Interview mit Katja Abrams, Gründerin von BASISREBELL

Interview mit Katja Abrams, Gründerin von BASISREBELL

 
BR_katja_300Katja Abrams ist Gründerin von BASISREBELL und möchte mit Ihrem Startup das Erlebnis Sport auf Basis von GPS-Tracking individualisiert auf Bekleidung festhalten.
Wir haben sie zu ihrem Projekt BASISREBELL befragt.
RMS: Bitte stelle Dich uns kurz vor. Wer bist Du und was machst Du?
Mein Name ist Katja Abrams und ich bin Gründerin von BASISREBELL. Wir halten besondere Sport-Momente auf personalisierten Track-Shirts, Track-Longsleeves und Track-Hoodies fest, indem wir die GPS-Daten visuell ansprechend auswerten. Neben Koordinaten, Distanzen, Datum, Uhrzeit und Höhenangaben findet man die eigentliche Strecke als auffällige Grafik in Neon-Farben.
In Zukunft gibt es nicht mehr nur das, für alle gleiche, „Finisher-Shirt“, sondern ein individuell produziertes Track-Shirt, das den eigentlichen Strapazen, Emotionen und Glücksmomenten viel näher kommt, als es bisher möglich ist.
RMS: Wie kam es zur Gründung von Deinem Startup?

Die Idee entstand im Februar 2014 beim Besuch der Fachmesse für Gleitschirm- und Drachensport „Thermik“ in Sindelfingen. Ich war mit einem Fliegerkollegen auf der Suche nach Neuerungen und cooler, außergewöhnlicher Bekleidung, da ich den Sport des Paragliders selbst ausübe. Es ist für mich und viele andere ein Lebensgefühl, das man immer bei sich tragen möchte. Es gab die gängigen Motiv-Shirts, deren Design aber nicht dem entsprachen, was ich mir vorgestellt hätte. Es fehlte das „Auffällige“, das „Besondere“ und ich ging am Ende leider mit leeren Taschen. An der Stelle dachte ich mir, dass diese Lücke doch zu schließen sein musste. Als Art Director habe ich das nötige Know-how, um das Design selbst zu machen. Es sollte aber etwas sein, das einen klaren Mehrwert liefert, derzeit noch nicht verfügbar ist und das individuelle Erlebnis widerspiegelt. Noch auf der Heimfahrt sind viele Ideen entstanden und nun verfolgen wir das Ziel allen Strecken-Sportlern ihren „perfekten Moment“ auf Stoff zu bannen.
RMS: Wie hast Du die Finanzierung des Startups gestemmt?basisrebell_logo_neu_2015-03-15_72dpi

Bislang wurde alles bootstrap finanziert. Die ersten Umsätze, eigene Rücklagen und ein Teilzeit-Job stemmten bisher alle notwendigen Ausgaben. Da es sich bei der Track-Bekleidung um ein „On-Demand-Produkt“ handelt, muss nichts vorproduziert werden. Dennoch habe ich für Marketing, Vertrieb und unsere eigene Software Ausgaben, die nicht allein durch die aktuellen Umsätze und Rücklagen gedeckt werden können. Zukünftig streben wir an Investoren hinzu zu ziehen, um mich in Vollzeit für BASISREBELL engagieren zu können. Ich möchte dieses Produkt mit Nachdruck voran bringen!
RMS: Was waren die größten Stolpersteine, die du bisher bei der Gründung und dem Aufbau des Startups überwinden musstet?

Als Diplom-Designerin mit vorheriger kaufmännischer Ausbildung habe ich bereits einige Grundlagen, die man braucht, um sich in die Themenbereiche des Gründers eines Startups leichter hinein arbeiten zu können. Auch tausche ich mich immer wieder mit anderen Gründern aus – das hilft sehr. Doch es gibt Themen, bei denen man professionelle Unterstützung benötigt. Hier den richtigen Beratungs-Partner zu finden, ist schwer. Mich vor Jahren als Designerin selbstständig zu machen fiel mir vergleichsweise leicht, doch das Projekt jetzt ist etwas komplett anderes! Bei BASISREBELL benötige ich nun Gelder von außen, um viele Teilbereiche realisieren zu können. Nur so wird es wachsen und langfristig profitabel werden. Um
hier den für einen selbst und das Unternehmen passenden Weg zu finden, braucht man Unterstützung.
RMS: Mit wie vielen Leuten arbeitet Ihr mittlerweile an Eurem Startup?
Derzeit arbeiten wir zu dritt an BASISREBELL und der Track-Bekleidung. Ich mache das Design der Produkte, der Website und der Werbematerialien, bediene die Social-Media-Kanäle, bearbeite Bestellungen und bereite sie für die Produktion vor (bis es von der Software automatisiert ist), führe Kunden- und Kooperationsgespräche, besuche Veranstaltungen und mache Marketing und Vertrieb. Neben mir gibt es noch jemanden für die Produktion und den Versand, der mich hin und wieder auch in anderen Themenbereichen unterstützt. Er ist derjenige, mit dem die Idee entstand und er ist seither im Team. Da die Veredlung in-House stattfindet, ist sie perfekt auf unsere Bedürfnisse abgestimmt. Außerdem gibt es einen Entwickler im Team, der unsere Software (unser Herzstück) programmiert und sich mit mir die technische Arbeit an unserer Website teilt. Sobald ich Vollzeit für BASISREBELL arbeiten kann, werde ich vieles deutlich effizienter angehen können, doch langfristig wird es mir nicht möglich sein, das meiste alleine zu machen. Gerade für Marketing und Vertrieb suche ich nach passender Unterstützung für das Team.
RMS: Was macht Ihr, um den Bekanntheitsgrad von Eurem Startup weiter auszubauen?

Wir fahren zu Messen, sogenannten „Testivals“, sowie Veranstaltungen von Vereinen und Sportschulen. Vor Ort können die potentiellen Kunden das Produkt anfassen, Fragen stellen und sich informieren. Wir sind außerdem in Fachmagazinen (z.B. Thermik, DHV info), in Blogs und betreiben mehrere Social-Media-Kanäle, z.B. auf Facebook unter https://www.facebook.com/basisrebell, aber auch auf Twitter, YouTube und Instagram. Zukünftig möchte ich in diesem Bereich noch deutlich aktiver sein. Ich weiß, dass ich genau hier meine Zielgruppe gut erreichen kann. Und natürlich spreche ich heute mit Rhein-Main-Startups, worüber ich mich sehr freue!
RMS: Wo möchtet Ihr in den nächsten 3-5 Jahren mit Eurem Startup stehen?

Als Paraglider fiel mir der Einstieg in den Gleitschirm-Markt am leichtesten. Doch bereits heute bekomme ich regelmäßig Anfragen aus anderen Sportarten. Aus diesem Grund haben wir bereits um 3 weitere Sportarten erweitert (Hiking/Wandern, Rad/Montain-Bike und Auto-Routen/Car-Rallye).
In 3-5 Jahren möchten wir BASISREBELL als DIE Marke für personalisierte Track-Bekleidung für Sportler in mindestens 8 Sportarten etabliert haben und natürlich rentabel sein. Sicherlich werden wir darüber hinaus aber auch noch viele weitere Sportarten bedienen. Das Ziel ist hier eine größtmögliche Abdeckung, damit jeder Sportler sein perfektes Souvenir erhält. Neben Deutschland möchten wir auch Österreich und die Schweiz bedienen. Bereits heute erhalten wir vereinzelt Bestellungen aus diesen Ländern.
RMS: Wie siehst Du den Gründungsstandort Rhein-Main? Ist die Region eine gute Gegend für Startups?

Es ist ein wenig schade, dass das Rhein-Main-Gebiet in Deutschland nicht den gleichen Stellenwert wie Berlin genießt. Ich sehe hier sehr viel Potential und fühle mich hier als Gründer sehr wohl. Die Community wächst stetig und man findet genau die Unterstützung, die man braucht. Es gibt hier viele Startup-Events und die Szene ist in einer wunderbaren Größe, so dass man sehr viele beim Namen kennt. Und gesehen hat man irgendwie jeden schon mal auf einer Veranstaltung. Was ich hier deutlich besser als in Berlin finde ist, dass man hier keine „Nummer“ ist. Ich habe das Gefühl, dass hier mehr auf das einzelne Projekt eingegangen und man nicht wie auf einem Fließband durchgeschoben wird, um Abläufe „Hauptsache effizient“ zu gestalten.
RMS: Gibt es irgendeinen Tipp, den Du anderen Gründern mit auf den Weg geben möchtest?

Mein wichtigster Rat ist „Dran bleiben!“. Manchmal ist es hart, weil Umstände aufkommen, oder Dinge passieren, die man nicht erwartet hätte, oder die einen in Bereichen zurück werfen. Aber mit der Zeit weiß man, dass JEDER Gründer diese Erfahrungen macht. Kein Unternehmen kommt ohne Holpersteine auf die Straße. Und Frauen möchte ich den Rat geben mehr an sich zu glauben und Neues zu versuchen. Mir fällt immer wieder auf, und Statistiken geben mir leider Recht, dass eine sehr große Mehrheit der Startups durch Männer gegründet wird. Und wenn ich ein kleines Unternehmen mit einer Frau an der Spitze sehe, dann ist es mehrheitlich in einem traditionell weiblichen Segment angesiedelt – Kochen, Handwerk, Soziales. Ich möchte es nicht schmälern, keineswegs! Es ist toll was hier geleistet wird! Doch möchte ich Frauen ermutigen auch in den klassischen Startups Fuß zu fassen, egal ob technik-basiert oder e-Commerce.
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