"Stellt nur die Besten ein und lernt Verkaufen!" – Michael Witzke und Konstantin Ristl von blink.it

"Stellt nur die Besten ein und lernt Verkaufen!" – Michael Witzke und Konstantin Ristl von blink.it

Das Darmstädter Startup blink.it arbeitet seit Ende 2014 an der nächsten Revolution der Weiterbildung: Sie möchten klassische Präsenztrainings mit digitalem Lernen bestmöglich miteinander verbinden. Wir haben die Gründer Konstantin und Michael eingeladen, um ihre Erfahrungen der letzten 3 Jahre zu teilen.

RMS: Bitte stellt euch kurz vor. Wer seid ihr und was macht ihr?

Wir sind Michael und Konstantin und haben blink.it gegründet.

RMS: Welche Idee verfolgt ihr mit blink.it?

In der Weiterbildung von Erwachsenen prallen derzeit zwei Welten aufeinander. Das sind zum Einen die klassischen Präsenzseminare und zum Anderen Schulungsplattformen für reines Online-Lernen. Beide Seiten haben berechtigte Vorzüge, aber auch Nachteile. Mit blink.it wollen wir uns insbesondere der Vorzüge beider Welten bedienen – sozusagen die beste Verzahnung zwischen Online und Offline schaffen.
Ganz konkret bauen wir eine Online-Plattform, mit der ein Trainer oder Coach seine ganz eigene Online-Ergänzung entwickeln kann. Und das ist unabhängig davon ob der Trainer selbstständig oder an die Personalentwicklung einer großen Organisation angeschlossen ist. Wir können unsere Plattform von ganz klein bis ganz groß liefern.
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RMS: Wie habt Ihr die Finanzierung gestemmt?

Wir sind komplett bootstrapped. Am Anfang unserer Firma (damals noch howpod) haben wir unsere Plattform noch mit vielen Projekten quer finanziert. Insbesondere mit Produktion von Videos und Schulungsinhalten für Großkonzerne. Heute sind wir einhundert Prozent aus der Software finanziert. Unsere Kunden erstrecken sich dabei vom selbstständigen Trainer über mittelständische Unternehmen bis hin zum Großkonzern.

RMS: Was waren die größten Stolpersteine, die Ihr bisher überwinden musstet?

Mit der Finanzierung hast du bei einem Software as a Service Startup schon ein ganz wichtiges Thema getroffen. Bis der erste Kunde zahlt, muss die Software weit genug sein, um minimale Bedürfnisse zu befriedigen. Und egal, ob man jetzt kleine Pakete an selbstständige Trainer oder Coaches verkauft oder große Pakete an Unternehmen: Man braucht geduld. Von den kleinen Paketen muss man viele verkaufen und bei den Großen dauern die Entscheidungszyklen deines Kunden meist viele Monate.
Lange genug durchzuhalten, bis sich unsere Plattform selbst trägt ist da vermutlich das Schwierigste gewesen. Zum Glück sind wir ganz gut im Verkaufen.

RMS: Mit wie vielen Leuten arbeitet Ihr mittlerweile an Eurem Startup?

Mittlerweile haben wir 9 tolle Team-Mitglieder bei blink.it – und jeder fleißiger und besser als der Andere.

RMS: Was macht Ihr, um Euren Bekanntheitsgrad auszubauen?

Die entscheidende Frage ist hier: Bekannt bei wem? Innerhalb unserer Zielgruppe von Trainern, Coaches und Personalentwicklungen tummeln wir uns auf allen Kanälen, die diese Personen konsumieren. Das sind Zeitschriften, Messen, Veranstaltungen und Online-Marketing.
Das du auf uns aufmerksam wurdest ist da eher überraschend. Die Startup-Szene ist noch zu keiner Zielgruppe erklommen 😉

RMS: Wo möchtet ihr in den nächsten 3-5 Jahren mit Eurem Startup stehen?

Wir möchten generell die Welt der Weiterbildungen zum Positiven verändern. In den kommenden 3 Jahren bedeutet das vermutlich die komplette Durchdringung des deutschsprachigen Weiterbildungsmarktes und das Testen erster internationaler Märkte. Im Zentrum steht auf jeden Fall die Verzahnung von Online- und Offline und die Software immer besser zu machen.

RMS: Wie seht ihr den Gründungsstandort Rhein-Main? Ist die Region eine gute Gegend für Startups?

Für uns ist die Rhein-Main Region hervorragend gelegen. Dafür gibt es zwei Gründe. Der erste ist ganz klar die geographische Lage. Im Verkauf an Großkonzerne wird man unweigerlich bei diesen vorbei fahren und durch die Nähe an den Frankfurter Flughafen und dessen Fernbahnhof kommen wir überall gut hin.
Der zweite ist der wirtschaftliche Ballungsraum. Unser erster Kunde war eine Großbank aus Frankfurt und gerade am Anfang unserer Firma haben wir auf vielen Stühlen von Unternehmen aus der Region gesessen.

RMS: Gibt es irgendeinen Tipp, den ihr anderen Gründern mit auf den Weg geben möchtet?

Wir haben auf unserem bisherigen Weg viele Dinge gelernt, von denen wir zwei weitergeben möchten:
Lernt Verkaufen: nichts ist ein besseres Feedback über dein Produkt als einen echten zahlenden Kunden zu gewinnen, der auch bleibt. Außerdem kann man als guter Verkäufer gerade zu Beginn der Firma ab und an ein ertragreiches Projekt gewinnen, das beim Finanzieren hilft.
Stellt nur die Besten ein: es ist beeindruckend wie viel man mit wenigen Personen erreichen kann. In einem richtig guten Team werdet ihr mit Spitzenleistung belohnt. Ein tolles Buch hierfür ist “Work Rules!” von Laszlo Bock, dem ehemaligen Personalchef von Google.
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