wollen in den kommenden Jahren uns noch tiefer in den Städten etablieren. Darüber hinaus gibt es diverse Anknüpfungspunkte, sowohl auf der Gastgeber-, als auch auf der Gäste-Seite, die unser Geschäftsmodel erweitern und unser Kernmodell ergänzen können. Wir freuen uns auf die nächsten Airgreets-Jahre und darauf, den Home Sharing Trend auch in Deutschland weiter aufleben zu lassen.
RMS: Wie siehst Du den Gründungsstandort Rhein-Main? Ist die Region eine gute Gegend für Startups?
Hier haben wir großartige Talente gefunden, die uns tatkräftig bei der Weiterentwicklung unseres Geschäfts unterstützen. Von diesem Gesichtspunkt her muss sich das Rhein-Main-Gebiet schon lange nicht mehr hinter anderen Standorten verstecken und wir sind froh, hier Wurzeln geschlagen zu haben. Die Infrastruktur für und Akzeptanz von Startups ist allerdings ein anderes Thema.
RMS: Gibt es irgendeinen Tipp, den Du anderen Gründern mit auf den Weg geben möchtest?
Wenn eine Tür zugeht, geht wo anders immer wieder eine auf. Wir sind oftmals unter Bergen von Arbeit begraben, wissen nicht mehr wo vorne und hinten ist und Möglichkeiten, die anfänglich als der große Heilsbringer gefeiert werden, zerschlagen sich. Es geht aber immer weiter und neue Möglichkeiten tun sich auf. Das Start-Up Leben ist so schnelllebig und man sollte sich niemals von Rückschlägen aufhalten lassen, wenn man großen Glauben an das große Ganze hat.
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