Crowdinvesting – der Markt und seine Anbieter

Blockupy Frankfurt vor der EZB, von roarmag.org

Viele innovative Startups und Gründer haben es schwer, an die für ihr Geschäftsmodell benötigte Finanzsumme zu kommen. Für die Hausbank stellt ein solches Geschäftsmodell oft ein zu hohes Risiko dar. Auch die Suche nach Business Angels oder Risikokapital-Investoren gestaltet sich für Startups oft schwierig und erfordert gute Kontakte in der Branche. Crowdfunding ist auf einem guten Weg, dieses Dilemma zu lösen. Es ist eine Entwicklung, die zu einer Demokratisierung der Investitionslandschaft führt. Zukünftig könnte jedes Projekt oder Unternehmen die Chance erhalten, seine Finanzierung über viele kleine Geldgeber im Netz, die sogenannte “Crowd”, zu erzielen.

Dabei ist Crowdfunding nicht nur ein Finanzierungsmodell, sondern ein mächtiges Marketing- und PR-Instrument. Schließlich ist jeder Unterstützer auch ein ausgezeichneter „Markenbotschafter“ für das eigene Unternehmen, in das er investiert hat.

Quelle: “das Co:funding Handbuch” Mai2012, S.20, tyclipso.me

Marktentwicklung im Crowdinvesting

Während bislang eher „Crowdfunding“, also die Finanzierung von Ideen und Vorhaben, bekannt war, findet aktuell ein Trendwechsel hin zur Finanzierung von Startups statt. Mit großem Erfolg kommen nun Plattformen an den Markt, die sich auf Crowdinvesting spezialisiert haben. Bislang gab es zwar erst 18 erfolgreiche Projekte in Deutschland, doch die Nachfrage nimmt deutlich zu. Das zeigt sich daran, dass die Zeiträume für die Auktionen immer kürzer werden. Die Musik in Sachen Crowdinvesting spielt derzeit in Berlin, Dresden, Düsseldorf und Hamburg. Hier gibt es die meisten neuen Crowdinvesting-Plattformen. Die Projekte kommen mittlerweile aus ganz Deutschland. Imsgesamt könnte das Potential für Crowdinvesting riesig sein. Die Schätzungen gehen von 5 Mio. für 2012 (Crowdinvesting-Monitor) bis in den Milliardenbereich (Interview mit Guido Sandler)

Übersicht der Crowdinvesting-Plattformen

Zu den führenden Crowdinvesting-Plattformen in Deutschland gehören:

Seedmatch, Dresden
Marktführer, 17 Fundings (B2C), 6.500 registrierten Nutzern, 700 Investoren, 10% Gebühr

Innovestment, Berlin
6 Fundings (auch B2B), 1.800 registrierte Nutzer, 130 Investoren – Preisauktions-Verfahren, ca. 8% Gebühr

Neue Plattformen, die seit Kurzem am Markt sind:

mashup-finance, München
bisher nur 1 Funding

Gründerplus, Leipzig
bisher 1 Funding, Spezialist für Ecommerce-Startups, Unternehmen des Händlerbund e.V.

Companisto, Berlin
2 Fundings, Investing ohne Mindestbeteiligung, besondere Vertragsgestaltung mit VC-Gesellschaft

Welcome Investment, Berlin
Sachleistungen als Startkapital, keine Vorauswahl der StartUps

DEVEXO, Düsseldorf
bisher 1 Projekt, Beteiligungen bis 20 Mio. EUR (BAFIN-reguliert)

Ergänzend wäre noch Group Capital aus Düsseldorf zu nennen, das zusätzlich ein sog. Crowdrating-Konzept im Vorfeld des Investments anbietet.

Plattformen, die in den nächsten Monaten an den Markt gehen:

bestBC, Frankfurt
„Full-Service-Plattform“ für Crowdinvesting-Projekte, umfangreiches Netzwerk aus Mentoren, Influencern, Multiplikatoren und Businessangels, auch Investments über 100.000 € möglich

Bergfürst, Berlin
Neues Modell mit Projekten weit über 100.000€ und handelbaren Anteilen, Ausrichtung auf Unternehmen in der Wachstumsphase, Zweitmarkt (Bafin-Lizenz beantragt)

Deutsche Mikroinvest, Pulheim
Beteiligungen bis 25 Mio. EUR, alle Branchen

Lhinker
Beteiligung an StartUps und Projekten

United-Equity, Köln
Besondere Matchingfunktionen

GreenVesting, Usingen
Beteiligung an Solaranlagen auf Dächern

SinnvestFrankfurt
Beteiligung an Green StartUps

meet&seed, Stuttgart
Beteiligung an Wachstumsunternehmen

Gerade die neuen Geschäftsmodelle von bestBC und bergfürst dürften in den nächsten Monaten eine neue Entwicklung auf dem Crowdinvesting-Markt einleiten. Am Ende wird sich zeigen, welches Modell die besten Erfolgschancen besitzt.

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