Das Gründen einfacher machen – Jens Schleuniger von Unternehmerheld im Gründer-Interview

Das Gründen einfacher machen – Jens Schleuniger von Unternehmerheld im Gründer-Interview

Ende letzten Jahres startete die digitale Gründungsplattform Unternehmerheld mit einer Beta-Phase. Seit April 2017 steht sie von nun an allen angehenden Unternehmensgründern offen. Wir haben den Mit-Gründer und -Geschäftsführer Jens Schleuniger zu unserem Gründer-Interview gebeten, um mehr darüber zu erfahren.
RMS: Bitte stelle Dich uns kurz vor. Wer bist Du und was machst Du?
Ich bin Jens, einer der Initiatoren von Deutschlands erster digitalen Gründungsplattform, dem Unternehmerheld. Dabei bin ich maßgeblich für die Weiterentwicklung der Plattform und die Koordination aller Projekte verantwortlich. Der Unternehmerheld hilft dabei, dass das Gründen einfacher wird: vom Gründertest über ein digitales Canvas bis hin zum Online-Businessplan. Außerdem können Gründer mit dem Unternehmerheld ihre Gründungsdokumente auf einen Blick zusammenstellen oder eine Meilensteinplanung vornehmen. Im kommenden Jahr wird die Gründungsplattform um weitere Funktionen ergänzt, die Unternehmer in der Wachstumsphase unterstützen.
RMS: Wie kam es zur Gründung vom Unternehmerheld?
Bereits seit 2010 helfen wir mit unserem Portal Für-Gründer.de Jahr für Jahr mehreren hunderttausend Menschen, die sich selbstständig machen wollen mit Tools und Informationen weiter. Dabei arbeiten wir eng zusammen mit Gründern, Gründungsförderern sowie Banken, Investoren und weiteren Stakeholdern. Basierend auf diesen Erfahrungen, haben wir den Unternehmerheld ins Leben gerufen. Wir wollen die Art und Weise zu gründen, in eine neue, digitale Ära führen. Den Gründungsprozess zu digitalisieren war längst überfällig: 27 Versionen des Businessplans, von denen man nicht mehr weiß, welche aktuell ist, Zettelchaos beim Business Model Canvas, den Finanzplan mit Excel bauen oder Sicherheitsfragen beim Dokumenten-Sharing sind damit passé.
RMS: Wie habt Ihr die Finanzierung gestemmt?
Durch das etablierte Geschäftsmodell von Für-Gründer.de haben wir einen gewissen finanziellen Spielraum und konnten die ersten Investitionen selbst leisten. Ab Herbst werden wir mit dem Finanzplan dann den ersten Umsatz durch den Unternehmerheld generieren. Wie bei jedem Start-up prüft man natürlich kontinuierlich weitere mögliche Finanzierungsoptionen.
RMS: Was waren die größten Stolpersteine, die Ihr bisher bei der Gründung und dem Aufbau des Startups überwinden musstet?
Ideen vs. Kapazitäten. Jedes unserer Teammitglieder hat zahlreiche Ideen, die man mit dem Unternehmerheld noch umsetzen könnte. Leider können wir schon alleine aufgrund der knappen Ressource „Programmierung“ nicht ganz so schnell handeln, wie wir manchmal gerne würden. Hier müssen Prioritäten gesetzt werden. 2018 werden aber dennoch einige neue Features hinzukommen – also seid gespannt 😉
RMS: Mit wie vielen Leuten arbeitet Ihr mittlerweile an der Plattform?
Neben dem fünfköpfigen Kernteam von Für-Gründer.de arbeiten wir auch eng mit den Programmierern von teamnext aus Kassel sowie Designern anderer Agenturen zusammen. Insgesamt ergibt sich daraus ein Team von  bis zu zehn Personen, die den Unternehmerheld voranbringen.
RMS: Was macht Ihr, um Euren Bekanntheitsgrad weiter auszubauen?
Dank der Verbindung zu Für-Gründer.de haben wir direkt eine sehr hohe Reichweite in der Zielgruppe Gründer und junge Unternehmen, die wir für das Marketing des Unternehmerhelden sehr gut nutzen können. Zudem setzen wir derzeit insbesondere auf Kooperationen mit Messen und Events, Social Media und klassische Pressearbeit. Und: Wir richten in diesem Jahr den ersten Helden-Slam aus – übrigens in Offenbach, also wenn das hier ein Start-up aus dem Bereich Future Technologies liest und Lust auf pitchen hat: Hier geht’s zur Bewerbung!
RMS: Wo möchtet Ihr in den nächsten 3-5 Jahren stehen?
Wir wollen eine All-in-one-Lösung für Gründer und Unternehmer werden. Sprich: Keine Tool-Recherche und keine Passwort-Suche mehr – sondern einfach alles für das Business an einem Ort. Neben selbst entwickelten Funktionen werden wir in einigen Feldern, in denen es bereits gute Lösungen gibt, mit den bestehenden Anbietern kooperieren, um eine einzigartige Plattform zu schaffen, die jeder Unternehmer gerne nutzen wird.
RMS: Wie siehst Du den Gründungsstandort Rhein-Main? Ist die Region eine gute Gegend für Startups?
Der Unternehmerheld kommt aus dem Rhein-Main-Gebiet – das spricht doch Bände, oder? Gut, Spaß beiseite: Hier gibt es wirklich alles, was man braucht: Events, eine gewisse Förderung, gründerfreundliche Hochschulen usw. Natürlich ganz abgesehen von wirklich starken und nachhaltig erfolgreichen Start-ups, mit denen man sich vernetzen kann. Auch die zentrale Lage in Deutschland und die gute Anbindung dank des Flughafens ist nicht zu unterschätzen, wenn man wie wir auch außerhalb des Rhein-Main-Gebiets aktiv ist. Wenn sich Frankfurt, Darmstadt, Mainz und Wiesbaden noch ein bisschen mehr zusammenschließen, können wir hier noch einiges mehr bewirken.
RMS: Gibt es irgendeinen Tipp, den Du anderen Gründern mit auf den Weg geben möchtest?
Für die eigene Idee zu brennen ist natürlich die notwendige Voraussetzung, um abzuheben. Trotz Leidenschaft und Liebe fürs Detail sollte man aber auch nicht zu lange warten, bis man das Produkt testet. Das frühe Feedback der Zielkunden ist unbezahlbar. Versucht von Anfang an fokussiert und so effizient wie möglich zu arbeiten. Dafür gibt es eine ganze Reihe an Tools, die nicht die Welt kosten. Im Planungsprozess steht euch der Unternehmerheld zur Seite: Prüft eure Idee mit einem Geschäftsmodell-Canvas und formuliert dann einen Businessplan: Nur so könnt ihr sicher gehen, dass eure Idee am Ende auch wirklich funktionieren kann. Leitfragen und Beispiele helfen euch dabei, jede Menge Zeit zu sparen und euch auf das Wesentliche zu konzentrieren. Und beide Funktionen sind kostenfrei.
Außerdem ist dann auch noch eine Portion Realismus für eine erfolgreiche Gründung notwendig. Mal ehrlich… kein Gründer setzt seinen Businessplan 1:1 um. Es gilt, in regelmäßigen Abständen seine Pläne zu prüfen und zu analysieren, was man bereits erreicht hat. Das heißt natürlich nicht, seine Strategie im Wochenrhythmus zu ändern. Viel mehr bedeutet das, ehrlich zu sich selbst zu sein: Was lief gut, was eher nicht so, wo besteht Optimierungsbedarf? Hier ist Durchhaltevermögen gefragt!
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