Mit dem Hessischen Gründerpreis sind am Freitagabend, 7. November 2025, im Rahmen einer festlichen Gala in der Stadthalle in Hofheim am Taunus zwölf hessische Unternehmen ausgezeichnet worden. Aus dem Kreis der zwölf Finalisten wurden vier Unternehmen zusätzlich als Sieger in ihrer jeweiligen Kategorie geehrt (Innovative Geschäftsidee, Gesellschaftliche Wirkung, Zukunftsfähige Nachfolge, Gründung aus der Hochschule). In die Wertung flossen die Urteile der Jury, die Voten der rund 200 Besucher und Besucherinnen der Fachtagung aus der Hessischen Gründerszene sowie mehrere tausend Stimmen aus dem offenen Online-Voting ein. Die rund 300 Besucherinnen und Besucher der Preisverleihung erlebten nicht nur spannende Finalisten auf der Bühne, sondern auch spannende Talks und eine beeindruckende Video-Lightshow.
Kategorie „Innovative Geschäftsidee“
Als erster Laudator übergab der hessische Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori die Auszeichnung an die Finalisten in der Kategorie „Innovative Geschäftsidee“: Myoact aus Frankfurt, Prof. Valmed aus Langen und Prombyx aus Gießen. „Gründerinnen und Gründer sind ein wesentlicher Treiber von Innovation. Sie verwandeln Ideen in Fortschritt und schaffen mit neuen Technologien und Geschäftsmodellen die Grundlagen für einen dauerhaft starken Wirtschaftsstandort. Der Hessische Gründerpreis macht die Vielfalt der starken Ideen aus Hessen sichtbar“, sagte Minister Mansoori, der Schirmherr des Hessischen Gründerpreises. Im Anschluss ehrte er noch Myoact als Sieger in dieser Kategorie. Sie bieten Elektromyografie (EMG)-Sensorik und -App für muskuläre Gesundheit. Prof.Valmed entwickelt eine Sprach-App mit medizinischen Informationen für Ärztinnen, Ärzte und medizinisches Fachpersonal. Prombyx beschäftigt sich mit der Nutzung von Seidenraupenpuppen als Proteinquelle und entwickelt ein Tierfutter-Protein.
Kategorie „Gesellschaftliche Wirkung“
Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit, übergab als Laudator der Kategorie „Gesellschaftliche Wirkung“ die Preise an die Unternehmen Bücheralarm aus Hofheim, Main Glückskind aus Dreieich sowie Potenzial Pioniere aus Wiesbaden. Dr. Martin erklärte: „Kleine und mittlere Unternehmen sind die Säulen unserer Wirtschaft. Hier arbeiten über 50 Prozent aller Beschäftigten. Mit ihren Konzepten und Ideen, ihrem Engagement und ihrer Gründungskultur leisten Gründerinnen und Gründer, auch und gerade in Krisenzeiten, einen wichtigen Faktor zur Belebung und zur Zukunftsfähigkeit der hessischen Wirtschaft.“ Dann übergab er Main Glückskind als Sieger dieser Kategorie den Pokal. Das Unternehmen unterstützt mit Kursen, Beratung und einem Café Familien in einer prägenden Lebensphase. Bücheralarm bietet Leseförderung und Medienbildung mittels Podcasts an. Die Potenzial Pioniere organisieren inklusive Events, Workshops, Speaker und Beratungsleistungen.
Kategorie „Zukunftsfähige Nachfolge“
In der dritten Kategorie „Zukunftsfähige Nachfolge“ war Sven Volkert, Geschäftsführer der Bürgschaftsbank Hessen, der Laudator für die Finalisten Hengst Technik aus Wölfersheim, Netzfabrik Rudolf Baumbach aus Lauterbach und Tischlerservice Melsungen. „Nachfolge ist Zukunft und der Hessische Gründerpreis zeigt eindrucksvoll, wie engagiert Unternehmerinnen und Unternehmer Verantwortung übernehmen. Als Laudator freue ich mich, diese zukunftsfähigen Nachfolgen zu würdigen, die Tradition und Innovation miteinander verbinden“, findet Volkert. Zum Sieger dieser Kategorie kürte er Netzfabrik Rudolf Baumbach. Die Netzfabrik Rudolf Baumbach stellt Netze aller Art her und vertreibt diese an unterschiedlichste Abnehmer. Hengst Technik erfüllt Kundenwünsche in den Bereichen Drehen, Fräsen, 3D-Konstruktion und Montage. Auf Innenausbau und individuelle Möbel spezialisiert ist der Tischlerservice Melsungen.
Kategorie „Gründung aus der Hochschule“
Schließlich zeichnete Laudator Prof. Dr. Dennis Lotter, Akademischer Leiter des PioneerLab und Geschäftsführer der Remigius Fresenius Pioneer Ventures, die Preisträger in der Kategorie „Gründung aus der Hochschule“ aus. Das sind MimoSense, Panocular AI und Zenaris, alle drei aus Darmstadt. „Hochschulen sind Startrampen für mutige Ideen. Die Gewinner zeigen eindrücklich, wie Wissen abhebt, wenn es auf Wagnis trifft – und dass Zukunft dort entsteht, wo junge Menschen nicht nur denken, sondern machen“, so Lotter. MimoSense aus Darmstadt entwickelt multimodale, hochsensitive Sensorfolie als „digitale Haut“ für Medizin und Maschinenbau. Zenaris aus Darmstadt hat eine Fernbedienung entwickelt, die Senioren und Menschen mit Behinderungen digitale Teilhabe ermöglicht. Panocular AI aus Darmstadt bringt KI auf kleinen Geräten wie Drohnen oder Robotern zum Einsatz, ohne Rechenzentren. Als Sieger dieser Kategorie erhielt MimoSense die Trophäe aus den Händen von Prof. Lotter.
Deutlich breitere Streuung der Bewerber*innen auch abseits urbaner Ballungsräumen
„Seit fast einem viertel Jahrhundert zeichnet der Hessische Gründerpreis neu gegründete und junge Unternehmen sowie erfolgreiche Unternehmensnachfolgen aus. Tausende Geschäftsideen haben die Jurys bewertet, hunderte Unternehmen sind ausgezeichnet worden. Alle diese Menschen – denn es sind ja immer die Menschen, die ein Unternehmen zum Laufen bringen – leisten etwas sehr Wichtiges für unsere Gesellschaft. Deshalb entscheiden beim Hessischen Gründerpreis auch nicht ausschließlich die Zahlen über den Erfolg, sondern die Menschen und ihre Ideen“, sagt Elisabeth Neumann, Projektleiterin des Hessischen Gründerpreises bei der KIZ SINNOVA gGmbH.
„Wir haben in diesem Jahr eine deutlich breitere Streuung der teilnehmenden Unternehmen gesehen, von denen ein höherer Anteil als im vorigen Jahr nicht aus den großen, urbanen Ballungsräumen in Hessen kommen. Unser breites Netzwerk, dass sich bis in die ländlichen Regionen Hessens erstreckt, unsere lange Tradition und die hohe Erfolgsquote der Unternehmen im Wettbewerb ist sicherlich mitverantwortlich für diesen Erfolg – trotz der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Umso wichtiger sind in einer solchen Situation multipler Krisen neue, junge und modernisierte bestehende Unternehmen. Sie sorgen für die Erneuerung der hessischen Wirtschaft. Der Hessische Gründerpreis hilft ihnen nicht mit Geldpreisen, die doch meistens schnell ausgegeben sind. Unsere Finalistinnen und Finalisten bekommen viel öffentliche Aufmerksamkeit, ein hochwertiges Unternehmensvideo, Zugang zu exklusiven Netzwerkkontakten und wichtige Trainings. Wir bekommen regelmäßig die Rückmeldung, dass von uns ausgezeichnete Unternehmen in der Folge ihre Aufträge, ihren Umsatz und den Gewinn steigern konnten, neue Beschäftigte einstellen und bei Kunden und Kundinnen einen Vertrauensbonus genießen“, so Neumann.
HGP goes Offenbach 2026
Wilhelm Schultze, als Bürgermeister von Hofheim am Taunus der diesjährige Gastgeber des Hessischen Gründerpreises, übergab den Staffelstab an Stadtrat Paul-Gerhard Weiß aus Offenbach in Vertretung von Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke. „Gründer zu unterstützen, das ist Wirtschaftsförderung. Und die liegt mir – als Bürgermeister und als ehemaliger Wirtschaftsförderer – am Herzen. Als Gastgeber des Hessischen Gründerpreises konnten wir das Augenmerk auf die Gründerszene lenken, die es in unserer Stadt gibt“, freut sich Schultze. „Offenbach ist die Wiege des Hessischen Gründerpreises. Wir sind stolz, dass Offenbach nach 2003 und 2012 nun 2026 zum dritten Mal Austragungsort des Hessischen Gründerpreises sein wird. Dies ist nicht nur eine Hommage an die Geschichte des Wettbewerbs, sondern auch ein starkes Zeichen für unsere dynamische Gründer- und Kreativszene,“ sagte Stadtrat Paul-Gerhard Weiß.
Seit Anbeginn an sind die Sparkassen ein wichtiger Unterstützer des Hessischen Gründerpreises. Cristina Mussenbrock, Mitglied des Vorstandes der Taunus Sparkasse, sagte: „Kreativität, Ideenreichtum, Mut und Unternehmergeist. Dafür steht der Gründerpreis. Als Team der Taunus Sparkasse haben wir die Ausschreibung hier in Hofheim, im Herzen des Main-Taunus-Kreises, aus voller Überzeugung unterstützt. Ich gratuliere allen Preisträgern und wünsche allen engagierten Gründern und Nachfolgern viel Erfolg für ihre Zukunft.“
Weitere Beiträge
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